Die jüngste Ortschaftsratssitzung am Montagabend lockte ungewöhnlich viele Menschen in den Bürgersaal. Fützens Ortsvorsteher Georg Schloms zeigte sich überwältig vom großen Andrang.
Zu Beginn informierte er über die Schließung der Sparkassenfiliale zu Monatsende. Es überlege, zweimal pro Woche einen Shuttleservice für ältere Mitbürger anzubieten, damit sie die Sparkasse in Blumberg besuchen können. Er freue sich darüber, dass der Gemeinderat weiter hinter dem Schulkonzept „kurze Füße – kurze Wege“ stehe und die Grundschule in Fützen erhalten bleibt. Für die Sanierung der Brücke am Mühlenweg könne die Stadt jetzt die Ausschreibung vornehmen, informierte Schloms. Im Baugebiet am Bohlweg sei nur noch ein freier Bauplatz vorhanden, der allerdings reserviert ist. Junge Leute würden vergeblich nach Grundstücken suchen. Deshalb bittet der Ortschaftsrat eindringlich Grundstücksbesitzer freie Flächen im Ort zur Bebauung zur Verfügung zu stellen.
Um die Verlandung des Kommenbachs nach dem Öffnen des Stauwerks am Rathaus zu verhindern, schlägt der Ortschaftsrat Flussbausteine oder Wurzelstöcke als Strukturelemente vor. Das Gewässerentwicklunsprogramm schreibt vor, dass der Durchfluss durch Mäandern (freies Fließen) durchgängig gemacht werden muss. Anfang Oktober soll ein Firma für Landschaftsplanung aus St. Georgen einen Lokaltermin machen. Die Stadt versuche zur Verbesserung der Situation eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. „Was der Biber darf, ist dem Menschen noch lange nicht erlaubt“, stellte Schloms fest.
Ein Teil der Dorfjugend wünscht eine feste Tischtennisplatte. Nach längerer Diskussion, in welche auch die Anwesenden Zuhörer eingebunden waren, beschlossen die Ortschaftsräte, diese variable Platte in Spielplatznähe aufzustellen.
Für den städtischen Haushalt 2020 meldet Fützen die Kommenbachsanierung im Bereich Brücke und Stauwehr an. Die Sanierungsfortsetzung von Schule und Rathaus sieht einen neuen Fassadenanstrich und die Dämmung der letzten Geschossdecke zur Energieeinsparung vor. Erneuert werden sollen die WC-Anlagen in der Schule und in der Buchberghalle. Die Verwaltung soll das erforderliche Verfahren zur Baulandgewinnung einleiten. Seit Juni gibt es neue Hallenverträge für Fremdnutzer mit hörerer Kaution. Vor der Nutzung müssen jetzt auch die Vereine ausgefüllte Verträge bei der Stadt einreichen.
Anliegen der Bürger kommen zur Sprache
Einem Bauvorhaben im Kapellenweg stimmte der Ortschaftsrat mehrheitlich zu. Bei den Fragen aus der Bevölkerung wurde beanstandet, dass der kürzeste Schulweg an einem Haus vorbeiführe, von dessen Dach Ziegel herabfielen. Die Eigentumsverhältnisse seien hier nicht geklärt, sagte Georg Schloms. Klaus Gut bemängelte, dass die Stadt nicht über den Grund der Sperrung des Mühlenwegs öffentlich informiert habe. Bei der Müllentsorgung auf dem Friedhof sollen andere Behälter aufgestellt werden, das Plastikabfälle nicht in den aufgestellten Container gehören. Neu nach Fützen ziehende Bürger würden oft keinen Internetanschluss bekommen, da kein Port frei ist. Hier bringe nur der Glasfaseranschluss eine Lösung. Der Zweckverband plane bereits für Fützen. Fragen und Anregungen der Bürger sollen ab sofort bei der nächsten Ortschaftsratssitzung besprochen werden, gab Schloms zum Abschluss bekannt.
Daten und Zahlen
Als Bodenrichtwert wurden für Fützen 50 Euro pro Quadratmeter festgelegt, im Neubaugebiet Bohlwald sind es 60 Euro. Der Ortschaftsrat bittet innerhalb der Abrundungssatzung freie Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Die Geschwindigkeitsmesstafel am Ortseingang habe vom 1. Dezember 2018 bis Ende August 2019 insgesamt 81 101 Fahrzeuge erfasst. Das sind durchschnittlich 324 Verkehrsteilnehmer am Tag. 29,8 Prozent aller erfassten Autos und Motorräder waren zu schnell, das ist ein Rückgang gegenüber 2016, als 36 Prozent die 50-Stundenkilometer-Marke überschritten hatten.