Die Auswirkungen des Corona-Virus machen sich auch beim bekannten Blumberger Wurst- und Fleischwarenhersteller Schwarzwaldhof bemerkbar, allerdings bisher nicht gravierend. Der Absatz nach Produkten wie Landjäger, Pfefferbeißer oder Schinkennussknacker, die ohne Kühlung haltbar seien, sei etwas gestiegen, erklärten die Verantwortlichen Andreas Pöschel und Andreas Göhring beim Bilanzpressegespräch mit dem SÜDKURIER. Bei den anderen Produkten sei der Absatz normal.

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Die Stimmung bei der selbstständig agierenden Tochter von Edeka Südwest ist gut, daran ist die gesamte Belegschaft beteiligt. Seit 2013 stieg die Zahl der Beschäftigten ständig von 247 auf nun erstmals 300. Beim Umsatz wurde im Vorjahr erstmals die Marke von 70 Millionen Euro erreicht, und bis zum Jahr 2023 werden allein in Gebäude und neue Abläufe mehr als 20 Millionen Euro investiert.

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In der Betriebsführung wird es gleichwohl eine Änderung geben, die mit gemischten Gefühlen empfunden wird: Mit Andreas Pöschel wechselt einer der beiden Geschäftsbereichsleiter, die seit dem Ruhestand von Direktors Karl-Heinz Blum am 10. Oktober 2012 die Geschäfte geführt haben, zu Edeka Südwestfleisch nach Rheinstetten und wird sich von dort um den Vertrieb kümmern.

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Dabei, und darauf legen Pöschel und der zweite Blumberger Geschäftsleiter Andreas Göhring ausdrücklich Wert, wird Pöschel sich auch weiterhin um den Vertrieb der Schwarzwaldhof-Produkte kümmern, wobei er mit einem 60-köpfigen Team wesentlich mehr bewirken könne als mit bisher zwei Vertrieblern.

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Das Sagen in Blumberg hat weiterhin Andreas Göhring, er werde aber weiterhin im Team arbeiten. So erhielten Mitarbeiter, die jetzt schon mehr Verantwortung hätten, weitere Führungsaufgaben.

Viel Arbeit nach Gebäudebrand

Viel Arbeit bescherte der Brand im Räucherturm am 12. September, als wegen eines Defekts ein Schaltschrank in Brand geriet. Die davon betroffenen Räume wurden neu eingerichtet und werden demnächst ihre Funktion wieder ausüben.

Seit 50 Jahren am Standort Blumberg

Damit nicht genug, ist dieses Jahr auch noch ein Jubiläumsjahr: Existiert das Fleischwerk doch bereits seit 70 Jahren am Standort Blumberg. ein Festakt oder eine Feier seien dieses Jahr nicht geplant, erklärte Andreas Göhring. Groß gefeiert werden soll dann im Januar 2021 wenn das neue Versandgebäude neben weiteren Neubauabschnitten in Betrieb gehen werde.

Neue Sozialräume und ein Blockheizkraftwerk

Der Schwarzwaldhof ist auf breiter Front unterwegs, um das Unternehmen weiter zu entwickeln.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1970 durch die Lutz Fleischwaren GmbH gegründet. Im Frühjahr 2007 erfolgte die Übernahme durch Edeka Südwest.

Produktion

Voriges Jahr wurden 11 600 Tonnen Fleischwaren produziert, 223 Tonnen in der Woche. Davon waren 3800 Tonnen Schwarzwälder Schinken und Rohschinken, 4400 Tonnen Rohschinkenwürfel und 10,1 Millionen Landjäger.

Holzbedarf

Für das Räuchern des Schwarzwälder Schinkens benötigt der Betrieb jährlich 600 Kubikmeter Tannen- und Fichtenreißig.

Umsatz

Der Umsatz 2019 belief sich auf 73 Millionen Euro, bezogen auf die letzten sieben Jahre ergibt sich eine Steigerung von mehr als 24 Prozent.

Investitionen

Im Masterplan, der bis Januar 2021 erfüllt werden soll, stehen elf Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt. Er umfasst neue Sozialräume über dem Werksverkauf, ein neues, zweistöckiges Versandgebäude mit Platz für 1600 Paletten sowie Rauch- und Trocknungsanlagen für 160 Räucherwagen und für eine Energiezentrale auf insgesamt 4000 Quadratmetern. Für weitere 10,4 Millionen Euro sind ein Blockheizkraftwerk sowie ein Energiekonzept mit zentraler Kühlanlage geplant, an die bis 2023 nach und nach die alten, dezentralen Kühlanlagen angeschlossen werden sollen.

Synergieeffekte

Im bisherigen Versandbereich mit circa 1600 Quadratmetern entsteht Platz für neue Verpackungslinien im Bereich Wurstsalat sowie für eine Schneidelinie für geschnittenen Schinken.