Die Bürger mitnehmen und transparent informieren, das ist das Ziel im aktuellen Planungsprozess zur B 311n/B 313 zwischen Mengen und Meßkirch. Der Landkreis Sigmaringen als Planungsträger hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit frühzeitig miteinzubinden. Die B 311 zwischen Mengen und Meßkirch ist Teil der sogenannten Landesdiagonalen, welche die Autobahn A 5 bei Freiburg mit der A 81 bei Geisingen und der A 8 bei Ulm verbindet.

Ost-West-Verbindung soll realisiert werden

Mit der Planung der B 311n/B 313 wird das Ziel verfolgt, eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung zu realisieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Achse der B 311 gerade für den Fernverkehr als Alternativroute wichtig ist. Zugleich sollen die Ortschaften vom teils massiven Durchgangsverkehr entlastet werden. Bereits im letzten Sommer fanden Vor-Ort-Termine statt. Im Mai wurde zu einem informellen Scoping-Termin im Ennetacher Bürgerhaus mit Landrätin Stefanie Bürkle und dem Stabstellenleiter für Straßenbauprojekte und Projektmanager Thomas Blum eingeladen. Dabei informierten sie über den aktuellen Stand der Planungen und stellten nochmal die Planungshistorie vor.

Gutachter bitten um Mithilfe

Im Juli sollen jetzt ein Workshop und eine Exkursion stattfinden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben dabei die Chance, ihre Hinweise aktiv einzubringen. Der Workshop findet am Samstag, 9. Juli, von 13 bis 17.30 Uhr im Landratsamt Sigmaringen, Leopoldstraße 4, statt. Zwei Wochen später, am Samstag, 23. Juli, findet eine Exkursion statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Landratsamt in Sigmaringen. Die Exkursion dauert voraussichtlich bis 17.30 Uhr. Die Anmeldung für beide Veranstaltungen ist bis zum 30. Juni möglich. Bei dem Workshop sind vor allem die Ortskenntnisse der Bürgerinnen und Bürger gefragt, die für die Erstellung der sogenannten Raumanalyse wichtig sind. Diese dient als Planungsgrundlage.

Vorschläge für Trassenvarianten werden gesammelt

„Wir als Gutachter kommen von außen, erheben und beschreiben die Raumsituation. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, benötigen wir die Ortskenntnisse der Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Burchard Stocks vom Büro Umweltsicherung und Infrastrukturplanung, das für die Erarbeitung der Umweltverträglichkeitsstudie verantwortlich ist. Darüber hinaus werden im Rahmen des Workshops Beiträge zur Weiterentwicklung der in der Diskussion befindlichen Trassenvarianten gesammelt. Fünf Varianten für die B 311n gibt es bisher (siehe Grafik).

Bild 1: Hinweise für die neue Bundesstraße 311 erwünscht: Workshop und Exkursion für Bürger
Bild: Schönlein, Ute

Exkursion ins Planungsgebiet

Bei der Exkursion können Bürger gemeinsam mit Gutachtern und Planern das Gelände der Trassenvarianten besichtigen. Auch über die Untersuchungsergebnisse zur Artenvielfalt wird bei dieser Exkursion berichtet. „Aktuell sind verschiedene Trassenvorschläge in der Diskussion. Diese sind nicht abschließend und es wird ergebnisoffen auch nach neuen möglichen Lösungen gesucht. Konstruktive Ideen und Anregungen zur Weiterentwicklung der Trassenvarianten sind willkommen und können in dieser Phase in den Planungsprozess eingebracht werden“, erklärt Projektmanager Thomas Blum.

Bewertung und Kostenschätzung bis Ende des Jahres

Die Erkenntnisse aus beiden Terminen sollen in die Raumanalyse einfließen. Diese Analyse soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Dafür wurden verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben, zum Beispiel zur Umweltverträglichkeit und zur Verkehrssituation. Bis Ende dieses Jahres werden die Gutachter ermitteln, welche Variante in der Zukunft wie viel Verkehr aufnehmen kann. Zeitgleich arbeitet die technische Planung die Trassenvarianten aus und stellt Anschlüsse zum Straßennetz dar. Dabei werden Kostenschätzungen für alle Varianten erstellt. Auf dieser Grundlage wird im kommenden Jahr eine fundierte vergleichende Bewertung aller Trassenvarianten vorgenommen werden können. Als Ergebnis nach dieser Vorplanung steht eine Variantenempfehlung, die in den weiteren Planungsschritten ausgearbeitet wird.