Zur Sicherstellung der Versorgung helfen sich Landratsamt, Kliniken und DRK bei der Beschaffung von Schutzausrüstungen gegenseitig aus. Dezernent Bernhard Obert, in dessen Bau- und Umweltdezernat auch der Katastrophenschutz angesiedelt ist, kümmert sich mit seinem Team des Katastrophenschutzes gerade fast ausschließlich um die Beschaffung und Verteilung von Schutzausrüstung.

Schwierige Beschaffung von Masken, Brillen und Handschuhen

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Masken, Schutzkittel, Brillen und Handschuhe sind auf dem derzeit angespannten Markt für einzelne Einrichtungen fast nicht zu bekommen. Zudem erhält das Krankenhaus Sigmaringen weitere fünf Beatmungsgeräte, informieren die beiden Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Undn (Grüne) und Klaus Burger (CDU). In Sigmaringen werden zentral alle Corona-Patienten stationär behandelt.

Beschaffungsaktion im Sinne der Gefahrenabwehr

Der Kreis springt bei der Beschaffung von Schutzausrüstung nur dort in die Presche, wo diese knapp wird und auf dem Markt nicht zu bekommen ist. „Wir sind hier hoheitlich im Sinne der Gefahrenabwehr, nicht als Großhändler am Markt aktiv“, sagt Dezernatsleiter Obert.

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Etliche tausend Schutzmasken und Schutzkittel an Arztpraxen verteilt

Anfang März verteilte das Gesundheitsamt erstmals mehrere Tausend Schutzmasken und Schutzkittel an die niedergelassenen Ärzte, weil dort damals Knappheit herrschte. Diese werden nun jedoch wieder primär über die Kassenärztliche Vereinigung versorgt. Der Landkreises hilft nun bei der Ausstattung der Kliniken, Pflegeheime und dann im Weiteren bei ambulanten Pflegediensten und Behinderteneinrichtungen.

Jedes Pflegeheim hat jetzt eine Grundausstattung

Vom Land erhielt man vergangene Woche 1000 FFP2-Masken, 13 000 MNS-Masken und 11 000 Handschuhe, die an Kliniken und Pflegeheime verteilt wurden. Jedes Heim wurde so mit einer Grundausstattung ausgerüstet. Jetzt sind weitere 4500 FFP-2-Masken, 22 000 MNS-Masken und 650 Handschuhe eingetroffen.

Mitarbeiter der Straßenmeistereien verteilen Schutzausrüstung

Diese werden durch Mitarbeiter der Straßenmeistereien an die zu versorgenden Stellen direkt ausgefahren. Beliefert werden nun auch ambulante Pflegeeinrichtungen. Der Kreis beschafft weiter, um auch in der Zukunft als Rückfallebene die Versorgung dieser Einrichtungen, aber auch von weiteren Stellen wie Reha-Kliniken und anderen sozialen Diensten in Notlagen sicher stellen zu können.

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„Es werden horrende Preise verlangt“

Bei der Beschaffung setzt die Kreisverwaltung auf mehrere Kanäle, um nicht von einzelnen Lieferungen abhängig zu sein falls diese an der Grenze gestoppt werden oder der Händler unzuverlässig ist. Obert berichtet von windigen Angeboten aus aller Welt: „Es werden horrende Preise verlangt, Lieferzusagen nicht eingehalten, gefälschte Ware angeboten und dazu Vorkasse von bis zu 100 Prozent ohne jegliche Sicherheit verlangt. Da sind wir umso dankbarer, wenn wir Hinweise von Firmen bekommen, über die wir dann zuverlässig an Schutzausrüstungen kommen.“

Heimische Unternehmen liefern Schutzausrüstung

So wurden über die Firma Späh heute 30 000 MNS-Masken geliefert. Geberit hat geholfen 15 000 FFP-2 Masken zu bestellen, die in Teilen kürzlich angeliefert wurden und zum Teil noch auf dem Weg in den Kreis sind. Auch mit weiteren Firmen steht der Landkreis im Kontakt. Es laufen Bestellungen in vielen Regionen der Welt. Durch den Aufruf Ende März hatten sich zahlreiche Firmen gemeldet, sodass kurzfristig 280 FFP2-Masken direkt von Firmen aus dem Landkreis beschafft werden konnten. Wichtig waren aber auch die Kontakte, die durch diesen Aufruf entstanden sind. Landrätin Stefanie Bürkle bekräftigt: „Für diese Unterstützung aus unserer Unternehmerschaft sind wir allen sehr sehr dankbar. Die Quellen, die uns unsere Unternehmen über ihre Wege erschlossen haben, sind für die Menschen im Landkreis unendlich segensreich.“