Aktuelle Themen zum Wald diskutierten zahlreiche Waldbesitzer der Baar und ein Team des Forstamtes des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis bei der Waldbesitzerversammlung in Riedöschingen, teilt das Landratsamt mit. In Zeiten von Trockenjahren, die in den letzten zwei Jahren für hohe Borkenkäferpopulationen und damit verbundene Schäden im Wald sorgten, fallen Entscheidungen bezüglich der Waldpflege nicht leicht, heißt es in der Mitteilung.
Virginia Lorek, stellvertretende Forstamtsleiterin erklärte: „Unsere oberste Priorität ist es, den Wald zu erhalten.“ Verbunden mit dem hohen Anfall an Schadholz im Wald, geht eine angespannte Lage des Holzmarktes einher. Der Leiter der Holzverkaufsstelle des Landkreises, Michael Mayer, erläuterte den Waldbesitzenden die derzeitige Marktsituation. Es bestehe weiterhin ein Überangebot an Käferholz, vor allem der schlechten Holzqualitäten. Dies führe dazu, dass auch für frisches, nicht vom Käfer befallenes Holz geringere Preise erzielt werden, obwohl eine Nachfrage seitens der Sägeindustrie bestehe.
Überangebot
Das Überangebot an Holz auf dem Markt sei zudem für eine schleppende Abfuhr aus dem Wald verantwortlich. Derzeit müsse damit gerechnet werden, dass es sechs bis zwölf Wochen dauere, bis eingeschlagenes Holz abgefahren werde. Wichtig sei, dass die Einteilung des Holzes in die richtigen Sortimente stattfindet, damit eine Abfuhr überhaupt möglich ist, erläuterte der Holzverkäufer.
Auf dem Treffen ging es auch um die Möglichkeiten der Förderung von Privatwaldbesitzern. Büroleiter Johannes Mayer erläuterte die Bandbreite an Angeboten. So können beispielsweise Maßnahmen der Wiederaufforstung, gerade nach Kalamitäten wie Borkenkäfer oder Sturm gefördert werden. Die Förderung kann immer zum 31. Januar und 31. Juli eines Jahres beantragt werden.
Förster betreuen Privatwaldbesitzer
Eine weitere lohnenswerte Förderung ist die fallweise Betreuung der Privatwaldbesitzer durch einen Förster. Bislang wurden Gebühren für die Betreuung anhand eines Festmetersatzes abgerechnet. Dies ändert sich ab dem laufenden Jahr. Ab sofort werden Stundensätze erhoben. Dies hängt mit der vollzogenen Forstreform des vergangenen Jahres zusammen. Die Stundensätze können zu einem Großteil durch eine Förderung finanziert werden und entlasten somit den Waldbesitzer. Eine Beratung durch den Förster ist weiterhin kostenfrei.
Viele Privatwaldbesitzer zeigten sich betroffen von der derzeitigen Situation und kamen in regen Austausch über das zurückliegende Ausnahmejahr im Wald. Dennoch ist der Blick in die Zukunft gerichtet. So stellte sich auch die Frage, welche Baumarten gepflanzt werden sollen. „Die Mischung macht‘s“, lautete die Antwort der Forstleute. Wichtig sei, die Risiken für den Wald zu streuen, indem man auf Vielfalt beim Anbau setzt. Baumarten wie die Kiefer, Lärche, Douglasie, Tanne oder die Eiche und der Bergahorn können je nach Standort gepflanzt werden. Wer eine Pflanzung im Wald plant, sollte sich davor mit dem zuständigen Revierleiter in Verbindung setzen. Auch bei allen weiteren Fragen stehen die Revierleiter und das Forstamt den Privatwaldbesitzenden mit Rat und Tat zur Seite, heißt es.
Herausforderungen und Fragen um den Wald und seine Zukunft, die geklärt werden müssen bleiben auch im Jahr 2020 nicht aus. Dennoch zeigten sich die Beteiligten zuversichtlich auch diese gemeinsam zu meistern.