Getreu dem diesjährigen Motto der Sauldorfer Dorffasnet "Mit Lichtgeschwindigkeit durchs Universum" feierten die Durbestecher ihren traditionellen Fasnetsfrühschoppen am Schmotzigen Donnerstag im Sauldorfer Gasthaus Adler bei Wirt Siegfried Höre. Bis auf den letzten Platz besetzt war die Wirtsstube bereits um 8.55 Uhr, denn jeder wollte wieder dabei sein, wenn die Geschehnisse des vergangenen Jahres wieder in Reim oder Liedform aus der gehüteten Sicherheit von Haus und Hof in die Öffentlichkeit gelangen.

Ein großes Thema ist in der aktuellen Sauldorfer Welt wohl "to go", und so gab es nicht nur von Thomas Deschler eine Bütt "to go", auch Narrenpräsident Tobias Heckler, alias "heisser Stein", sorgte mit den Erzählungen um den Versorgungspunkt vor der Dorfmetzgerei, an welcher sich nächtens schon einmal hungrige Musikanten einfänden, um kilometerweise Wurst einzukaufen, für beherzte Lacher. Beim Wienerschiessen, welches Edmund Gabele in bestem Schweizerdeutsch darbot, gab es neben dem schnellen aufpusten eines kleinen Ballons dann ein jähes Ende mit lautem Knall, als sich die Damen auf sein Kommando auf ihre Stühle setzten.

Immer wieder gab es zwischen den Vorträgen musikalische Unterhaltung durch die Fasnachtsmusik, welche stehend mit ihren Instrumenten die letzten freien Plätze zwischen den Tischreihen nutzten und so den Funken der Begeisterung für die alten Fasnachtshits wie "By the rivers of Babylon" und viele mehr direkt übertrugen. Von der mit 15 Monaten wohl jüngesten Besucherin Greta Rothengaß, bis hin zu den ältesten Männern und Frauen in bunten Kostümen oder nur mit einem Fasnachtshütle ausgestattet, sang und schunkelte jeder Tisch ausnahmslos mit. Franz Faschian und Regina Brier brachten so manches in gesungener Form auf den Punkt. Unterlegt mit dem Erfolgshit "Something stupid", den einst Frank und Nancy Sinatra sangen, schwärmten sie von ihrem Leben im All. Zwischen ISS (Internationale Raumstation) und Mond, hätte für die beiden offensichtlich vieles Platz, was im alltäglichen sonst eher einschränken würde.

Genau aus diesem Grund freuen sich die Sauldorfer auch auf die Tage zwischen ihrem Frühschoppen und dem verbrennen des Xavere, welcher bereits am Dienstag gegen 18.30 Uhr am ehemaligen Gemeindesaal verbrannt wird. Dazwischen liegt viel eigene Meinung, Spaß und auch das eine oder andere Getränk. Auch Major Alex (Alex Wischnewski), der in seinem Flugobjekt über seinem "Suldorf" Ausschau hielt, und die Sünden von Polizeiverfolgungsjagden ohne Helm und passenden Schuhen oder verfrühten Landjugendterminen zutage förderte. Auch das aktuelle Sauldorfer Bauprojekt kam natürlich nicht zu kurz. Das sogenannte Bürgermeisterprojekt sorge nicht nur für riesige neue Parkmöglichkeiten für seine Raumflotte, auch die Fahrzeuge der Feuerwehr wären bald bestens versorgt. Nicht ganz einverstanden allerdings waren die Sauldorfer mit den angeblichen Träumen ihres Bürgermeisters, sein Büro noch als Krönung des Projektes obendrauf zu setzten. Der solle in seinem alten Rathaus bleiben, denn "do ghert er na und so solls bleibe".

Die Sauldorfer schätzen den Morgen sehr. Im Anschluss an den mit allerlei Bütten und Vorträgen gespickten Morgen im Gasthaus Adler ging es nach Stärkung mit einer Jubiläumswurst auf zur Befreiung der Kindergartenkinder und dann zur Machtübernahme ins Rathaus.
Am Fasnachtssunntig findet ab 19.30 Uhr der Zunftball im Bürgerhaus statt, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Dort erwartet die Besucher ebenfalls ein buntes Programm.