Kurzfristig kam Landtagskandidat Guido Wolf (CDU) zu einem Besuch in die SÜDKURIER-Redaktion Blumberg. Ein wichtiges Thema waren Corona, die Verordnungen und die Verwerfungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Am Anfang sei es darum gegangen, die Kontakte herunterzufahren, sagte Wolf. „Inzwischen haben wir schon eine Stimmung, die zu gefühlten Ungerechtigkeiten führt“, zum Beispiel in den Blumenläden. Wolf stellt fest: „Die Blumenläden sind die einzigen Läden, die verderbliche Waren nicht verkaufen dürfen.“
So ein Eingriff sei immer auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. „Diese Frage habe ich im Kabinett immer wieder gestellt, zum Beispiel, als das Kabinett die Beherbergung untersagt hat, weil damals schon klar war, Beherbergung an sich ist kein Infektionstreiber.“ Und prompt habe der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg das Verbot wieder gekippt.
Chancen
Auch diese Zeit, so erklärt Wolf, habe ihre Chancen: Dass die Leute spüren, was ihnen wichtig ist im Leben, „vielleicht ist man nachher wieder etwas zufriedener.“ Als Beispiele nannte Wolf Gastronomie oder Theater.
Die Wirtschaft leidet
Massiv leidet die Wirtschaft. Die Dezemberhilfe sei zum Teil bis heute noch nicht ausbezahlt. Und das ist schon ein Ärgernis, weil die betroffenen Branchen schon stark darunter leiden. Wolfs Begründung: Im Dezember haben die Experten gesagt, wir müssen die Kontakte drastisch zurückfahren. „Aus meiner Sicht muss man jetzt schon verstärkt begründen, weshalb die Verordnungen noch alle begründet sind.“ Jetzt müsse man jeden einzelnen Fall neu betrachten. Er sei auch ein großer Anhänger, dass man „die Kinder wieder in die Kitas und Schulen lässt.“
Immer mehr Menschen murren über die Maskenpflicht. Wolf äußert sich dazu so: „Ich war am Anfang auch nicht begeistert, aber wenn uns das hilft, die Pandemie einzudämmen, müssen war damit noch eine Zeitlang leben.“ Das sei eine erträgliche Einschränkung, wenn man dadurch wieder einige Freiheiten zurückbekomme.

Wie geht er selbst damit um? Es gebe zwei Dimensionen: „Es gibt freie Abende und Wochenenden, die es so vor der Krise nicht gab.“ Und das sei auch ein Stück Lebensqualität. Aber, die neu gewonnen Freiheiten würden überlagert durch zusätzliche politische Last. „Man ist konfrontiert mit vielen Schicksalen, die existentielle Not lässt einen nicht kalt.“ Und die vielen Video-Konferenzen seien anstrengend. Guido Wolf findet es nach wie vor schwierig, Video-Konferenzen zum Mittelpunkt der Kommunikation zu machen.
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