Bräunlingen – Das Bräunlinger Jugendreferat und die offene Jugendarbeit hat in den zurückliegenden Jahren einen beachtlichen Aufschwung genommen. Bei einem Kaffee informierte die Leiterin Claudia Hübsch über die aktuelle Situation der offenen Jugendarbeit.
Wie sind derzeit die Teilnehmerzahlen?
Die Teilnehmerzahlen sind unterschiedlich. Wir haben die offene Jugendarbeit am Montag und Freitag in zwei Gruppen aufgeteilt. Derzeit haben wir gerade einen Generationswechsel, denn bis vor Kurzem waren wir am Freitag bis zu 50 Jugendlichen, aktuell sind zwischen 20 und 30 Jugendliche mit dabei. Am Dienstag kommen zwischen 10 bis 20 Jugendliche in den Jugendtreff.
Wieso Generationswechsel?
Etliche sind mit der Schule fertig und sind in der Ausbildung und haben auch schon Autos. Sie treffen sich oft hier und fahren dann in eine Disco oder zu anderen Vergnügungen. Zwar ist der Jugendtreff ab 14 Jahren offen, doch die überwiegende Mehrzahl ist ab 17 Jahren und reicht bis über 20 Jahren.
Gibt es noch andere Altersgruppen?
Es gibt bei uns auch noch einen Teenietreff am Donnerstag, zu dem alle ab zehn Jahren, der vierten Klasse, kommen können. In der Regel kommen zwischen 10 bis 15 Kinder in die gemischte Gruppe. Wichtig ist auch, dass alles offen ist. Sie können kommen und gehen wann sie wollen und es gibt auch kein festes Programm wie in einer Vereinsgruppenstunde.
Können die Jugendlichen auch mit Fragen zu ihnen kommen, die sei beschäftigen?
Wir vom Jugendtreff sind auch da, damit die Jugendlichen mit jemanden reden können, auch wenn es Reibungspunkte gibt, bis hin zur Hilfe bei Bewerbungen für Beruf und Ausbildung.
Was machen die Jugendlichen meist am Gruppenabend?
Die Jugendlichen spielen Billard, Dart, Tischkicker oder versuchen in der alten Gymnastikhalle viele Tore zu schießen. Die Jüngeren sind viel im Freien und spielen dort auch im Sandkasten.
Was gibt es noch darüber hinaus?
Natürlich machen wir auch regelmäßig Programme, dabei Kinonachmittage, Schwimmbadbesuche, Fahrradfahren und Übernachtungen auch im Jugendtreff. Viele der Ideen kommen dabei von den Jugendlichen selbst. Natürlich helfen die Jugendlichen bei den Aktionen selber mit, denn ihr Freizeitangebot sollten sie so weit wie möglich selber mitgestalten und umsetzen. Auch im Thekendienst, der Festplanung bis hin zur Kasse und Abrechnung, helfen sie mit.
Gibt es noch andere Bereiche im Jugendreferat?
Das bisher Genannte ist nur ein Teil des Jugendreferates, denn inzwischen gibt es auch einen Mädchentreff ab fünfte Klasse am Mittwoch, an dem getanzt und gespielt wird. Dort werden natürlich etliche Themen angesprochen, die vor allem Mädchen interessieren.
Wie kommen die Jugendlichen auf den Jugendtreff?
Viele Infos laufen bei den Älteren über die Mundpropaganda. Bei den Jüngeren hilft die Schulkindbetreuung sehr gut mit. Auch über die Öffentlichkeitsarbeit oder Flyer wird informiert oder zum Beispiel bei der Fasnetparty, bei der man sich gegenseitig kennenlernt. Weitere Aktionen wie Familientag oder Kinderferienprogramm steigern den Bekanntheitsgrad des Jugendreferats. Da es bei uns keine weiterführenden Schulen in Bräunlingen mehr gibt, muss schon in der Grundschule informiert werden.
Seit wann sind Sie im Jugendreferat, Frau Hübsch?
Ich bin nun schon seit fast fünf Jahren in Bräunlingen im Jugendreferat tätig. Zwar gab es eine offene Jugendarbeit schon vor meiner Zeit, doch das Angebot wie heute mit Mädchengruppe oder größeren Aktionen, dabei eine Kanutour, ist erst in den letzten Jahren mit dazu gekommen.
Sind sie mit der jetzigen Situation auch personell zufrieden?
Ich bin mit dem derzeitigen Ablauf des Jugendreferates sehr zufrieden. Die Schulkindbetreuung mit derzeit 108 Kindern nimmt viel Zeit in Anspruch, was dann an der reinen Jugendarbeit fehlt. Wir hätten gerne für den vorhandenen Bedarf mehr Zeit als wir aktuell haben. In der Jugendarbeit sind wir zwei Mitarbeiter in Teilzeit und in der Schulkindbetreuung mit den FSJ-lern (Freiwilliges Soziales Jahr) fünf Mitarbeiter.
Kommt die offene Jugendarbeit in Bräunlingen gut an?
Durch die offene Jugendarbeit wird man bekannter, denn ich kann kaum noch durch die Stadt laufen, ohne dass es immer wieder heißt hallo Claudia. Auch daran sieht man, dass die offene Jugendarbeit beliebt ist.
Fragen Dagobert MaierZur Person
Stadtjugendreferentin Claudia Hübsch ist 44 Jahre alt, verheiratet, ein Kind und ist Leiterin des Kinder- und Jugendreferates der Stadt Bräunlingen. Sie hat an der katholischen Fachhochschule für Sozialpädagogik Freiburg studiert und den Abschluss als Diplomsozialpädagogin gemacht. Nach Tätigkeiten in Trossingen und Neustadt ist sie nun seit knapp fünf Jahren in der Bräunlinger Jugendarbeit tätig. (dm)