Bereits zum 38. Mal spielten die Storzinger Jugendlichen an Ostern Theater. Und mit ihrem Stück „D´r Pappadeckel“ gelang es ihnen erneut, das Publikum mitzureißen. Von Beginn an waren die Darsteller auf Betriebstemperatur und rissen das Publikum mit. Es beginnt damit, dass die beiden Kumpels Paul Holzschuh und Karl Schäfer (Benjamin Haug und Johannes Wittner) völlig durchnässt und ohne Pappadeckel von einer durchzechten Nacht nach Hause kommen.

Führerschein futsch

Der Pappadeckel wurde den beiden bei der nächtlichen Heimfahrt abgenommen, und natürlich dürfen ihre Frauen davon nichts mitbekommen, schließlich haben sie denen ja nie erlaubt, selbst den Führerschein zu machen. In gewohnt uriger Weise mimte Benjamin Haug den Hausherrn, während Johannes Wittner in seiner dümmlich-schrägen Art den Pantoffelhelden Karl spielte. Natürlich stellen sich die beiden so ungeschickt an, dass Dorle, Karls Tochter (Rebecca Mors), ruckzuck hinter das Debakel kommt, und daraus natürlich Profit schlagen will, zumal ihr der Führerschein vom Vater ebenfalls verwehrt wurde. So lässt sie sich ihr Schweigen gut bezahlen, bestellt davon für sich, ihre Mutter Rosa (Katharina Pozzi) und Anna, die Frau von Karl (Susanne Mors) einen privaten Fahrlehrer. Eine Aktion, die vor den Männern natürlich auch geheim gehalten werden muss.

Nachbarin Martha will nichts vom „Verkehrsunterricht“ wissen.
Nachbarin Martha will nichts vom „Verkehrsunterricht“ wissen. | Bild: Gerd Feuerstein

So kommt zum unvermeidlichen Chaos und zu aberwitzigen Missverständnissen, zu denen die wunderfitzige und lästige Nachbarin Martha Zirngiebel (Bettina Mors) einen Großteil beiträgt. Als dann auch noch Rosas Mutter Amalie (Julia Lorenz), der Polizist Stechele (Jannis Mogg) und der Automechaniker August (Tobias Mors) auftauchen, scheint die Wohnstube der Familie Holzschuh völlig zum Irrenhaus zu mutieren.

Wohnzimmer ein Irrenhaus

Der Mechaniker, der eigentlich nur nach dem Auto von Paul schauen wollte, hat in der Oma schnell seine Liebe gefunden, würde sich bei ihr gern mal für einen „Kundendienst“ zur Verfügung stellen. Und in Sachen Pappadeckel-Verlust ermittelt Jannis Mogg als verlegener, wie auch aufbrausender Polizist.

Als die wunderfitzige Martha den Herren auf die Schliche zu kommen scheint, jagen sie diese durchs Ort und sperren sie kurzerhand in ihren Hühnerstall. Dass der Polizist Stechele hier sogar tatkräftig unterstützt, bereut er aber schon bald.

Dorle verkündet den zwei Damen, dass sie den Führerschein machen dürfen. Die Oma bleibt allerdings außen vor.
Dorle verkündet den zwei Damen, dass sie den Führerschein machen dürfen. Die Oma bleibt allerdings außen vor. | Bild: Gerd Feuerstein

Derweil planen die Frauen ihre erste Unterrichtsstunde und werfen sich dafür ins Rennfahrer-Outfit, was das Zwerchfell des Publikums ordentlich strapaziert. Das Outfit überrascht nicht nur den adretten Fahrlehrer Peter (Manuel Mors), sondern auch die erboste Martha, die im zweiten Akt vom Polizisten wieder freigelassen wird. Natürlich versteht Martha alles falsch, als sie vom „Lehrer für Verkehr“ hört und ist restlos außer sich, als der sie fragt, ob sie auch beim „Kurs“ mitmachen will. Sie droht den drei Teilnehmerinnen, diese „Sauerei“ ihren Männern zu erzählen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Martha wird zum zweiten Mal in ihren Hühnerstall gejagt – dieses Mal von den Frauen.

Fahrlehrer Peter verzweifelt fast beim Verkehrsunterricht, als Anna mit ihrem Ferrari an ihrer Freundin Rosa vorbeizieht.
Fahrlehrer Peter verzweifelt fast beim Verkehrsunterricht, als Anna mit ihrem Ferrari an ihrer Freundin Rosa vorbeizieht. | Bild: Gerd Feuerstein

Bevor im dritten Akt endlich alles aufgeklärt wird, verlangt die wieder befreite Martha zunächst mal von allen Schmerzensgeld. Als jedoch Oma Amalie und ihr neuer Geliebter August von ihrem abgebrochenen Italien Urlaub zurückkehren und beichten müssen, dass sie versehentlich Marthas Hühnerstall über den Haufen gefahren haben, hat diese erst mal andere Sorgen.

Pappadeckel kommt ans Tageslicht

Schlussendlich verplappert sich Karl dann aber doch noch und die verlorenen Pappadeckel kommen ans Tageslicht, ebenso wie die geheimen Führerschein-Pläne der Damen. So können sich die Beteiligten dann gegenseitig verzeihen und Fahrlehrer Peter kann abschließend feststellen, was im Moment alle gemeinsam haben: Keinen Pappadeckel!

Weitere Aufführungen

Wer sich selbst noch vom Talent der Storzinger Laienspieler überzeugen möchte, hat am kommenden Samstag, 6. April sowie am Samstag, 13. April im Haus Weckenstein in Storzingen noch Gelegenheiten. Die Aufführungen beginnen jeweils um 20 Uhr statt. Einlass ist um 19 Uhr. Karten können per Telefon unter 07573 9583060, per Mail an theater.storzingen@gmx.de oder per WhatsApp an die Nummer 0160 4014922 reserviert werden.