An Heiligabend wurden dem Gesundheitsamt zum ersten Mal mehrere Nachweise der Corona-Virusvariante Omikron gemeldet. Insgesamt fünf Menschen aus zwei Familien sind betroffen. „Nachdem es in Baden-Württemberg zu diesem Zeitpunkt bereits 346 Omikron-Infektionen gab, rechneten wir täglich damit, dass die neue Virusvariante auch bei uns im Kreis ankommt“, so Gesundheitsamtsleiterin Dr. Susanne Haag-Milz.

Zwei weitere Infektionsfälle noch ungeklärt

Wo sich die Infizierten ansteckten, ließ sich nach ihren Angaben nicht ermitteln, denn dafür sei das Infektionsgeschehen zu rege, es gebe schlicht zu viele Ansteckungsquellen. Mittlerweile ist die Zahl der Omikronfälle in Baden-Württemberg auf 855 gestiegen, im Landkreis Sigmaringen sind aktuell zwei weitere Infektionsfälle hinzugekommen, bei denen die Ermittlungen noch im Gang sind.

Für Infizierten und deren Kontaktpersonen gelten strengere Regeln

Ausnahmen von Absonderungsmaßnahmen bei vollständig geimpften Personen oder ein „Freitesten“ aus der Quarantäne ist nicht möglich. „So soll verhindert werden, dass sich die hoch ansteckende Virusvariante noch schneller verbreitet“, erklärt Haag-Milz die Vorgaben der Corona-Absonderungsverordnung des Landes.

Das könnte Sie auch interessieren

Da Omikron deutlich ansteckender ist, ist laut Experten damit zu rechnen, dass die Fallzahlen rasant steigen. So könnte Omikron bereits im Laufe des Januars die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland verursachen. „Der Fortschritt der Impfungen, insbesondere auch die Auffrischungsimpfungen sind extrem wichtig, um weiterhin vor schweren Erkrankungsverläufen geschützt zu sein“, so Haag-Milz.

Hygienemaßnahmen noch wichtiger

Da jedoch auch bei vollständig Geimpften und Genesenen Infektionen auftreten und auch weitergegeben werden können, kommt den Hygienemaßnahmen eine sehr große Bedeutung zu. Also: Abstand halten, Kontakte minimieren, medizinische MNS-Masken, besser noch FFP-2-Masken, tragen und Lüften sind weiterhin angesagt.

Boosterimpfung wird nach drei Monaten empfohlen

Die Boosterimpfung ist nun bereits drei Monate nach der letzten Impfung oder Infektion empfohlen. Ob die Omikron-Variante tatsächlich weniger schwere Erkrankungen verursacht, als die derzeit noch vorherrschende Delta-Variante, ist noch unklar. Die Medizinerin warnt auf jeden Fall vor einer Infektion: „Auch etwa einer von zehn Infizierten mit leichten Symptomen, beklagt laut RKI auch noch Monate nach der Erkrankung Long-Covid-Symptome wie Geschmacksverlust, Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit.“

Impfangebote im Kreis Sigmaringen

Einen Überblick im Landkreis ist unter www.landkreis-sigmaringen.de/impftermin zu finden. Im Impfstützpunkt Sigmaringen (ehemaliger Medimax- gegenüber von McDonalds) kann man sich auch ohne Termin impfen lassen. Wer infiziert ist und Fragen hat, kann sich beim Gesundheitsamt unter 0 75 71/102 64 66 montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr zu erreichen. Auskünfte in Englisch, Russisch, Arabisch oder Türkisch gibt es unter Tel. 01 77/41 01 11 60.