Große Nachfrage nach Drittimpfung in der Meßkircher Stadthalle

Auf Veranlassung des Landkreises haben zwei Impfteams am Sonntag in der Meßkircher Stadthalle von 10 bis 18 Uhr Impfwilligen die Spritze verabreicht. Möglich waren Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen, wobei die Impfstoffe von Biontech und Moderna verwendet worden sind. Unter der Regie von Willi Römpp, der die Impfteams des Landkreises organisiert, haben die Ärzte Dr. Peter Wolff und Dr. Bruno Friedemann mit zahlreichen Helfern am zweiten Adventssonntag insgesamt 592 Personen immunisiert. Wie Joachim Blender, IT-Fachmann und zuständig für die statistische Auswertung mitteilte, war der aller größte Anteil Drittimpfungen. „541 Personen haben sich Boostern lassen“, sagte Blender, „der Rest, also nur 51 Personen, haben sich die Erst- und Zweitimpfung geholt“.

Ursprünglich 260 Impfwillige angemeldet

Eigentlich waren nach Aussage von Römpp um die 260 Impfwillige angemeldet gewesen, „aber wenn wir Kapazität haben, impfen wir jeden, der eine Impfung haben möchte“, sagte der Koordinator. Natürlich haben die Angemeldeten Vorrang, alle anderen, die unangemeldet kommen, müssten halt warten. Die Impfung war möglich für alle ab zwölf Jahren mit dem für die Altersgruppe zulässigen Impfstoffe, wobei für die unter 16-Jährigen die Begleitung eines Erziehungsberechtigten unabdingbar war. Schon am Vormittag bildeten sich zeitweise Warteschlangen am Einlass, die das eingespielte Helferteam so zügig abarbeitete, wie es die Anmelde- und Hygieneregeln eben zuließen.

Zwei Damen, die aber ungenannt bleiben und nicht fotografiert werden wollten, ließen sich auf ein Gespräch zum Thema Pandemie und Impfen ein. Eine der Frauen berichtete, dass sich ihr Mann nicht mit den modernen Impfstoffen wegen eventueller Nebenwirkungen impfen lassen will, er wolle lieber auf die Entwicklung eines Totimpfstoffes warten. „Aber ist es nicht so, dass die auf dem Beipackzettel einer simplen Kopfschmerztablette stehen Nebenwirkungen einen schon abschrecken könnten?“ Aber die werde ebenso klaglos geschluckt wie manch anderes, deren Neben- und Folgewirkungen alles andere als harmlos seien.

Erinnerung an verpflichtende Impfungen

Eine andere Dame, in der Ruhezone sitzend, mischte sich ein und sagte: „Hat man uns damals gefragt, ob wir geimpft werden wollten? Uns hat man trotz mancher gravierender Nebenwirkungen abgeschwächte Lebendviren auf einem Stück Zucker schlucken lassen oder sind uns in die Haut geritzt worden“. Aber, da waren sich die Damen einig, es habe geholfen, solche Krankheiten wie Kinderlähmung und Pocken in den Griff zu kriegen beziehungsweise auszurotten. Aber auch damals soll es schon Impfgegner, Verschwörungsmythen und obskure Gedankengänge gegeben haben, wie der, dass die Pockenimpfung die Menschen in Kühe verwandeln könne. Kühe deshalb, weil das erste Vakzin gegen Pocken aus den Pusteln der Kuhpocken gewonnen wurde.

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Die Damen waren sich jedenfalls einig, dass die eigene persönliche Freiheit da aufhören müsse, wo die Freiheit anderer tangiert werde. Außerdem: „Ich habe zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren. Ungeimpft kann ich mit ihnen nirgendwo hin, deshalb habe ich mich impfen lassen“.