Wie sich klug eingesetzte Investitionen lohnen, wurden im Rahmen der Haushaltsberatungen am Beispiel des Klärwerks Achdorf deutlich. Blumbergs Abwassermeister Dieter Schmidl war stolz, als er dem Gemeinderat berichten konnte, wie wirksam eine der neuesten Errungenschaften ist. Durch das 2016 erbaute und mit Klärgas (Methan) betriebene Blockheizkraftwerk wurden voriges Jahr 237 000 Kilowattstunden Strom erzeugt, das waren laut Schmidl rund 54 Prozent der insgesamt benötigten 436 000 Kilowattstunden. Die finanzielle Ersparnis für die Stadt betrugen rund 49 422 Euro, statt der insgesamt 91 603 Euro für Strom musste die Stadt so nur noch 42 180 Euro an die Energieversorgung Südbaar bezahlen. Bei 360 000 Euro für das Kraftwerk samt Zuläufe und Planung haben sich diese Kosten in wenigen Jahren amortisiert.
- Abwasserbeseitigung: Von den drei bisherigen Betrieben hat die Abwasserbeseitigung wieder das größte Volumen. Der Erfolgsplan umfasst 2,92 Millionen Euro, der für Investitionen stehende Vermögensplan hat 3,2 Millionen Euro. Dieses Jahr sollen 1,698 Millionen Euro Darlehen aufgenommen werden. Die Neuverschuldung beträgt dann abzüglich der Tilgung in diesem Jahr noch 700 000 Euro, stellte Stadtrat Dieter Selig fest.
- Investitionen 2018: 500 000 Euro stehen bei der Abwasserbeseitigung für einen Mischwasserkanal zur Zufahrt zur Firma Rewa, 315 000 Euro sind für ein Verlegen des Regenüberlaufs 14 sowie den Umbau des Regenüberlaufs Städle in diesem Bereich; für weitere 315 000 Euro soll der Sammler Riedöschingen nach Blumberg ausgebaut werden. Die größten Vorhaben im Jahr 2019 sind 350 000 Euro für die Kanalisation der Weilerstraße in Zollhaus sowie 260 000 Euro Planungskosten für das Regenüberlaufbecken Riedböhringen. Im Jahr 2021 ist dann die für 400 000 Euro die Kanalisation der Alten Randenstraße in Zollhaus geplant.
- Klärwerke: Die Betriebskosten sind mit 347 300 Euro angesetzt, das sind 18 000 Euro mehr als voriges Jahr. Den Willen von Verwaltung und Gemeinderat, noch stärker in die Kanäle zu investieren, zeigt sich in den 243 500 Euro für deren Unterhalt, das sind 30 000 Euro mehr als dieses Jahr. Der Betriebsaufwand steigt von 806 200 Euro auf 859 400 Euro.
- Wasserversorgung: Der Erfolgsplan (Verwaltungshaushalt) umfasst 1,4 Millionen Euro, für Investitionen stehen im Vermögensplan 895 000 Euro. Als Darlehen sollen 318 850 Euro aufgenommen werden. Für 2018 sind zwei Investitionen geplant: 101 000 Euro für die Wasserleitung unter der Zufahrt zu Firma Rewa in Blumberg und 15 000 Euro für ein Strukturgutachten. Geschoben auf das Jahr 2019 wurden 118 000 Euro für das Netz in der Achdorfer Straße im Bereich zwischen Ob der Kehr und der Goethestraße, weil dort zuerst das zweite Pflegeheim in Blumberg gebaut werden soll. Für das Jahr 2019 stehen 155 000 Euro für eine neue Wasserleitung in der Weilerstraße in Zollhaus sowie 170 000 Euro für eine neue Wasserleitung in der Kardinal-Bea-Straße in Riedböhringen; 2020 sind dafür weitere 489 000 Euro vorgesehen.
- Antennenanlage: Im Erfolgsplan stehen 220 000 Euro, investiert werden sollen noch 64 950 Euro. Bei den Einnahmen stehen 220 000 Euro (voriges Jahr 237 000 Euro), Bürgermeister Markus Keller hält die Einnahmeklakulation angesichts der fortschreitenden Breitbandverkabelung in der Stadt und den Ortsteilen für sehr optimistisch.
- Breitbandversorgung: In dem jüngsten Eigenbetrieb der Stadt Blumberg stehen für dieses Jahr 283 200 Euro im Erfolgsplan und 7,642 Millionen Euro für Investitionen.
- Haushaltsverabschiedung: Der Gemeinderat beschließt am Donnerstag, 8. März, die Haushaltssatzung 2018 sowie die Wirtschaftspläne der vier Eigenbetriebe. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Städtlesaal des Feuerwehrhauses Blumberg.
Klärwerke
Die Stadt Blumberg hat zwei Klärwerke: Achdorf und Fützen. Achdorf wurde 1980 erbaut und 1996 bis 1999 erweitert, auch mit der dritten Reinigungsstufe und ist für 25 800 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Angeschlossen sind Blumberg, die Ortsteile Achdorf, Riedböhringen, Hondingen, Riedöschingen und Kommingen, sowie die Wutacher Ortsteile Ewattingen und Münchingen. Voriges Jahr fielen insgesamt 7100 Kubikmeter Klärschlamm an, täglich waren das im Schnitt 19 Kubikmeter, sprich 19 000 Liter Klärschlamm.
Das Klärwerk Fützen wurde 1993 erbaut, dorthin entwässern Fützen, Epfenhofen und Randen. Nordhalden und Neuhaus sind an die Kläranlage Oberes Bibertal der Gemeinde Tengen angeschlossen.