Sanierung kostet zwei Millionen Euro
Die St.-Martins-Kirche in Meßkirch ist ein Gesamtkunstwerk von nationaler Bedeutung. Mit dieser Begründung wurde das Gotteshaus in die Reihe von insgesamt 49 Objekten aufgenommen, die in diesem Jahr aus dem Bundeshaushalt einen Zuschuss für die Sanierungsarbeiten bekommen. Zu den auf rund zwei Millionen Euro geschätzten Renovierungskosten für die Meßkircher Barockkirche steuert Berlin 200 000 Euro bei.

Einsatz von Thomas Bareiß
Vermittelt hat den Geldfluss aus dem „Denkmalpflegeprogramm des Bundes zur Substanzerhaltung von Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung“ Staatssekretär und Wahlkreisabgeordneter Thomas Bareiß. Am Dienstag verschaffte sich der Politiker bei einem Vor-Ort-Besuch einen Überblick über den Stand der im Frühjahr begonnenen Erneuerungsarbeiten. In Begleitung von Karl Hermann und Edgar Schatz vom Bauförderverein, Stadtpfarrer Stefan Schmid und der CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Christa Golz zeigte sich Bareiß vom bisher erreichten Stand der Arbeiten beeindruckt. Er teilte die Hoffnung der kirchlichen Projektverantwortlichen, dass es in absehbarer Zeit gelingen werde, die angebaute Nepomuk-Kapelle in die Renovierungsarbeiten einzubeziehen. Sie befindet sich im Privatbesitz des Hauses Fürstenberg in Donaueschingen. Gegenwärtig, so Schatz und Hermann, gebe es entsprechende Verhandlungen mit dem Fürstenhaus.

Arbeiten voll im Gang
Obwohl das Innere des Gotteshauses nach der Generalreinigung fast wieder in seinem eigentlichen Glanz erstrahlt, sind die Arbeiten zum Erhalt der Kirche noch lange nicht abgeschlossen. Wenn die Reinigungsarbeiten in rund drei Wochen abgeschlossen sein werden, wird ein Gerüst aufgebaut, um die Arbeiten zum Erhalt der Deckenkonstruktion aufnehmen zu können. Nach Einschätzung des Baufördervereins und der Planer werden diese Arbeiten über den Winter andauern. Sollten sich keine wie immer gearteten bautechnischen Schwierigkeiten ergeben, so Stefan Schmid zum Zeitplan, könne vom Abschluss der Renovierungsphase Ende 2020 zu Weihnachten ausgegangen werden. Ein genauer Termin stehe zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.
Moderne Reinigungstechnik
Thomas Bareiß zeigte sich sehr an der modernen Reinigungstechnik interessiert, mit der das Kircheninnere in den letzten Wochen gesäubert worden ist. Raymund Bunz stellte das Verfahren mit Latexgranulat vor. Damit, so erfuhr das Regierungsmitglied, könne nicht nur der seit der letzten Renovierung vor rund 40 Jahren angesammelte Staub von den weißen Flächen der Wände und der Decken schonend entfernt werden. Bunz: „Das Verfahren erlaubt es auch, die Gemälde zu reinigen, ohne sie zu beschädigen.“ Malerarbeiten an den weißen Flächen im eigentlichen Sinn wird es nicht geben. Damit später keinerlei Farbabweichungen zu beobachten sind, wurde die Zusammensetzung der vor 40 Jahren genutzten Farbe analysiert. Die Firma Bunz&Bunz hat für Arbeiten dieser Art eine spezielle Hebebühne entwickelt. Die Vorrichtung erlaube es, so beschreibt es der Restaurator, jede Stelle im Kirchenschiff problemlos zu erreichen und bei Bedarf blendfrei zu beleuchten.

Details zum Bundeszuschuss
- Landeskonservatorin Ulrike Plate schrieb in ihrem Gutachten als Begründung für die nationale Bedeutung der Martins-Kirche: „Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert waren zahlreiche renommierte Künstler an der Baueinrichtung und Ausstattung der Martinskirche und Nepomukkapelle beteiligt.“
- 49 Vorhaben wurden nach Angaben von Thomas Bareiß in diesem Jahr bundesweit aus dem Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ gefördert.
- Der Bauförderverein St.Martin organisiert am Sonntag, 6.Oktober von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr eine „offene Kirchenbaustelle“.