Im Landkreis Tuttlingen sind über 400 Personen aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Auch im Zollernalbkreis sind akut mehr als 400 Menschen positiv auf Covid-19 getestet. Der Landkreis Sigmaringen hat nicht einmal halb so viele Infizierte. Am Mittwoch waren es 158 Infizierte, am Donnerstag dann 169 Personen. Im Bodenseekreis sind es über 100 Personen mehr, die aktuell das Coronavirus haben.
„Das Infektionsgeschehen ist weiter diffus“
Aber warum ist das so? Der Landkreis Sigmaringen ist keine Insel, die von den Nachbarlandkreisen abgeschottet ist. Menschen aus dem Kreisgebiet arbeiten in anderen Landkreisen und umgekehrt. „Eine Erklärung gibt es dafür nicht“, sagt Fabian Oswald, stellvertretender Pressesprecher im Landratsamt Sigmaringen. Es könne sein, dass der Landkreis Sigmaringen nicht so stark von der zweiten Coronawelle betroffen ist, weil der Kreis von der ersten Pandemiewelle sehr stark betroffen war. Es sei möglich, dass die Menschen deshalb im Kreis Sigmaringen besonnener handeln und sich besonders gut an die Abstands- und Hygieneverordnungen halten, so Oswald.
Glück und Zufall spielen eine Rolle
Fabian Oswald macht darauf aufmerksam, dass die Lage sich schnell wieder ändern könne. Glück und Zufall spielen auch eine Rolle. Im Landkreis Sigmaringen gebe es keine genaue Erklärung, woher die Infektionen kommen. „Die Ansteckungen erfolgen im Beruf und in der Familie“, sagt Oswald. Vor wenigen Wochen konnten Infektionen noch genauer bestimmten Ereignissen oder Feiern, beispielsweise einer Hochzeit, zugeschrieben werden. Inzwischen sprechen nahezu alle Landkreise von diffusen Infektionsgeschehen.
Die größten Städte im Kreis sind auch besonders betroffen
Seit etwa zehn Tagen ist Pfullendorf die Kommune im Kreisgebiet mit den meisten Infizierten. 33 Personen gelten am Donnerstag als Corona positiv, in Bad Saulgau sind es 30 und in Sigmaringen 20. Im Verlauf der zweiten Welle traten in den drei größten Städten im Kreis auch die meisten Fälle auf, wobei es auch in den kleineren Kommunen Auffälligkeiten gab.