Endlich war es soweit: An Fronleichnam startete das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck in die diesjährige Saison. „Es war eine lange Zeit der Schließung“, sagt Museumsleiter Andreas Weiß, „und so freuen wir uns jetzt umso mehr, endlich wieder Besucherinnen und Besucher im Museum begrüßen zu dürfen.“ Am verlängerten Eröffnungswochenende von Donnerstag 3. Juni bis Sonntag 6. Juni zählte das Freilichtmuseum 222 Besucher. Eine Rolle habe an diesem Wochenende sicherlich das schlechte, sehr unbeständige Wetter gespielt, vermutet Andrea Blumers, von der Veranstaltungsorganisation und dem Marketing des Freilichtmuseums.

Selbsttest zur Not vor Ort möglich

Vor ihrem Eintritt ins Freilichtmuseum Neuhausen führten Michael und Stefanie Bauer aus Gärtringen an sich einen beobachteten Selbsttest ...
Vor ihrem Eintritt ins Freilichtmuseum Neuhausen führten Michael und Stefanie Bauer aus Gärtringen an sich einen beobachteten Selbsttest durch. | Bild: Sandra Häusler

Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Tuttlingen aktuell bei 47. Das Freilichtmuseum bietet ein Freizeiterlebnis an der frischen Luft mit einem Hygienekonzept. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg müssen alle Besucher ab sechs Jahren einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Notfalls können Besucher an einem separaten Holzhäuschen etwas entfernt vom Eingang einen Selbsttest unter Beobachtung durchführen. Das sollte aber die Ausnahme sein. Ebenso müssen Genesung oder abgeschlossene Impfung nachgewiesen werden. In den historischen Häusern und im Eingangsbereich muss eine medizinische oder FFP2-Maske getragen werden. Ist der Abstand im Freien zu den anderen Besuchern des Museums gewährleistet, darf die Mund-Nasen-Bedeckung abgenommen werden. Am Eingang müssen die Besucher mit der Luca-App einchecken oder ihre Kontaktdaten schriftlich hinterlegen.

Neuer Museumsbegleiter für den Rundgang

Mit dem neuen, kleinen Museumsbegleiter mit Museumsplan und Fakten zu allen 25 historischen Gebäuden in der Tasche wird der Besuch im Freilichtmuseum noch interessanter. Dieser kann kostenfrei an der Kasse mitgenommen werden.

Seit 25 Jahren ist Gisela Stier die Museumsweberin im Freilichtmuseum Neuhausen. Zum Saisonstart webte sie farbenfrohe Borten.
Seit 25 Jahren ist Gisela Stier die Museumsweberin im Freilichtmuseum Neuhausen. Zum Saisonstart webte sie farbenfrohe Borten. | Bild: Sandra Häusler

Märchenführung kommt gut an

Zu den Veranstaltungen und Führungen am Eröffnungswochenende zählte die Märchenführung für Familien mit Hannelore Haaf. Die freiberufliche Mitarbeiterin des Freilichtmuseums setzte zur Freude der überwiegend jungen Museumsbesucher bekannte Märchen in Bezug zu den Örtlichkeiten, Tieren, Pflanzen oder Schauplätzen im Museumsdorf. „Es war einmal…“, umriss Hannelore Haaf am Brunnen im Albdorf das Märchen „Froschkönig“. Bei den Eseln Nora und Amora erzählte sie von „Tischlein deck dich“ und den „Bremer Stadtmusikanten“ und bei den Schweinen vom „dicken, fetten Pfannkuchen“. Märchenhaft sei auch, dass das Museum wieder geöffnet habe, sagte die ehrenamtliche Mitarbeiterin.

Viel Spaß hatten (von links) Diana Kurreck und ihre Kinder Anna, Johannes und Maria bei den Eseln Nora und Amora. Esel kommen auch in ...
Viel Spaß hatten (von links) Diana Kurreck und ihre Kinder Anna, Johannes und Maria bei den Eseln Nora und Amora. Esel kommen auch in einigen Märchen vor, berichtet Hannelore Haaf bei der Märchenführung im Freilichtmuseum. Das bekannteste Esel-Märchen dürfte wohl „Die Bremer Stadtmusikanten“ sein. | Bild: Sandra Häusler

Als echte Märchen-Experten erwiesen sich Johannes (4), Maria (5) und Anna (3) aus Fridingen. Das liegt auch daran, dass ihre Mutter Diana Kurreck ihnen viele Märchen vorliest. Am Samstag, 5. Juni, gab es im Museumsdorf einen Holzschnitzkurs für Erwachsene und am Sonntag eine Führung „Hopfen und Schmalz?“ über die Ernährung in früheren Zeiten. Das Interesse, für „alte Sachen“ und dafür, wie die Menschen früher lebten, führte den 41-jährigen Christian Madlener aus Mengen spontan ins Freilichtmuseum.

Zwei Tage hintereinander im Museum

Anika und Christian Hitzfeld aus Kandern-Holzen und ihre Töchter Wilma und Edda besuchten gleich zwei Tage hintereinander das ...
Anika und Christian Hitzfeld aus Kandern-Holzen und ihre Töchter Wilma und Edda besuchten gleich zwei Tage hintereinander das Freilichtmuseum Neuhausen. Seiner Familie hat es dort ausgesprochen gut gefallen, sagt Christian Hitzfeld. | Bild: Sandra Häusler

Anika und Christian Hitzfeld aus Kandern-Holzen im Schwarzwald besuchten mit ihren Töchtern Edda und Wilma gleich zwei Tage hintereinander das Freilichtmuseum und übernachteten in einem Camper. Der vierköpfigen Familie gefiel es „ausgesprochen gut“. Das Museum sei mit ganz viel Liebe gestaltet. Schön, dass es durch die Tiere belebt ist, unterstreicht Anika Hitzfeld.

Bienen und Bienenhaus stehen im Mittelpunkt

Jährlich wird im Museumsdorf das Augenmerk auf „ein Haus des Jahres“ gelegt. Heuer sind das die Bienen und das Bienenhaus aus Aixheim. Eine Ausstellung betrachtet das Thema Biene in der Geschichte sowie in Bezug auf aktuelle Themen, Artenschutz und zeitgemäßes Imkern. Neben dem Bienenhaus erstreckt sich die Ausstellung auf die Kellerräume des Haldenhofs aus Schonach, einer Informationsstation zu „Landwirtschaft“ gegenüber der Seilerei, sowie den historischen Bienenwagen beim Bauernhaus Mariazell.

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