Die Erzabtei Beuron hat Grund zu feiern: 125 Jahre Beuroner Kunstverlag, die Eröffnung des generalsanierten Gästehauses und 160 Jahre Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter von Beuron. Gefeiert wird am Sonntag, 2. Juli. „Mit diesem Klosterfest und einem Tag der offenen Tür im Beuroner Kunstverlag und Gästehaus wollen wir unsere Freude teilen“, sagte Daniel Faschian vom Organisationsteam Klosterfest. Gemeinsam mit Pater Sebastian Haas-Sigel, Pater Mauritius Sauerzapf, Leiter des Beuroner Kunstverlags, Cellerar Gernot Schmid, der die Gesamtführung der Klosterbetriebe innehat, sowie Volker Nagel vom Organisationsteam hatte er zu einem Pressegespräch geladen. „Hierbei will das Kloster zeigen, was die Mönche sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles leisten und anbieten“.
Tag der Begegnung im Donautal
Nach langen Jahren ohne Klosterfest „soll dies ein Tag der Begegnung, des Beisammensein und der Freude werden“, drückte Pater Sebastian den Wunsch der Mönche und Mitarbeiter aus. Ein besonderer Höhepunkt soll die Ausstellung der Rastatter Künstlerin Christel Holl sein, „die seit 20 Jahren mit ihren ausdrucksstarken Bildern prägend für den Beuroner Kunstverlag ist“, hob Pater Mauritius hervor. Die Ausstellung mit dem Titel „Sehen, Glauben, Leben“, die bis in den Herbst hinein besucht werden kann, wird am Tag des Klosterfestes offiziell von der Künstlerin und Pater Mauritius eröffnet, drei persönliche Führungen durch Christel Holl sind an diesem Tag geplant. Parallel dazu werden Führungen durch die Ausstellung des Beuroner Kunstverlags angeboten, bei dem das Publikum Einblick erhält in die Arbeit des Verlags, der sich seit 125 Jahren auf dem Markt behauptet hat.
Einblick in die klösterlichen Arbeitsstätten
„Nicht wenige Leute denken, dass in dem beschaulichen Beuron hinter den Klostermauern Ruhe und Entspannung herrscht, aber hier wird richtig gearbeitet“, so Pater Mauritius verschmitzt. Damit sich die Leute auch davon überzeugen können, sollen die Wege kurz gehalten werden, das heißt, das Festzelt befindet sich neben dem Verlagsgebäude, sodass vor oder nach Speis und Trank ganz unkompliziert die klösterlichen Arbeitsstätten besichtigt werden können.
Mariengarten wird erstmals für Besucher geöffnet
Das Klosterfest beginnt am Morgen um 8.45 Uhr mit der Konventmesse in der Klosterkirche. Ab 10 Uhr kann zum Frühschoppen geschritten werden, den Generalvikar Christoph Neubrand mit einem Fassanstich und der musikalischen Begleitung durch den Musikverein Leibertingen eröffnen wird. Zeitgleich kann im Bücherflohmarkt gestöbert werden und der Mariengarten besucht werden. Dieser besondere Bereich ist sonst für Besucher nicht zugänglich, doch an diesem Tag sollen sich die hoffentlich vielen Gäste, so Volker Nagel, an diesem Garten erfreuen können.
Renovierter Gästeflügel kann besichtigt werden
Während des ganzen Festtages sind die Türen sowohl des Beuroner Kunstverlags geöffnet, als auch der erst kürzlich grundsanierte Gästeflügel mit den Tagungsräumen. Das ganze Jahr über besteht hier für Einzelgäste und Gruppen die Möglichkeit zu einem mehrtägigen Aufenthalt im Gästehaus. Die Gäste können ihren Aufenthalt frei gestalten und an der Liturgie der Mönchsgemeinschaft teilnehmen. „Am Klosterfest können Interessierte den Gästetrakt in Augenschein nehmen und Fragen hierzu werden gerne beantwortet“, unterstrich Pater Sebastian.
Das Kloster und die Mönche sind Teil des lokalen Lebens
Denn dieser Tag sei dazu da, Kontakte zu knüpfen, Hemmschwellen abzubauen und zu zeigen, dass das Kloster und seine Mönche Teil des lokalen Lebens und seiner Bevölkerung sind und auch sein wollen. „Immerhin sind 50 Prozent der Beschäftigten in den Klosterbetrieben zivile Mitarbeitende“, bekräftigte Cellerar Schmid die Verwurzelung der Erzabtei in der nahen Region. Als Beispiel verwies er auf Volker Nagel. Der Angestellte des Beuroner Kunstverlags, zuständig für Vertrieb und Kundenberatung, ist gleichzeitig auch Leiter des Kirchenchors Rast-Bichtlingen, dessen Mitglieder beim Klosterfest die Bewirtung durchführen werden. Nach dem Mittagstisch und noch vor der Eröffnung der Christel-Holl-Ausstellung spielt der Musikverein Bärenthal auf.

Kulinarisches Angebot im Gästegarten
Im Gästegarten finden Süßschnäbel und Kaffeedurstige den braunen Muntermacher samt Kuchentheke. Hierzu äußerten Daniel Faschian und Pater Sebastian den Wunsch nach Kuchenspenden, denn die Klosterküche könne dies nicht bewerkstelligen. „Es wäre schön, wenn wir eine große Auswahl an Kuchen anbieten könnten“, sagte der Pater. Wer einen Kuchen backen und spenden möchte, könne sich an Daniel Faschian wenden, Telefon 07466 17222.
Dudelsackklänge und Orgelmusik im Klosterhof und der Abteikirche
Ein musikalisches Schmankerl erwartet die Gäste ab 15.30 Uhr, denn da haben sich „Original Royal Sulgemer Crown Swamp Pipers“ angesagt. Die Schotten aus Bad Saulgau werden dann den Klosterhof mit Dudelsackklängen beglücken. Musik ganz anderer Art wird um 17 Uhr in der Klosterkirche zu hören sein. Pater Landelin Fuß, Hauptorganist und Leiter der Beuroner Schola wird ein Orgelkonzert geben. Mit einer Vesper um 18 Uhr endet das Klosterfest, wobei Pater Mauritius spitzbübisch festgehalten wollte, dass bei der „Vesper“ kein Speckbrett oder Wurstsalat gereicht wird – „diese Nahrung ist geistlicher und spiritueller Natur“. Um Beuron an diesem Tag autotechnisch „nicht zu überfahren“, weist Pater Sebastian darauf hin, dass der Ort durch die Bahn und Radwege bestens angebunden sei.
Klosterfest-Progamm
- 8.45 Uhr: Konventmesse
- ab 10 Uhr: Fassanstich, Musikverein Leibertingen, Bücherflohmarkt, offener Mariengarten
- 10.45 Uhr: Eucharistiefeier
- ab 11 Uhr: Mittagstisch, ab 12.30 Uhr spielt der Musikverein Bärenthal
- 13 Uhr: Ausstellung mit Christel Holl
- ab 14 Uhr: Kaffee und Kuchen
- ab 15.30: Original Royal Sulgemer Crown Swamp Pipers
- 17 Uhr: Orgelkonzert
- 18 Uhr: Vesper
Der Klosterladen hat geöffnet. Es gibt ein Kinderprogramm.