Schnell etwas einkaufen gehen, das geht mittlerweile nicht ohne Maske. Ob selbstgenäht, mit besonders schönem Muster oder Einweg – sie wird über Nase und Mund getragen. Regelmäßig gewaschen oder ausgetauscht, schon geht das muntere Bummeln weiter.
Schwierige Situation für den Handel
Nach einer kurzen Umfrage im Einzelhandel sieht das Bild des maskentragenden und auf Abstand gehenden Pfullendorfers nicht ganz so rosig aus. Damla Topcu, Angestellte im „Intersport Marco“, nimmt die Maskenpflicht als eine schwierige Situation für den Handel wahr. „Viele vergessen es – dann entsteht viel Drama“, kommentiert sie diesbezügliche Konflikte mit Kunden. „Auch an das Abstandhalten müssen einige erinnert werden.“, ergänzt sie. Abschließend sagt Damla Topcu: „Ich selbst habe mich daran gewöhnt, für mich privat hat sich nicht viel verändert.“

Damit scheint sie den Zwiespalt der Bevölkerung ganz gut zusammenzufassen. Einerseits wird die Maskenpflicht von Vielen als kein großes Übel wahrgenommen. Andererseits beobachten Händler eine sinkende Verweildauer als auch sinkende Kauflust der Kunden. So auch Katrin Klaiber, die Geschäftsinhaberin von „Klaiber Schreiben & Schule & Schenken“: „Das Maskentragen ist ein bisschen mühselig – ich glaube, wir haben uns aber daran gewöhnt. Ich bin dankbar, dass die Pflicht von den Kunden angenommen und respektiert wird.“, führt Katrin Klaiber aus.
Gudrun Eichelmann, Angestellte im „Quick-Schuh“, beobachtet, dass das Mund-Nasen-Schutz-Tragen besonders beim Anprobieren von Schuhen hinderlich ist. „Manch einem wird sogar schlecht.“
„Maskentragen ist vernünftig“
Weiter meint sie: „Mir geht es auch selbst so, nach einem Kundengespräch ziehe ich mir die Maske runter. Doch Maskentragen ist vernünftig.“. Verschmitzt lächelnd gibt sie zu: „Man kann auch sagen, dass es ein Vorteil ist, denn seit der Maskenpflicht bin ich beim Einkaufen richtig schnell: Jetzt mache ich mir Einkaufslisten, besorge mir meine Dinge und bin dann sofort wieder zuhause.“ Gisela Engel, Ehefrau des Inhabers vom Elektronikgeschäft „Stadelhofer“, bestätigt die neu gewonnene Schnelligkeit: „Es wird nur eingekauft, was unbedingt gebraucht wird. Denn das Einkaufen ist mit der Maske nicht attraktiv, ist mühsam.“
Es ist ruhiger geworden in den Läden
Auch stellt Gisela Engel eine aufs Maskentragen zurückführbare „Ruhe“ im Laden fest. Michael Schlageter, der Geschäftsinhaber von der „Linzgau-Buchhandlung“, bestätigt dies: „Es ist schon ruhiger geworden.“ Was der Einkaufslaune abtrünnig ist, sei das Bummeln, das Stöbern. Denn das Maskentragen ist lästig.“
Für die Kunden der Pfullendorfer Filiale spreche, dass die Maskendisziplin hier besonders hoch sei. So zum Beispiel an der Stammkundin Charlotte Zoller beobachtbar. Sie kommt mit freudestrahlendem Blick und mit einem Maskenschal bedeckt zur Tür herein, auf der Suche nach Lesestoff zum Selbstlesen und Verschenken. „Ich habe kein Problem mit dem Maskentragen, in anderen Ländern ist das doch normal.“, kommentiert sie. „Manche Leute machen sich damit riesige Probleme, das verstehe ich nicht, denn hier auf dem Land leben wir doch schön“, ergänzt Charlotte Zoller.
Entspannterer Umgang mit der Maskenpflicht
Auch die Kundinnen Fabiana Klaiber und Franziska Dagge im „Flotter-Käfer-Kindersecondhand“ empfinden das Maskentragen mittlerweile als „ganz normal“. „Wenn man mit so einfachen Mitteln Menschen schützen kann, mache ich das gerne.“, ergänzt Fabiana Klaiber. Harry Langer vom Modehaus „Langer“ bemerkt seit mehreren Wochen ein entspannteres Umgehen der Kundschaft mit der Maskenpflicht.
An der Kasse liegen von den Schneiderinnen genähte Masken aus. „Wir haben uns damit arrangiert.“, kommentiert Harry Langer die Pflicht. „Klar, das Maskentragen verlockt natürlich nicht. Doch diese anfängliche Corona-Depression hat sich mittlerweile aufgelöst. Jetzt haben die Leute wieder Lust auf Mode“, bringt Harry Langer auf den Punkt.
Maskenpflicht
Die Maskenpflicht gilt seit dem 27. April in Baden-Württemberg. Laut der Landesregierung sind Personen ab 6 Jahren dazu verpflichtet im Öffentlichen Nahverkehr und in Läden und Einkaufszentren eine Alltagsmaske zu tragen. Die Abstandsregeln sind trotzdem weiterhin einzuhalten. Bei Alltagsmasken muss auf eine richtige Hygiene geachtet werden. Aktuelle Informationen zu den Corona-Verordnungen sind im Inter unter www.baden-wuerttemberg.de/de/service/aktuelle-infos-zu-corona/ zu finden. (kab)