Traditionell begrüßen die Walder Bürger beim gemeinsamen Neujahrsempfang der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und der Gemeinde Wald das neue Jahr. Im Namen der Pfarrgemeinden Wald, Walbertsweiler und Sentenhart, der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf und der Gemeindeverwaltung begrüßte Bürgermeister Joachim Grüner im Namen aller Mitgastgeber die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus Walbertsweiler.

Raum für Begegnungen

Der Jahreswechsel bietet sich an, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und auch den Blick nach vorn zu richten. „Wo stehen wir, was streben wir an?“, fragte Grüner. Zudem soll der Neujahrsempfang Raum zur Begegnung bieten. Das Gemeindeteam Walbertsweiler bewirtete die Gäste. Die musikalische Umrahmung der Ansprachen gestaltete das neunköpfige Bläserensemble des Musikvereins Wald.

Renovierung der Kirche St. Gallus startet nach Ostern

Im Namen der Seelsorgeeinheit Wald mit ihren drei Pfarrgemeinden wünschte Paula Halmer, die Sprecherin des Gemeindeteams Walbertsweiler, den Gästen alles Gute und Gottes Segen im neuen Jahr.

Nach Ostern beginnt die Renovierung der Kirche St. Gallus in Walbertsweiler, berichtete die Sprecherin des Gemeindeteams Walbertsweiler, ...
Nach Ostern beginnt die Renovierung der Kirche St. Gallus in Walbertsweiler, berichtete die Sprecherin des Gemeindeteams Walbertsweiler, Paula Halmer, beim Neujahrsempfang. | Bild: Sandra Häusler

Sie unterstrich: „Kirche ist nicht nur Gottesdienst, sondern auch ein Miteinander bei anderen Anlässen.“ Paula Halmer berichtete, dass nach Ostern die Renovierung der Walbertsweiler Kirche St. Gallus beginnt und wies auf ein Benefizkonzert der Schola der Kirchenmusik Rast- Bichtlingen am 6. April zugunsten der Kirchenrenovation hin. „Es wird ein tolles Erlebnis“, versprach die Sprecherin.

Pfarrer Sebastian Degen von der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf bei seiner Ansprache.
Pfarrer Sebastian Degen von der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf bei seiner Ansprache. | Bild: Sandra Häusler

Pfarrer Sebastian Degen wünschte im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf ebenfalls ein gesundes und gesegnetes neues Jahr 2025. In seiner Neujahrsansprache habe Ministerpräsident Winfried Kretschmann erzählt, wie er die Zeit des Jahreswechsels nutzt, um seinen Enkeln beim Spielen zuzuschauen. Bei Pfarrer Sebastian Degen persönlich sind es eher seine eigenen Kinder, denen er in den Tagen nach Weihnachten zuschaue und sich ähnliche Fragen wie Winfried Kretschmann stelle. In welche Welt, in welche Gesellschaft, in welche Kirche werden junge Menschen heutzutage hineingeboren? Beim Blick in die Welt sei so manches, was ihn fragen lasse. Auch wenn er in die Kirchen hineinschaue, sehe er auch da Herausforderungen. „Wir Christen und Christinnen werden weniger. Das lässt sich nicht leugnen und Nachwuchssorgen treiben auch uns immer wieder, auch immer mehr um“, so Degen. Es bleibe unvermeidlich, dass die Kirche ändert, sich wandelt, relevant bleibt, für Menschen da sein kann im Alltag, in Krisen- und Trauersituationen. Vielleicht müsse größer gedacht werden, um künftig nah bei Menschen sein zu können. Degen ging auf die Jahreslosung 2025 „Prüft alles und behaltet das Gute“ ein. Mit diesem Motto ermutigte der Pfarrer zum besonnenen, kritischen Blick auf alles, was es im neuen Jahr zu entscheiden und auszuwählen gelte. Mit der Freiheit, alles zu prüfen, entdeckt man auch das Positive, die Menschen, die sich engagieren, Ehrenamtliche wie Hauptamtliche in den Gemeinden und Kirchen. Er ist sicher, dass es auch für 2025 Grund zu Mut und Hoffnung gibt.

27 Bewerber bei der Kommunalwahl

Bürgermeister Joachim Grüner ging in seinem Rück- und Ausblick unter dem Gesichtspunkt „Was haben wir geschafft und was wollen wir schaffen?“ ein. Mit 27 Bewerbern bei der Kommunalwahl 2024 hätten die Bürger „eine echte Wahl“ gehabt, in Kappel-Glashütte und Sentenhart gab es neue Ortschaftsräte und Ortsvorsteher. 2024 wurden in der Gemeinde wichtige Projekte angestoßen, wie die Baugebiete Mittelesch und Annenesch V. Im Gewerbegebiet Härtleäcker wird 2025 ein Netto-Markt gebaut, der in der zweiten Jahreshälfte eröffnet werden wird.

Das Bläserensemble des Musikvereins Wald umrahmte die Ansprachen beim Neujahrsempfang musikalisch.
Das Bläserensemble des Musikvereins Wald umrahmte die Ansprachen beim Neujahrsempfang musikalisch. | Bild: Sandra Häusler

Der Startschuss zum flächendeckenden Breitbandausbau sei erfolgt und der Feuerwehrbedarfsplan trägt zur gesetzlichen Gewährleistung der Feuerwehraufgaben bei. Hierfür werden zwei neue Fahrzeuge für die Wehr angeschafft. Um die 50 Einsätze im Jahr 2024 zu bewältigen, sei eine gute Ausstattung und fundierte Ausbildung vonnöten. Das Gemeindeoberhaupt dankte der gesamten Blaulichtfamilie in der Gemeinde für ihr ehrenamtliches Engagement.

Erinnerung an verstorbenen Jochen Bernauer

Weiterhin ging Grüner auf die Erneuerungen der Infrastruktur ein, die Aktion Stadtradeln, die Neuaufstellung der Vereinsförderung, viele Feste und Veranstaltungen. Dabei hob er den Turn- und Sportverein 1924 Wald mit seinem Veranstaltungsreigen zum 100-jährigen Vereinsjubiläum 2024 hervor. Tief berührt hat der Verlust von Schulsozialarbeiter Jochen Bernauer im Alter von gerade mal 52 Jahren. Er habe den Walder Kindersommer mitgestaltet und sich engagiert beim Bauwagenprojekt eingesetzt. „Ein schmerzlicher Verlust für uns alle!“, unterstrich das Verwaltungsoberhaupt. Der Schultes dankte allen, die sich ehrenamtlich engagieren: „Sie tragen dazu bei, dass unsere Gemeinde lebens- und liebenswert bleibt.“

Windkraft beschäftigt die Gemeinde

Das Thema Windkraft und die damit verbundene Bürgerinformationsveranstaltung haben viel Aufmerksamkeit erhalten und die Ausweisung im Regionalplan von 327 Hektar als Vorranggebiet für Windkraft habe in der Bevölkerung große Bedenken und Ängste geweckt.

Eine schöne Tradition zu Beginn eines neuen Jahres ist der Neujahrsempfang der Kirchengemeinden und der Gemeinde Wald.
Eine schöne Tradition zu Beginn eines neuen Jahres ist der Neujahrsempfang der Kirchengemeinden und der Gemeinde Wald. | Bild: Sandra Häusler

Die Gemeinde und viele Bürger hätten dazu Stellungnahmen abgegeben. Mittlerweile geht die Verwaltung auch anwaltlich dagegen vor. „Wir nehmen Sie ernst und wehren uns dagegen“, versicherte der Bürgermeister.

Kämmerer und Hauptamtsleiter gehen in Ruhestand

Abschließend ging der Verwaltungschef auf die personellen Veränderungen in der Gemeindeverwaltung ein. Katrin Bartmann übernahm 2024 die Assistenz des Bürgermeisters. Seit August 2024 verstärkt Julia Hanner die Kämmerei und wird, wenn Kämmerer Tobias Keller im Juni 2025 in seinen wohlverdienten Ruhestand geht, dessen Nachfolge antreten. Eine Zäsur wird im Rathaus der Ruhestand von Hauptamtsleiter Michael Wenzler im Mai 2025 darstellen. Auf den lang anhaltenden Applaus entgegnete Wenzler: „Jetzt isch guat!“ Umso mehr freute sich das Gemeindeoberhaupt, mit Jochen Günter aus Ostrach den neuen Hauptamtsleiter im Walder Rathaus vorzustellen. Der junge Mann wird bereits ab Februar das Hauptamt unterstützen.

Den Neujahrsempfang nutzten viele Bürger, um miteinander auf das neue Jahr anzustoßen, wie hier Erwin Perlak vom Hundesportverein Wald, ...
Den Neujahrsempfang nutzten viele Bürger, um miteinander auf das neue Jahr anzustoßen, wie hier Erwin Perlak vom Hundesportverein Wald, die „Neu-Ruheständlerin“ Andrea Bogner-Unden und Dr. Manfred Illing (von links). | Bild: Sandra Häusler
Das Bläserensemble des Musikvereins Wald umrahmte die Ansprachen beim Neujahrsempfang musikalisch.
Das Bläserensemble des Musikvereins Wald umrahmte die Ansprachen beim Neujahrsempfang musikalisch. | Bild: Sandra Häusler