Über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 berichtet die Geschäftsführung der Neuen Alno GmbH sowie die Suche des Eigentümers, der britischen Investmentfirma Riverrock, nach einem neuen Eigentümer oder einem Co-Investor. In einer Pressemitteilung informiert Michael Spadinger, der sich mit Jochen Braun die Geschäftsführung der Neuen Alno GmbH teilt, dass man im vergangenen Jahr den Umsatz um 62 Prozent steigern konnte. Damit habe man ein Zwischenziel von Finanzinvestor Riverrock erreicht und die vor zwei Jahren begonnene Neuausrichtung des Unternehmens erfolgreich umgesetzt.

Finanzinvestor Riverrock hat Standort Pfullendorf 2017 gerettet

Nach der Insolvenz der Alno AG kam Ende 2017 die überraschende Rettung des Pfullendorfer Küchenbauers. Der britische Investor Riverrock kaufte große Teile des Unternehmens für rund 20 Millionen Euro. Mit einem Massekredit von sechs Millionen Euro wurde der Betrieb aufrechterhalten und unter dem Namen „Neue Alno GmbH“ startete der Geschäftsbetrieb dann 2018.

Investitionen in IT-Systeme und Fertigung geplant

Ein Grund ist nach Angaben der Geschäftsführung, dass man nun sämtliche Bereiche des Unternehmens mit renommierten Branchenspezialisten neu besetzt und Vertriebspartner in allen relevanten Zielmärkten aufgebaut hat. Die Marke Alno stehe im nationalen und internationalen Marktumfeld wieder für innovative Küchenkonzepte und individuelle Küchenlösungen und diesen Weg wolle man mit Investitionen in IT-Systeme und Fertigung konsequent weiter führen.

Geschäftsführung führt weltweit Vorgespräche

Da diese Schritte mittel- und langfristig die Ausrichtung der Neuen Alno GmbH prägen, beabsichtigt Riverrock diese Schritte gemeinsam mit einem künftigen Eigentümer/Co-Investor zu gehen. „Daher evaluiert Riverrock mit der Alno-Geschäftsführung, mögliche zukünftige und strategische Optionen“, heißt es in der gestern veröffentlichten Pressemitteilung. Auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigte Geschäftsführer Michael Spadinger, dass man seit einigen Wochen entsprechende Gespräche mit Interessenten führe, und zwar weltweit.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom Ergebnis dieser Gespräche und einer möglichen Einigung mit einem Investor ist nach seinen Angaben das weitere Engagement von Riverrock in Pfullendorf abhängig. Bekanntlich haben die Finanziers nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sich nur vorübergehend bei der Neuen Alno GmbH engagieren und nach einer gewissen Zeit die Firma wieder veräußern.

Welche Interessen verfolgt neuer Investor oder Eigentümer?

Wenn ein zusätzlicher Investor nur Anteile an der GmbH erwirbt, bleibt Riverrock als Eigentümer an Bord. Gibt es einen neuen Eigentümer, dann ist der Retter von 2017 weg. Die Entwicklung ist nach Angaben von Michael Spadinger auch davon abhängig, welche Interessen ein neuer Investor oder Eigentümer mit der Übernahme der Neuen Alno GmbH verfolge. Handele es sich beispielsweise um ein Unternehmen, das schon hunderte eigener Küchenmöbelgeschäfte betreibt, könnte man in Pfullendorf eine Serienproduktion aufbauen.

Übernahme durch Mitbewerber auch eine Möglichkeit

„Kein Kommentar“, lautet die Antwort des Geschäftsführers auf die SÜDKURIER-Frage, ob auch die Übernahme durch einen Mitbewerber aus der Küchenmöbelbranche ein Thema sei. „Das ist natürlich eine theoretische Möglichkeit“, sagt Spadinger zur Frage, ob man auch mit Investoren aus China spreche. Man prüfe weltweit und führe Vorgespräche mit Kandidaten. Klares Ziel sei, die deutlich steigende Nachfrage nach hochwertigen Küchen „made in Pfullendorf“ auf eine hochwertige Infrastruktur zu stellen, bestätigt die Geschäftsführung, dass die Auftragslage am Standort Pfullendorf mit seinen aktuell 240 Mitarbeitern gut ist.

Ausstellung für „Küchen made in Pfullendorf“

Eine einfache Erklärung gibt es übrigens für die aktuell leeren Schaufenster im Ausstellungsgebäude. Die gesamte Küchenpräsentation wurde in den vergangenen Wochen erneuert und das Ergebnis lässt sich schon im ersten Obergeschoss bestaunen. Im Erdgeschoss machte hingegen der Frost den Machern einen Strich durch die Rechnung, der den Versiegelungslack des Fußbodens beschädigte. Und jetzt wird man wie viele Unternehmen quasi ein Opfer von Corona, denn weltweit kommt es bekanntlich zu Lieferengpässen und so wartet man bei Alno auf den Lack, um dann endlich die Schaufenster mit hochwertigen „Küchen made in Pfullendorf“ dekorieren zu können.