Zwischen den Ortschaften Thalheim und Kreenheinstetten sollen sich in Zukunft vier Windräder drehen – drei davon im Wald. Die höhere Forstbehörde verlangt einen Gemeinderatsbeschluss, damit sie der „Waldumwandlung“ – sprich der Rodung – von 3,3 Hektar Wald und der dazugehörigen Kompensation zustimmen kann. Bürgermeister Stephan Frickinger informierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats über den Stand der Windkraftprojekte in der Gemeinde. Er ging dabei auch auf die Kritik der Stadt Meßkirch ein, die Planungen auf Gemarkung Leibertingen würden Windkraftprojekte auf Meßkircher Gemarkung behindern. Frickinger betonte mehrfach, dass die Vorwürfe nach aktuellem Stand haltlos seien.
Voraussichtlich 3,3 Hektar Wald müssen für den Bau der Windräder fallen. Die Gemeinde Leibertingen hat mit dem Windkraftprojektierer vereinbart, dass die Rodung mit Ökopunkten ausgeglichen wird. Bürgermeister Frickinger informierte die Gemeinderäte außerdem darüber, dass Gemeinde und Projektierer derzeit auf die Vollständigkeitsbescheinigung zu dem im November vergangenen Jahres gestellten Bauantrag für die Windräder warten. Laut Frickinger verzögert sich das Ausstellen der Bescheinigung, weil das Landratsamt aufgrund der „konkurrierenden Planungen“ in dem gemeinsamen Vorranggebiet von Leibertingen und Meßkirch offenbar besonders ausführlich prüfe.
Die Stadt Meßkirch kritisiert, dass wegen der Planung der Windräder auf Leibertinger Gemarkung die Flächen auf Gemarkung Meßkirch nicht effizient belegt werden könnten. Leibertingen habe einen Alleingang betrieben, ohne sich mit Meßkirch abzustimmen, so der Vorwurf. „Stand heute kann ich ihnen sagen, dass die Vorwürfe haltlos sind“, sagte Frickinger vor dem Gemeinderat. „An dem Vorwurf ist nichts dran, dass wir ohne Meßkirchs Wissen eine Planung vorangetrieben haben, weil wir das Projekt im März 2023 gemeinsam mit dem Meßkircher Gemeinderat besprochen haben“, erklärte Frickinger. Der Bürgermeister sagte außerdem, dass es seit Dezember vergangenen Jahres Abstimmungsgespräche zwischen den beiden beteiligten Projektierern der geplanten Windräder gibt.
Gemeinderat Guido Amann forderte, die genauen Standorte der Windräder in den Beschluss für die „Waldumwandlung“ aufzunehmen. Amann war offenbar in Sorge, dass sich aufgrund der Differenzen mit Meßkirch eine Änderung der Standorte ergeben könnte. Sein Ratskollege Tobias Stekeler war gleicher Meinung. Am Ende stimmten alle Räte bis auf Klaus Buck und Alexander Biselli der geänderten Vorlage für die „Waldumwandlung“ zu.