Bei einem Vor-Ort-Termin am 12. Februar konnte zwischen Anwohnern der Dr. Conrad-Gröber-Straße und der Stadt ein Kompromiss gefunden werden, was die geplante Pflanzung von Bäumen in diesem Straßenzug anlangt. Dies teilte Stadtbaumeister Stephan Frickinger jetzt auf Anfrage des SÜDKURIER mit. Bei den Gesprächen sei es auch gelungen, die Orte für die Bäume wie auch die für die Parkplätze in diesem Straßenzug so anzuordnen, dass es keine Probleme geben dürfte, mit Autos auf die einzelnen Grundstücke zu kommen.
Standorte von Bäumen wurden auf Wunsch der Anwohner verschoben
„Am Schluss sind alle anwesenden Anwohner mit der Planung einverstanden gewesen,“ teilt der Stadtbaumeister in einer E-Mail an die Redaktion mit. Deren Anregungen flossen in die endgültige Planung ein. „Es wurde vor Ort mit jedem betroffenen Anwohner jeder Baumstandort besprochen. Parkplätze wurden auf Wunsch der Anwohner hin reduziert beziehungsweise addiert und Bäume verschoben,“ beschreibt Frickinger das Vorgehen. Es gibt nun eine endgültige Planung sowohl für die Standorte der Bäume wie für die Parkplätze. Am oberen Eingang der Dr. Conrad-Gröber-Straße, von der Abraham-a-Sancta-Clara-Straße aus, soll es zwischen zwei Bäumen drei schräg angeordnete Parkplätze geben, die direkt nebeneinander liegen. In diesem Einmündungsbereich ist die Dr. Conrad-Gröber-Straße am breitesten. Alle anderen Parkplätze sollen in Richtung des Straßenverlaufs entweder mittig zwischen Bäumen in der Straße oder (aus Sicht der Abraham-a-Sancta-Clara-Straße) rechts am Straßenrand ausgewiesen werden. Im unteren Abschnitt der Gröber-Straße, der in die Grabenstraße mündet, finden sich die Parkplätze wie auch die neuen Bäume ausschließlich rechts.
Anwohner der Dr. Conrad-Gröber-Straße sprechen sich für einen Radweg aus
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll ein Radweg ausgewiesen werden. Dass es hier einen Radweg geben soll, sei der Wunsch der Anwohner, die zu dem Vor-Ort-Termin gekommen waren. Per Handzeichen haben die Anwohner nach Darstellung des Stadtbaumeister ihre Zustimmung signalisiert, dass ein Radweg auf der Straße markiert werden soll. Die weiteren Details zum möglichen Radweg will die Stadt mit dem Landratsamt abstimmen. „Ich bin mir sicher, dass hier eine wunderbare, langfristig sehr hochwertige Straße mit Anziehungskraft entsteht,“ so Stephan Frickinger.
Protest wurde vor dem Meßkircher Gemeinderat formuliert
In einer Sitzung des Meßkircher Gemeinderats Anfang des Monats hatten rund 15 Anwohnerinnen und Anwohner der Dr. Conrad-Gröber-Straße ihren Unmut über die damals aus ihrer Sicht problematischen Planungen für die geplanten Allee deutlich formuliert. Sie nutzten die Fragerunde der öffentlichen Sitzung, um ihre Befürchtungen wegen der in ihrem Straßenzug geplanten Pflanzung von Bäumen zu formulieren. Durch die Bäume sah ein Teil der Anwohner die Zufahrt zu ihren Grundstücken eingeschränkt. Vor allem das Einfahren mit Anhängern, mit denen Brennholz transportiert wird, war aus Sicht einiger der Anwohner kaum mehr möglich. Brennholz werde oft zum Heizen der Häuser an der Dr. Conrad-Gröber-Straße genutzt, hieß es aus den Reihen der Zuhörer der Sitzung des Gemeinderats. Obendrein wurde befürchtet, dass nicht mehr genügend Parkraum zur Verfügung steht, wenn die Bäume gepflanzt sind. Auch ging es damals schon um die Frage, ob in der Dr. Conrad-Gröber-Straße im Zuge der Baumpflanzungen auch ein Radweg ausgewiesen wird.
Bürgermeister sagte, dass es nach der Umgestaltung noch genügend Parkraum gibt
Die Stadtverwaltung habe alle betroffenen Hauseigentümer der Dr. Conrad-Gröber-Straße zu einer Begehung eingeladen, sagte Bürgermeister Arne Zwick in der Sitzung des Gemeinderats Anfang Februar. Diese hatte am Mittwoch, 12. Februar, stattgefunden. Und deren Ergebnis ist die jetzt vorliegende Planung für die Gestaltung dieses Straßenzugs. Bereits in der Sitzung des Gemeinderats kündigte Zwick an, dass eine für die betroffenen Anwohner akzeptable Lösung gefunden werden solle, damit diese weiter ihre Grundstücke erreichen könnten. Es würden zwar Parkplätze durch die Bäume wegfallen, aber, so Zwick, es stünde dann immer noch genügend Parkraum zur Verfügung.
Grundsätzlich wies Zwick in der Sitzung des Gemeinderats Anfang des Monats darauf hin, dass das Pflanzen der Bäume in der Gröber-Straße bereits zuvor vom Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen worden war. Ferner sagte er, dass es im unteren Teil dieses Straßenzugs in naher Zukunft auch keinen Parkdruck mehr durch Beschäftigte des Waagen-Herstellers Bizerba geben werde. Das Balinger Unternehmen plant, seine Niederlassung auf dem daneben liegenden bisherigen Berendsen-Grundstück zu erweitern. Dieses gehört der Stadt. Nach dem Abriss der Gebäude der ehemaligen Großwäscherei und chemischen Reinigung wird das mit Chemikalien belastete Erdreich saniert. Zwick geht davon aus, dass Bizerba bis 2022 erweitert haben wird.
Der Onlineversandhändler Amazon zahlt die Bäume
Die Bäume für die Allee in der Gröber-Straße wird der Onlineversandhändler Amazon bezahlen. Diese dienen als ökologischer Ausgleich für den Bau des Verteilzentrums von Amazon im Industriepark Nördlicher Bodensee, das gerade gebaut wird. Weitere Bäume wird Amazon für die Gestaltung des Vorplatzes der Stadthalle bezahlen.