Julia Lutz

Ist die Corona-Pandemie für den städtischen Haushalt am Ende doch nicht so schlimm? Zumindest auf den ersten Blick. Am Dienstagabend sagte Stadtkämmerer Joachim Buuk in der öffentlichen Stadtratssitzung, dass die Prognose der Gewerbesteuereinnahmen für das laufende Jahr bei rund 4,5 Millionen liegt. Das sind zwar 1,2 Millionen Euro weniger, als man 2019 eingenommen hat, aber rund eine Millionen Euro mehr, als die Kommune im laufenden Haushalt veranschlagt hat. „Die meisten Meßkircher Firmen kommen gut durch die Pandemie“, sagte Buuck.

Das könnte Sie auch interessieren

Corona-Hilfe des Bundes hilft städtischem Haushalt

Zudem profitiere die Stadt von der Corona-Hilfe des Bundes, die anhand der Gewerbesteuereinnahmen der Vorjahre berechnet werde. „Wir haben Glück gehabt, die letzten Jahre waren gut“, so Buuck. Allzu positiv stimmte die Nachricht Bürgermeister Arne Zwick aber trotzdem nicht. Grund dafür ist, dass die Kreisumlage aufgrund der guten Gewerbesteuereinnahmen der Vergangenheit berechnet wird. Das führe zu Mehrbelastungen in den Folgejahren.

Campus Galli schließt voraussichtlich mit Defizit ab

„2021 ist mein Sorgenkind“, sagte Zwick. Irgendwann seien die Kredite und Soforthilfen ausgereizt, betonte er. Von der Corona-Krise in Meßkirch ist auch der Campus Galli stark betroffen. Obwohl der Sommer sehr gut verlief, sei 2020 ein Defizit von 400 000 Euro zu erwarten. Der Gemeinderat hatte beschlossen, ein Defizit bis zu 600 000 Euro auszugleichen. 53 800 Menschen besuchten in diesem Jahr die Meßkircher Mittelalterbaustelle Campus Galli, im Vorjahr waren es knapp 92 000 Besucher. Wegen der Corona-Pandemie hatte es einige erhebliche Einschränkungen geben, denn der auf 1. April geplante Saisonstart musste um zwei Monate verschoben werden. Für die Mitarbeiter wurde Kurzarbeit angemeldet.

Das könnte Sie auch interessieren

Meisten Infektionen in Meßkirch bisher im April

Mitte April hatte die Heidegger-Stadt bislang ihre heftigste Corona-Zeit. Mit 24 Infizierten erreichte man in Meßkirch am 12. April den Höchstwert an Corona-Infektionen, der bisher nicht mehr überschritten wurde. Danach flachte die Pandemie in Meßkirch im Frühsommer deutlich ab. Von Anfang Mai bis Ende Juni kam es nur noch zu einzelnen Neuinfektionen. Vom 22. Juni bis zum 15. August wurde es in Meßkirch ruhig um das Coronavirus. In dieser Phase gab es gar keine Infektionen mehr, ehe in den Sommerferien im August wieder einzelne Testergebnisse positiv waren.

Im September kam die zweite Coronawelle

Am 1. September war der letzte Tag ohne eine gemeldete Infektion in Meßkirch. Seither waren durchgehend Bürger mit Covid-19 infiziert, wobei das Infektionsgeschehen ab Ende September wieder deutlich anstieg. Am 24. September waren es kurzzeitig zwölf Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Im Oktober machte sich die zweite Coronawelle auch in Meßkirch stärker bemerkbar. Am 29. Oktober waren insgesamt 15 Corona-Infektionen bekannt. Die Ansteckungen fanden innerhalb von Familien statt.