Blumberg: Geschäftsführender Schulleiter Timo Link: "Der Schulcampus in Blumberg wird ein Aushängeschild"

Geschäftsführender Schulleiter Timo Link: "Der Schulcampus in Blumberg wird ein Aushängeschild"

Für den künftigen Schulcampus in der Blumberger Kernstadt wird ein derzeit ein pädagogisches Raumkonzept erstellt. Wir sprachen mit dem Geschäftsführenden Schulleiter Timo Link.

25. Juli 2016, 16:07 Uhr

Bernhard Lutz

Herr Link, beim Thema Schulentwicklung herrscht im Gemeinderat Konsens, dass in der Blumberger Kernstadt ein Schulcampus entstehen soll. Dabei ist viel die Rede vom pädagogischen Raumkonzept. Was bedeutet dieser Begriff?

Nach dem neuen Bildungsplan steht individuelles Lernen stärker im Fokus, und dafür braucht es auch räumlich neue Antworten, sprich Möglichkeiten, die nicht unbedingt im Klassenzimmer stattfinden müssen, oder aber die Möglichkeit, dass das Klassenzimmer erweitert wird.
Wie können andere Lernformen aussehen?

Bereits heute gehört die Internet-Recherche zum Standard in der Medienerziehung und auf dem Weg zur selbständigen Lebensführung, ebenso die Text- und Bildbearbeitung, zum Beispiel für Referate. Dafür brauchen die Schulen zusätzliche räumliche Angebote. Wichtig ist zudem ein so genanntes Differenzierungszimmer, wo die Schüler unterschiedlichste Aufgaben selbständig oder in kleinen Gruppen lösen und bearbeiten können. Als Ergänzung dienen Rückzugsräume, wo Schüler sich organisieren, aber auch erholen können.
Damit erweitert sich das Spektrum der Schule grundsätzlich?

Lange war inder Schule Lernen der Schwerpunkt, doch längst haben sich die Schulen zu Bildungseinrichtungen mit einem ganzheitlichen Konzept entwickelt, die auch räumliche Antworten benötigen. Aus dieser fließenden Entwicklung entstand die Ganztagsschule.
Die Stadt hat die Firma Konzeptk mit dem Erarbeiten eines pädagogischen Raumkonzepts beauftragt. Wie ist der Stand?

Am 6. Juli hat die Firma vorgestellt, welche räumlichen Varianten möglich sind, um den Schulcampus zu gestalten. Dabei ging es um einzelne Neu- und Anbauten bis hin zu einem kompletten Neubau des Schulcampus, der wiederum den Abriss der Eichbergschule zur Folge haben könnte. Die Stadt und der Gemeinderat haben die Firma Konzeptk ganz gezielt ins Boot geholt, um bei der Schulentwicklung eine hohe Transparenz zu schaffen. Für das Einbeziehen der Schulen, der Schulsozialarbeit, der Eltern und der breiten Beövlkerung sind wir Schulen der Stadt dankbar.
Was sind nun die nächsten Schritte

Ende September soll der Gemeinderat entscheiden, welche bauliche Variante in Frage kommt, danach richtet sich dann das weitere Vorgehen, unter anderem die Frage, wie das pädagogische Raumkonzept konkret aussieht.
Die Schulen in der Kernstadt wurden bei dem Prozess intensiv miteinbezogen, wie haben Sie das als Geschäftsführender Schulleiter erlebt?

Die Stadt will mit der Entwicklung auch gute Rahmenbedingungen für die Lehrkräfte schaffen, um sie in Blumberg zu halten. Wir hatten insgesamt fünf Arbeitstreffen. Dabei entstanden ziemlich gute Ideen, wie Räumlichkeiten gemeinsam genutzt werden können oder wie die Schulen im alltäglichen Lernen zusammenwachsen können. Eine Idee besagt, dass die Schulen Unterrichtseinheiten oder Projekttage gemeinsam organisieren und ausrichten können.
Der Schulcampus ist ein umfangreiches Vorhaben, was bedeutet das für die Stadt, was bedeutet das für die Schulen?

Der Campus ist eine tolle Chance für die Stadt Blumberg: Hier können alle Beteiligten ihre Vorstellungen und Überzeugungen mit einbringen. Die Entwicklung braucht Zeit und Geduld und wird jahrelang gehen und ist mit viel Arbeit verbunden: Arbeit bei der Stadt und bei den Schulen. Für uns Pädagogen ist es die Chance, Blumberg gut für die Zukunft vorzubereiten. Damit die Eltern wissen, ihre Kinder erhalten in Blumberg ein gutes und breit gefächertes Bildungsangebot.
Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung zufrieden?

Wir sind sehr zufrieden. Die Stadtverwaltung Blumberg und die Schulleiterrunde pflegen einen vertrauensvollen Umgang miteinander. Verwaltung und Schulen sehen den Campus als Pfeiler für die Infrastruktur der Gemeinde Blumberg.

Fragen: Bernhard Lutz

Schulcampus

In der Blumberger Kernstadt gibt es vier Schulen, von der Grundschule bis zur Realschule. Die Eichbergschule (Grundschule), die Weiherdammschule (Förderschule), die Viktor-von Scheffelschule (Haupt- und Werkrealschule) und die Realschule. Die Eichbergschule und die Scheffelschule sind ab dem neuen Schuljahr als Grund- und Werkrealschule Eichberg ein Schulverbund. (blu)

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