Im städtischen Sophie-Scholl-Kindergarten endet eine Ära. Ellen Hirling, die die Einrichtung von Beginn an 28 Jahre lang geleitet hat, hat am 11. Februar ihren letzten Arbeitstag. Bis Ende Februar nimmt sie ihren Resturlaub, am 1. März beginnt für sie dann der Ruhestand, auf den sie sich sehr freut. 

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Als der Kindergarten am 7. Januar 1992 eröffnet wurde, begann die Arbeit mit zweieinhalb Kräften und 56 Kindern in zwei Gruppen. Seither hat die Leiterin Ellen Hirling mit ihrem Team, dem Elternbeirat, den Eltern und der Stadt die Einrichtung weiter entwickelt. Heute betreuen zehn Kräfte die aktuell 63 Kinder. Neben den Kindergartenplätzen hat der Kindergarten auch zehn Plätze für Ganztagsbetreuung und fünf Plätze für unter Zweijährige.

Viele Aktionen hat der Kindergarten seit seiner Eröffnung erlebt. Im Frühjahr 1992 wurde zunächst der Außenbereich angelegt und gestaltet. Zu den ersten Aktionen zählte im Frühjahr 1994 der Einbau der zum Teil selbst finanzierten Spielebenen. Drei Monate leistete das Team, unterstützt von Angehörigen, Eltern sowie des damaligen Hauptamtsleiters Wolfgang Faißt freiwillige Arbeit. Allein den Sachwert habe Viktor Fluck vom Stadtbauamt auf 40 000 D-Mark beziffert.

Stück für Stück ging es weiter. Als 1996 die dritte Gruppe eingerichtet wurde, wurde der ursprüngliche Raum für die Sandspielsachen zum Intensivraum umgestaltet, für die Spielsachen wurde eine Holzhütte angeschafft.

Große Wertschätzung

Wie sehr die aus dem Rheinland stammende Frohnatur geschätzt wird, zeigt sich unter anderem daran, dass etliche der mehr als 700 Kinder, die sie schon betreut hat, inzwischen ihre eigenen Kinder in den Kindergarten bringen.

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Kindergarten bedeutet für Ellen Hirling und ihr Team Leben, sich regen und bewegen. Gerade in Zeiten, wo viele Kinder inzwischen medienüberflutet und fernsehgeschädigt seien. Viele der Kinder spielten keine Gesellschaftsspiele mehr wie „Mensch ärgere dich nicht“ oder „Memory“. Das Kindergartenteam setzt mit seinem Konzept gegen den Trend im digitalen Zeitalter. Zwei Mal wurde der Kindergaten als „Haus der kleinen Forscher„ ausgezeichnet, seit 14 Jahren leistet das Team intensive Sprachförderung zum Schulstart.

Aufgabenbereich gewachsen

Gewachsen ist in den 28 Jahren der Aufgabenbereich für die Erzieherinnen. „Im Kindergarten müssen wir heute viele Arbeiten übernehmen, die früher im Elternhaus geleistet wurden“, erklärt Ellen Hirling. Es beginne beim Wachsen, der Toilette und den Schuhe binden.

Letzter Arbeitstag

Der letzte Arbeitstag, was ist das für ein Gefühl? Ellen Hirling strahlt, es sei ein schönes Gefühl. Ihre Wertschätzung zeigte sich bei ihrer internen Verabschiedung am Freitag voriger Woche mit ihrem Team, dem Elternbeirat, der stellvertretenden Hauptamtsleiterin Daniela Götz, Hausmeister Max Götz, ihrer Nachfolgerin Lena Bohnenstengel und allen weiteren Menschen, die mit dem Kindergarten enger zu tun haben. Als Geschenk erhielt sie unter anderem eine Weltkarte, auf der jeder Kontinent mit Geld hinterlegt war sowie Kuchen von zehn Kilogramm in Form eines essbaren Koffers.

Rückkehr an Fasnacht

Noch einmal wird sie an ihre bisherige Arbeitsstätte zurückkehren: am Schmutzigen Dunnschtig. Da hätten sie alle gebeten, noch einmal mitzufeiern.

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Ansonsten freut sie sich, dass sie jetzt einfach Urlaub machen kann, wann und wo sie will. Ihr Ehemann Winfried Hirling, der an der Weiherdammschule unterrichtete, ist schon seit zwei Jahren im Ruhestand.

Die Arbeit im Kindergarten geht nahtlos weiter. Seit 3. Februar ist ihre Nachfolgerin Lena Bohnenstengel im Kindergarten und hatte Zeit für die Übergabe und sich einzuarbeiten.