In der Halle von „Rund ums Auto Weißer“ in Riedböhringen herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Die Kunden wollen auf ihren Fahrzeugen die Winterreifen haben und geben sich oft die Klinke in die Hand. Mittendrin und viel gefragt Firmenchef Jürgen Weißer. Trotz der vielen Arbeit hat er ein Anliegen, das ihn so beschäftigt, dass er sich beim SÜDKURIER meldet. Er will die Bemühungen unterstützen, dass der in Hondingen lebende und bei Wieländer + Schill arbeitende Asylbewerber Buba Jaiteh hier bleiben kann.
Leidvolle Erfahrungen
Jürgen Weißer weiß aus eigenen, zum Teil leidvollen Erfahrungen, was es bedeutet, einen Asylbewerber zu beschäftigen und mit dafür zu sorgen, dass er auch hier bleiben. Nabeel Ahmad aus Pakistan, einer seiner Mechaniker, sei jetzt das siebte Jahr in ihrer Firma, „und wir sind immer noch zufrieden und froh, dass wir ihn haben.“ Nabeel kam, weil er der in Pakistan verfolgten Religionsgemeinschaft der Ahmaddiya an.
Mittlerweile ist er verheiratet mit einer Pakistanin, sie haben inzwischen eine kleine Tochter die hier aufwächst. Nabeel besitze aktuell ein Aufenthaltsgestattung und könne eigentlich nicht mehr abgeschoben werden. „Aber bis es soweit war, war es ein harter Kampf mit den Behörden, den Nabeel niemals alleine geschafft hätte“, so Jürgen Weißer. Anfangs musste er jedes Jahr eine neue Arbeitserlaubnis beantragen, mit vielen Hindernissen der Behörden. „Einmal wollten Sie ihm keine Erlaubnis mehr erteilen, weil wir angeblich zu wenig bezahlen würden“, das ließ sich klären. Und das alles kurz vor Weihnachten.
„Erst nach den Feiertagen wussten wir, dass er weiter bei uns bleiben darf.“ Eine weitere Schikane: „Ganz aktuell musste Nabeel nachweisen, dass er der Vater seines Kindes ist.“ Nabeel sei bei der Geburt seiner Tochter in Villingen selbst dabei gewesen. Den Behörden gehe es nur um das Kindergeld, das sie bezahlen müssten, so Weißer. „Deswegen möchte ich mich auch für Buba einsetzen, dass er bleiben kann. Genau diese Art von Mensch brauchen wir.“ Eines betont Jürgen Weißer: „Wenn die Politiker so weiter machen, werden die Betriebe bald keine Asylbewerber mehr nehmen.“