Wenn Männer neugierige Blicke in eine Baugrube werfen, um den Saugbagger von Tiefbau Steuer in Aktion zu sehen, und wenn der Duft der von Alexander Zier gegrillten Schweinshaxen durch die Luft wabert – dann ist in Blumberg Gewerbeschau. Tausende strömten gestern Nachmittag ins Riedböhringer Gewerbegebiet an der B 27.

„Das ist doch einfach fantastisch.“ Nachdem Bodo Schreiber vom Blumberger Gewerbeverein sich im Vorfeld der Gewerbeschau hoch erfreut über die Anmeldezahlen gezeigt hatte, verschlug es ihm angesichts der großen Besucherresonanz fast die Sprache. Schon am Vormittag musste der Parkplatz erweitert werden. Der enorme Zulauf zeige, dass die Entscheidung richtig gewesen sei, mit der Gewerbeschau in einen Teilort zu ziehen. Ist das ein Modell, das in Serie gehen könnte? Da will sich Schreiber nicht festlegen, doch die Idee ist ihm sympathisch. Es gelte genau abzuklären, welches Blumberger Dorf so eine Großveranstaltung ebenfalls stemmen könnte. Blumbergs Bürgermeister Markus Keller wurde immer wieder darauf angesprochen, was für interessante Firmen in seiner Stadt angesiedelt sind, von denen man vorher nicht so viel gewusst habe. Unter anderem aus diesem Grund hat sich das Rathaus ja entschieden, zwei Jahre nach der vergangenen Gewerbeschau im Vogelherd erneut den heimischen Betrieben und Gewerbetreibenden eine Plattform zur Selbstdarstellung zu geben.

Beeindruckend, was die Firmen – egal ob Ein-Mann/Frau-Betrieb oder mittelständisches Unternehmen – alles auf die Beine gestellt hatten: Bei Polizei- und Kriminaltechnik Voigtländer ließen sich Kinder gerne erkennungsdienstlich behandeln und gaben ihre Fingerabdrücke ab. Ins Gebäude selbst konnten Besucher aus gutem Grund nicht: Geschäftsführer Dieter Meister wollte nicht riskieren, dass Fremd-DNA seine hochsensiblen Materialien womöglich kontaminiert. Man denke nur an den Heilbronner Wattestäbchen-Skandal um eine mutmaßliche Phantommörderin im Süden Deutschlands vor einigen Jahren...

Standortältestes Unternehmen im Gewerbegebiet ist Holzbau/Innenarchitektur Rausch-Grohskurth, das 1990 vom Riedböhringer Dorfkern an den Ortsrand umzog. Den Betrieb, 1948 von Ernst Bausch gegründet, führt mittlerweile die Enkelin und Innenarchitektin Martina Grohskurth, die extra für die Gewerbeschau einen Vortrag über Bauen im Bestand vorbereitet hatte. Bei Kindern und Junggebliebenen hoch im Kurs stand der Kran von Holzbau Müller, mit dem man sich in luftige Höhen chauffieren lassen konnte.

