Die Idee, im Kurpark eine Krippe aufzustellen, entstand zu Corona-Zeiten, schilderte Gemeindeteammitglied Thomas Mittermaier die Vorgeschichte. Im Vordergrund stand dabei der Gedanke, einen für alle zugänglichen Treffpunkt, einen Ort für Besinnung und Gebet auch außerhalb der Kirche zu schaffen. In Corona-Zeiten war das besonders wichtig für Menschen, die wegen der Pandemie die Kirche nicht besuchen wollten, so Mittermaier. Und man wolle auf diese Weise einen positiven Zugang zum Glauben schaffen, ergänzte Anne Gerstner, ebenfalls Mitglied des Gemeindeteams.

Aufgrund der Kontaktbeschränkungen scheiterte der Plan, die Krippe bereits in der Adventszeit 2020 aufzustellen, aber ein Jahr später konnte das Projekt umgesetzt werden. Bei der Gestaltung legte das Gemeindeteam Wert auf die Verwendung von natürlichem Material, die Krippenfiguren wollte man einfach halten, sie sollten einfach zu errichten sein, aber eine große Wirkung erzielen. Die Figuren bestehen aus Holzstämmen, die für die Gesichter abgeschrägt wurden. Die Gestaltung der Gesichter übernahm Mittermaiers künstlerisch begabte Nichte Maike Mittermaier. Die Gewänder der Kripppenfiguren werden mit verschiedenen Stoffen gestaltet, die um die Holzstämme drapiert werden. Dabei orientiert man sich zum Teil an der Kleidung der Sternsinger. Die Krippenfiguren werden jedes Jahr neu eingekleidet, dabei wird immer wieder variiert und den Figuren Individualität verliehen. Lediglich Maria trägt immer dasselbe Kleid, das einfach zu ihr gehöre, sagte Anne Gerstner, die für die Bekleidung der Krippenfiguren verantwortlich zeichnet. Bevor die Figuren aber angekleidet werden, ist Maike Mittermaier wieder am Zug. Denn jedes Jahr müssen die Gesichter nachgemalt werden.

Am heutigen Samstag steht nun der Aufbau der Krippe im Pavillon des Kurparkes an. Man habe das Bühnenbild grob im Kopf, aber es wird immer variiert. Zunächst werden die Christbäume und Strohballen platziert, die den Rahmen für die Figuren bilden, schilderte Mittermaier den Aufbau. Vor der Krippe wird ein Zaun, hergestellt von einem Mitglied des Gemeindeteams, aufgebaut, der gesamte Untergrund der Szenerie besteht aus Hackschnitzeln. Abends wird die Krippe erleuchtet und so die weihnachtliche Atmosphäre noch verstärkt. Bei Gestaltung und Aufbau sind die Mitglieder des Gemeindeteams mit großer Freude bei der Sache. Und jeder ist stolz auf das Erreichte, so Mittermaier. Aber es gibt viele weitere Helfer: Landwirte stellen Strohballen, Hackschnitzel und Fahrzeuge für den Transport der schweren Krippenfiguren zur Verfügung, ein örtlicher Elektriker zeichnet für die Beleuchtung verantwortlich, die Gemeinde stellt den Pavillon zur Verfügung, übernimmt die Stromkosten und bahnt bei Bedarf den Weg zur Krippe, eine Grafikdesignerin aus dem Ort hat ein eigens Krippenlogo entworfen und aus der gesamten Bevölkerung werden weitere Materialien wie etwa Stoffe zur Verfügung gestellt. Für dieses ehrenamtliche Engagement sind die Verantwortlichen sehr dankbar.

Ab dem kommenden Samstag lädt die Krippe im Kurpark von Bernau wieder bis zum 14. Januar zum Verweilen und Besinnen ein auf das, wie es Mittermaier formulierte, wichtigste Ereignis von Weihnachten. Und jeder Besucher ist laut Veranstaltern eingeladen, eine der ausliegenden Weihnachtsgeschichten mit nach Hause zu nehmen. Aufgestellt ist zudem ein Spendenkasse, der Erlös kommt karitativen Zwecken in der Gemeinde Bernau zugute.