Das Datum steht fest: Am Sonntag, 18.  Juli, startet die Biberbahn auf dem Einsenbahnstreckennetz zwischen Bodensee und Oberschwaben endlich ihren Betrieb. Das Eisenbahnstreckennetz wird damit nach 49 Jahren erstmals wieder für den Personenverkehr reaktiviert.

Bahnsteig in Meßkirch ist schon fertig

„Der Bahnsteig in Meßkirch ist fertig, unser Bauhof hat den baufälligen Bahnsteig bereits seit März komplett saniert“, freut sich Bürgermeister Arne Zwick. „Zurzeit laufen die Sanierungsarbeiten am ehemaligen Bahnsteig in Sauldorf, und demnächst beginnen auch die Erneuerungsarbeiten für den Bahnsteig in Menningen-Leitishofen“, ergänzt der für Meßkirch tätige Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner. Es entstehen jeweils rund 60 Meter lange Bahnsteige, an denen dann in die Züge fast stufenlos eingestiegen werden kann. „Ziel ist es, auch in Bichtlingen einen Halt einzurichten, sobald für diesen Neubau das notwendige Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist“, so Sauldorfs Bürgermeister Wolfgang Sigrist.

Der Bauhof hat in Meßkirch den Bahnzustieg bereits für die Fahrgäste vorbereitet.
Der Bauhof hat in Meßkirch den Bahnzustieg bereits für die Fahrgäste vorbereitet. | Bild: Julia Lutz

Alte Blinklichtanlagen werden in den kommenden Tagen überprüft

Sehr zielorientiert arbeiten die Techniker im Auftrag der Stadt Meßkirch an der Strecke. Nachdem bereits für rund 200 000 Euro das Streckengleis mit Schotter stabilisiert und die Gleislage wiederhergestellt wurde, stehen nun Arbeiten an den Blinklichtanlagen an. In den nächsten Tagen sollen die zwei Bahnübergänge an der Igelswieser Straße provisorisch wieder laufen, dann beginnen die Arbeiten an der Reaktivierung der Bahnübergängen in Sauldorf, Hoppetenzell und in Zizenhausen. Übrig bleiben voraussichtlich noch fünf Bahnübergänge, an denen Menschen den Straßenverkehr regeln müssen. Diese Arbeit will der Förderverein Ablachtalbahn mit Zugbegleitern stemmen.

Förderverein bringt Reflektorfolien an

„So wollen wir die Fahrt mit der Biberbahn zu einem entspannten Erlebnis für die Fahrgäste gestalten“, sagt Severin Rommeler vom Förderverein. Die Vereinsmitglieder werden am 12. Juni wieder an der Strecke arbeiten, die Bahnübergänge reinigen und diese in Teilen mit neuen Reflektorfolien bekleben. „Über das Engagement der Vereinsmitglieder freue ich mich sehr, mit dieser großen Bereitschaft zur Erhaltung der Bahn durch die Anwohner habe ich nicht gerechnet“, freut sich Rommeler. Unter dem Motto „Mit dem Biber durch drei Ländle“ fahren die Ausflugszüge mit Halten in Stockach, Sauldorf, Meßkirch und Menningen durch eine reizvolle Landschaft.

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Zugverkehr beginnt am Bodensee

Die SWEG wird mit dem Verkehrsbetrieb Hohenzollerische Landesbahn von Radolfzell aus morgens starten und eine umsteigefreie Verbindung vom Bodensee um 8.52 Uhr nach Mengen einrichten. Tagsüber pendeln dann die Züge zwischen Stockach und Mengen. Der letzte Zug fährt um 17.46 Uhr ab Mengen wieder nach Radolfzell zurück.

Gute Anschlussverbindungen bis nach Tübingen und Tuttlingen als Ziel

„Wir haben uns bemüht, sowohl in Stockach wie auch in Mengen gute Anschlussverbindungen herzustellen, insbesondere in Meßkirch an den Regiobus 600. Damit kommen die Fahrgäste über die Biberbahn schnell zum Campus Galli und weiter nach Sigmaringen, dort mit Zuganschlüssen Richtung Tübingen und Tuttlingen“, sagt Frank von Meißner.

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Nahverkehrstarife gelten auch für die Biberbahn

Als Teil des regulären ÖPNV-Angebots sollen alle günstigen Nahverkehrstarife gelten: zum Beispiel das Baden-Württemberg-Ticket oder die attraktiven Gruppentageskarten des Naldo. Eingesetzt werden moderne Regio-Shuttles. „Wir freuen uns, ab Juli einen so attraktiven Nahverkehr auf unserer kommunalen Bahnstrecke zu haben“, so Zwick: „Damit bieten wir nicht nur der einheimischen Bevölkerung eine attraktive und umweltfreundliche Alternative zum Auto, sondern fördern sicher auch den Tourismus in unserer Region.“

Vergünstigte Eintritte für die Heuneburg und den Campus Galli

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg finanziert die Ausflugszüge. Durch die zusätzlichen Züge erwirtschaftet die Stadt Meßkirch als Betreiberin der Ablachtalbahn Trassenentgelte, die in den Ausbau der Strecke fließen. Wer mit dem Zug zum Campus Galli oder zur Heuneburg fährt, wird Vergünstigungen beim Eintritt bekommen, heißt es.