Für den geplanten Schulcampus in der Kernstadt erfolgte am Donnerstag der nächste Schritt. Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Abriss der Eichbergschule, der Weiherdammschule und des Anbaus der Scheffelschule sowie den Erhalt der Realschule und Neubau von notwendigen Erweiterungs- und Ergänzungsflächen. Das Gremium folgte damit dem Vorschlag der Verwaltung.
Bürgermeister Markus Keller sagte, im Schulcampus würden Grundschule, Werkrealschule, Realschule, Förderschule, die Schulsozialarbeit und die Mensa gebündelt. Heute gehe es um die Frage, welche Gebäude überhaupt noch sanierungsfähig seien.
Die Freie Liste stimme in allen Punkten zu, sagte ihr Sprecher Hannes Jettkandt. Bei den drei Gebäuden mache eine Sanierung keinen Sinn mehr. Zudem seien sie vor 40 und 50 Jahren erbaut und könnten gar nicht mehr so umgebaut werden, dass sie den pädagogischen Anforderungen wie selbstbestimmtes Lernen oder Lernen in Kleingruppen entsprechen würden. Außerdem wolle die Stadt ja auch die Ganztagsschule weiter ausbauen.
CDU-Sprecher Dieter Selig pflichtete Jettkandt bei. Er könne nicht verstehen, dass das Land und der Bund so vehement in alte Schulgebäude investierten. Ein vor 50 Jahren erstelltes Gebäude sei für die heutigen Anforderungen nicht sanierbar. Bei Bürgermeister Keller vergewisserte sich Selig darüber, dass das Gebäude der Realschule stehen bleibe, dass die Realschule aber nicht unbedingt auch darin bleibe.
Für die SPD/FDP-Fraktion erklärte Werner Waimer die Zustimmung und bekräftigte die Aussagen der Vorredner. Auch Stadtrat Hermann Zorbach stimmte zu.
Europaweite Ausschreibung läuft
Bereits erfolgt sei die europaweite Ausschreibung, sagte Bürgermeister Keller. Bis 12. November erwarteten sie die Angebote, bis 21. November wollten sie die Büros überprüfen. Am 27. November soll der Gemeinderat festlegen, welche Büros zu Verhandlungsgesprächen mit dem Sonderausschuss Schulcampus eingeladen werden. "Wenn alles gut läuft, werden wir im Frühjahr die ersten Entwurfsplanungen erhalten."
Die Sanierung wäre zu aufwendig
Die Bestandsgebäude der Schulen in Blumberg sind in unterschiedlichem baulichem und strukturell-funktionalem Zustand, heißt es in der Vorlage. Die Scheffelschule und Weiherdammschule waren schon am 24. November 2016 Thema im Gemeinderat.
- Realschule: Das 2009 und 2010 umfassend energetisch sanierte Gebäude bleibt in der jetzigen Form erhalten. Es wird um fehlende Flächen ergänzt sowie pädagogisch optimiert.
- Grundschule Eichberg: Das Gebäude der Grundschule ist sanierungsbedürftig. Ohne statische und brandschutztechnische Maßnahmen, insbesondere an den Decken, wäre ie Sanierung nicht möglich. Die oberste Geschossdecke sowie die tragenden Teile entsprechen nicht mehr den heutigen statischen Erfordernissen (Wind- und Schneelast).
- Werkrealschule: Die Viktor von Scheffelschule ist rund 900 Meter vom künftigen Schulcampus entfernt. Das 1938 fertiggestellte Hauptgebäude teilt sie sich mit der Musikschule. Besonders bedenklich ist der Zustand des Anbaus aus den 1960er Jahren, der einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweist: in der Gebäudestruktur, baulich und technisch, und bei der Tragstruktur, die sichtbare Schäden aufweist. Das Gebäude soll weiterhin von der Musikschule und anderweitig genutzt werden.
- Weiherdammschule: Die Schule liegt circa 500 Meter vom neuen Campus entfernt. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig. In der Gesamtbetrachtung dürfte der Erhalt des Gebäudes unwirtschaftlich sein. Saniert werden müssten unter anderem die Fassade, die Fenster und das Dach auf. Ebenso die gesamte technische Gebäudeinfrastruktur und die Wärmeerzeugungsanlagen. (blu)