Etliche Wochen bot sich dem Betrachter in der Bahnhofsstraße ein gänzlich neuer Aus- und Anblick- das alte Postgebäude war abgerissen und die 2257 Quadratmeter große Fläche präsentierte sich als Brache, sodass der Blick über die Gebäude entlang des Mühlwegs schweifen konnte. Den Abbruch des Gebäudekomplexes hatte die Firma Laemmle aus Eberhardzell mit schier chirurgischer Präzision und schwerem Material durchgeführt. Dann wurde der Untergrund aufbereitet, denn auf dem Areal sollen zwei Baukörper mit 26 Wohneinheiten inklusive Tiefgarage entstehen, und schnell füllten sich die Mulden mit Wasser.
Das Thema Wasser beschäftigt Investorenfirma
Ortskundige hatten im Vorfeld auf das Grundwasser hingewiesen. Dazu kommen die Ab- und Durchflüsse des Stadtsees, nur getrennt durch einen Damm, auf dem die Bahnhofsstraße verläuft. „Uns war das Thema Wasser bewusst“, erklärt Alexander Hörmann von der Investorenfirma BiNova, die das Bauprojekt realisiert, dass man das Gelände gründlich untersucht habe. Jetzt werden die Fundamente für das Gebäude B gelegt, wobei die Tiefgarage dann in einer wasserdichten Wanne liegen wird.
Komplex soll 2023 fertig sein
Man sei im Zeitplan und die Fertigstellung des Komplexes ist für 2023 geplant, wobei die Firma Fritschle aus Uttenweiler als Generalunternehmer fungiert. Zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage werden leicht versetzt zueinanderstehen und einen geschützten Grünbereich von der Straße abschirmen. Jede der 26 Wohnungen hat eine Gartenterrasse, einen Balkon oder eine Dachterrasse. Die kleinste Wohnung hat etwa 47 Quadratmeter, die größte Einheit rund 170 Quadratmetern. Die zentrale Lage am Stadtsee macht das Neubau-Ensemble auch für gewerbliche Nutzer interessant, sind die Verantwortlichen überzeugt. Im Erdgeschoss sind zwei Gewerbeeinheiten vorgesehen.

Viele Wohnungen bereits reserviert
Die in Kressbronn ansässige BiNova investiert mehr als zehn Millionen Euro in das Vorhaben und stößt nach eigenen Angaben auf großes Interesse. „Ein Großteil der Wohnungen ist schon reserviert“, berichtet Hörmann, dass die ersten Notarverträge in diesem Monat abgeschlossen werden. Die Käufer müssen rund 4000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche zahlen, und für einen Tiefgaragenplatz werden nochmals bis 30 000 Euro fällig.

Keine weiteren Anfragen zum Bauprojekt eingegangen
Gegen das Bauvorhaben gab es von einigen Anliegern Proteste, wobei deren Einwendungen nach Angaben von BiNova-Vertreter Hörmann mittlerweile geklärt wurden. Man sei noch mit einem Nachbarn im Gespräch, habe aber keine Anfragen mehr zu dem Projekt bekommen.