Der Leibertinger Peter Buck steht vor seinem größten sportlich erreichbaren Erfolg. Mit dem Sieg bei der Weighted Calisthenics Championship FinalRep D/A/CH-Meisterschaft in Bayreuth im Mai qualifizierte sich der zielstrebige Calisthenics Athlet in seiner Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im September in Berlin. „Es war ein tolles Gefühl“, erklärt der junge Familienvater. In Deutschland sind rund 300 Calisthenics-Athleten gelistet. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft stellt für den 27-jährigen Leibertinger das persönlich höchste erreichbare sportliche Ziel dar.

Das maximale Gewicht bewegen

In seinem ursprünglichen Beruf als Zerspanungsmechaniker ist Peter Buck noch Vollzeit angestellt. Seine Leidenschaft zu Calisthenics machte ihn zum Berufssportler. Der Begriff Calisthenics setzt sich aus den griechischen Begriffen für „schön, gut“ und „Kraft“ zusammen und steht für Körpergewichtsübungen. „Es geht in dem Sport darum, wie viel Gewicht man maximal bewegen kann“, erläutert der Leibertinger Calisthenics-Athlet. Dafür gibt es vier Übungen: Muscle-Up, Dip, Klimmzug und Kniebeuge.

Peter Buck hat die Kniebeuge mit 222,5 Kilogramm Zusatzgewicht geschafft. Bild: Desicatedsports Media
Peter Buck hat die Kniebeuge mit 222,5 Kilogramm Zusatzgewicht geschafft. Bild: Desicatedsports Media | Bild: Desicatedsports Media

Beim Muscle-Up hängt der Athlet an der Stange und zieht sich hoch. Bei der D/A/CH-Meisterschaft in Bayreuth Mitte Mai trug Peter Buck beim Muscle-Up zusätzlich zu seinem Eigengewicht von 79 Kilogramm einen Gewichtsgürtel mit 25 Kilogramm. Beim „Dip“ geht der Athlet am Barren in Stütz, beugt die Arme und kommt wieder hoch. In dieser Disziplin bewegte Buck 112,5 zusätzliche Kilogramm. Auch beim Klimmzug legte er einen Gewichtsgürtel mit einem Zusatzgewicht von 70 Kilogramm an. Bei den Kniebeugen stemmt der Athlet das Gewicht auf einer Hantelstange auf dem Rücken. Hier bewegte Peter Buck sogar stattliche 222,5 Kilogramm.

Calisthenics-Athlet Peter Buck beim Muscle-up mit 25 Kilogramm. Bild: Desicatedsports Media
Calisthenics-Athlet Peter Buck beim Muscle-up mit 25 Kilogramm. Bild: Desicatedsports Media | Bild: Desicatedsports Media

Das höchste totale Gewicht zählt

Der 27- Jährige erläutert: „In einer Wiederholung muss man in jeder Disziplin das maximale Gewicht bewegen und das wird am Ende dann zusammengezählt. Das höchste ‚Total‘ gewinnt am Schluss“. Mit einem „Total“ von 430 Kilogramm erreichte Peter Buck in Bayreuth in seiner Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm den ersten Platz. Doch der Athlet ruht sich nicht auf seinem Erfolg aus, sondern hat schon sein Ziel für die Weltmeisterschaft im September in Berling ins Auge gefasst. Der Leibertinger visiert einen Podestplatz an und ist zuversichtlich: „Ich will dieses Mal auf jeden Fall im Gesamten 450 Kilogramm bewegen und das könnte auch für die Top Drei reichen“. Die Routine und seine Erfahrungen aus seiner langjährigen sportlichen Laufbahn helfen Peter Buck bei den Wettkämpfen.

Trainingsraum hinter dem Haus

Nicht weit zum Training – Calisthenics-Athlet Peter Buck aus Leibertingen hat sich hinter dem Haus einen Trainingsraum eingerichtet.
Nicht weit zum Training – Calisthenics-Athlet Peter Buck aus Leibertingen hat sich hinter dem Haus einen Trainingsraum eingerichtet. | Bild: Sandra Häusler

„Mit dem Sport gewinnt man Preisgelder und als Online-Coach bereite ich andere Athleten auf Wettbewerbe vor“, erläutert er. Viermal pro Woche trainiert Peter Buck zwischen zwei und vier Stunden. Wie gut, dass der Trainingsort nicht weit entfernt liegt. Hinter dem Haus hat er sich einen Trainingsraum eingerichtet. Seine Ehefrau Jessica (28 Jahre) hat den Athleten während seiner sportlichen Laufbahn kennengelernt und steht voll hinter ihm. Seine Stieftochter ist stolz auf ihren „starken“ Stiefpapa und freut sich, wenn er wieder einen neuen Pokal vom Wettbewerb mitbringt. Die zweijährige Tochter realisiert dies noch nicht in dem Maße. Die Calisthenics-Events werden immer live im Internet übertragen und von der Familie mitverfolgt, freut sich Peter Buck über die große Unterstützung. Der Sommerurlaub wird so geplant, dass ein passendes Sportstudio in der Nähe liegt.

Beginn mit 14 Jahren

2011 fand die erste Weltmeisterschaft für Calisthenics in Riga statt. „Ich habe ganz früh angefangen, mit 14 Jahren“, blickt Peter Buck zurück. Als die Sportart Calisthenics als Wettkampfsport aufkam, beschloss der junge Mann: „Da muss ich gut darin sein“ und nahm 2017 erstmals an einem Sportkampf teil. Weit weg vom Wettkampf muss man schauen, dass man viel Muskelmasse aufbaut, weil diese nahe hin zum Wettkampf das Fundament bildet für die Maximalkraftentwicklung“, so Buck. Auch eine proteinreiche Ernährung spielt eine große Rolle. Der Calisthenics-Athlet muss ausreichend Kalorien zu sich nehmen.

Arbeit auch als Online-Coach

Als Online-Coach erstellt Peter Buck für andere Calisthenics-Athleten nach einem Aufnahmegespräch einen Trainingsplan in einer App zur Verfügung. Die Athleten können sich beim Training aufnehmen, das Trainingsvideo analysiert Peter Buck und erstellt dann wiederum ein Feedbackvideo für die Athleten. Für Neulinge macht es Sinn, sich einen Coach zu nehmen, um eine korrekte Trainingsausführung zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden, so Buck.