„Name ist Schall und Rauch“, lässt Goethe seinen Faust sagen. Man betont mit dem Zitat, dass ein Name allein noch nichts über eine Person oder Sache aussagt, dass Namen vergänglich sind. Gelegentlich überdeckt man damit auch scherzhaft, dass man selbst oder ein anderer einen Namen oder eine Bezeichnung im Gespräch nicht parat hat. Nicht Schall und Rauch sind hingegen etliche Namen, die auf den Wahlzetteln der Bürgermeisterwahl in Pfullendorf am Sonntagabend zu lesen waren.
Heike Sonntag erhält 155 Stimmen
Satte 155 Bürger wählten Heike Sonntag, die in Pfullendorf lebt und gegenwärtig bei der Stadt Meersburg Leiterin des Fachbereichs Finanzen ist. Wochenlang geisterte der Namen durch Pfullendorf, eine offizielle Bewerbung gab sie allerdings nicht ab. Sonntag hatte sich im Frühling als Bürgermeisterin in Sipplingen im Bodenseekreis beworben. Mit 155 Nennungen erhielt sie deutlich mehr Stimmen als Spaßkandidat Samuel Speitelsbach mit seinen 26 Stimmen, der aber immerhin offiziell auf dem Stimmzettel stand.
Viele Namen auf den Stimmzetteln
Jeweils drei Stimmen erhielten Andreas Bunkofer, Mario Weißhaupt, Thomas Kugler (Amtsinhaber) und Philipp Dürr. Bunkhofer trat vor 16 Jahren, als es um die Amtsnachfolge von Dr. Heiko Schmid ging, als offizieller Bürgermeisterkandidat an. Damals gewann Thomas Kugler gegen drei Mitkonkurrenten im ersten Wahlgang mit klarer Mehrheit. Philipp Dürr und Mario Weißhaupt sind Nachwuchsgesichter der CDU-Pfullendorf.
Acht Bürger erhalten je zwei Stimmen
Zwei Stimmen erhielten Simon Klaiber, Siegfried Volk, Petra Biedermann, Karl Abt, Kurt Allweier, Christian Scherzinger, Mario Slawig, Ulrich Leibbrand. Je eine Stimme erhielten Boris Palmer, Roland Herrmann, Alois Lohr, Wolfgang Schützmeier, Gerhard Eichholz, Heiko Schmid, Johannes Kretschmann, Thomas Jacob und Michael Kelly sowie Daniela Marx, Jan-Hendrik Schweizer und Edith Bosch.
Boris Palmer erhält in Pfullendorf eine Stimme
Eine Person würde wohl gerne Thomas Kugler Vorgänger, Heiko Schmid, wieder in Amt und Würden sehen. Schmid war 13 Jahre lang Bürgermeister der Stadt. Wird aber nichts. Der 62-Jährige ist seit Kurzem Rentner. Zuvor war Schmid 16 Jahre lang Landrat im Kreis Biberach. Er hatte auf eine dritte Amtszeit verzichtet, um endlich Zeit für die Familie zu haben. Hauptamtsleiter Simon Klaiber erhielt zwei Stimmen und damit ebenso viele wie SÜDKURIER-Lokalchef Siegfried Volk, die Kurzzeit-Kandidatin Petra Biedermann und der Denkinger Ortsvorsteher Karl Abt. Der neue und alte Tübinger Oberbürgermeister, Boris Palmer, bekam auch eine Stimme in Pfullendorf. Ob sich ein Bürger im Ort geirrt hat und dachte, er befindet sich in Tübingen? Mit Johannes Kretschmann sah immerhin auch ein Bürger den Sohn des Ministerpräsidenten auf dem Rathaussessel in Pfullendorf sitzen. Ebenso wie Thomas Jacob, Fraktionschef der Freien Wähler, und Popsänger Michael Kelly.