Die beiden Vorsitzenden Claudia Dreher und Karl Bauer zeichnen für die Veranstaltungen verantwortlich, sind aber voll des Lobes für die Rückendeckung ihrer Mitglieder. Am Sonntag, 29. Juni, sind erneut jede Menge ehrenamtliche Helfer im Einsatz, kümmern sich um die eintreffenden Oldtimerfahrer und ihre Fahrzeuge und bewirten. „Sonst macht‘s keinen Spaß“, betont Bauer.

Dieser Fiat 850 Sportcoupé ist das erste Fahrzeug, das der Verein Oldtimer-Freunde Meßkirch fürs Museum erhalten hat. Eleonore ...
Dieser Fiat 850 Sportcoupé ist das erste Fahrzeug, das der Verein Oldtimer-Freunde Meßkirch fürs Museum erhalten hat. Eleonore Knörle-Maier aus Horgenzell ist seine frühere Besitzerin. Sie freut sich, dass das Auto beim Verein in guten Händen ist. | Bild: Uwe Steinbächer

Es ist ein heißer Sommertag und die Gefahr besteht, dass trotz ausreichender Werbung weniger Teilnehmer und Besucher kommen. Andererseits sind auch Leute wie Helmut Hahn aus Seelfingen angereist, die bei unsicherem Wetter sicher nicht gekommen wären. Er hat ein Motorrad mit Seitenwagen mitgebracht, das D-Rad (Baujahr 1925) der Deutschen Industriewerke, das er vor mehr als 30 Jahren in Altshausen gekauft hat und seitdem hegt und pflegt. „Das war damals die günstige Alternative zur ersten BMW und hat nur halb so viel gekostet“, erklärt er. Dazu den passenden, authentischen Seitenwagen aus Sperrholz, ebenfalls Baujahr 1925. „Ich fahre damit nur zu solchen Ausstellungen und das nur bei gutem Wetter“, sagt Hahn klar. Sein besonderes Fahrzeug steht im Innenhof des Schlosses, neben einigen anderen Motorrädern, Traktoren und schönen Autos, die alle eines eint. Sie sind mehr 30 Jahre alt und gelten darum als Oldtimer.

Ein Traum von einem Cabriolet: ein Borgward, Typ Isabella.
Ein Traum von einem Cabriolet: ein Borgward, Typ Isabella. | Bild: Uwe Steinbächer

„Ganz klasse hier, diese Autos sind ein Traum“, ist Maritta Brune aus Biberach begeistert. Sie hat am Morgen im Internet von der Ausstellung gelesen und ist mit ihrem Mann Erich nach Meßkirch gekommen. Früher hat dieser bei Karmann in Osnabrück gearbeitet und so schielt er besonders auf das schicke gelbe Käfer-Cabrio mit Boxermotor von Werner Fuchs. „Wir sind echt überwältigt, eine tolle Kulisse hier und eine besondere, familiäre Atmosphäre“, sagen beide unisono.

Ein Traktor des Herstellers Bautz, der Unternehmenssitz war in Saulgau.
Ein Traktor des Herstellers Bautz, der Unternehmenssitz war in Saulgau. | Bild: Uwe Steinbächer

Gerade kommen noch einige weitere Oldies angefahren, für sie werden Plätze im Innenhof gesucht, auch draußen vor dem Museum und in Richtung Kirche sind inzwischen Plätze belegt. Ein anderer umgebauter Käfer, ein „Baja Bug“ mit Speedy Gonzalez, der schnellsten Maus von Mexiko als Motiv, zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Vincent Walk aus Pfullendorf präsentiert das Fahrzeug, das sein Vater online gekauft hat und bei dem „der halbe Motor raushängt“, wie beim Blick aufs Heck zu sehen ist.

Ganz besonders ist auch ein altes Militärfahrzeug, der HMMWV M998 von Hans-Peter Miller aus dem Zwiefalter Ortsteil Gauingen. Er hat das Fahrzeug Baujahr 1987 leer gekauft und wieder in den Originalzustand versetzt. Früher war es wohl auch im Kriegseinsatz (“ich habe genug Sand und Patronenhülsen gefunden“) und bei der Navy und der Polizei in den Staaten in Gebrauch. Die heutigen „Einschusslöcher“, kleine weiße Punkte, stammen allerdings von Millers anderem Hobby, den taktischen Geländespielen mit Airsoftwaffen.

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Von der Tiefgarage ins Museum

Gegenüber steht ein Fiat 850 Sportcoupé, das neben dem Veritas in der Ausstellung der besondere Stolz des Vereins ist. Seine ehemalige Besitzerin Eleonore Knörle-Maier aus Horgenzell schaut dieses Mal auch wieder vorbei. „Das ist das erste Mal, dass ich mein ehemaliges Auto im Freien sehe“, freut sie sich. Das Fahrzeug, das sie ursprünglich mal von ihrer Tante aus der Schweiz erhalten hatte, war das erste Fahrzeug, das es bei der Eröffnung des Museums gegeben hat. Es stand bei ihr in der Tiefgarage und die Meßkircher haben es für eine symbolische Summe abgeholt. „Ich freue mich, dass es in gute Hände kommen ist“, sagt sie nach so vielen Jahren.

Wer sich an den Oldtimer satt gesehen hat, lässt es sich im Gastrobereich gut gehen. Gerda Dreher und ihre Freundin aus Frohnstetten waren schon bei sonstigen Veranstaltungen aber noch nie beim Oldtimertreffen und stärken sich erst. „Sehr freundliche Preise und gutes Essen“. stellen sie fest und machen sich dann auch auf den Weg in den Innenhof des Schlosses.