Was passiert, wenn der Brandschutz nicht auf dem neuesten Stand ist, oder gar nicht vorhanden, zeigt das Beispiel des Grenfell Towers, der 2018 in London in Flammen aufging und zahlreiche Menschen in den Tod riss.

35 000 Euro für moderne Brandschutztür

Auflagen, um eine entsprechende Sicherheit gewährleisten zu können, gelten für alle Gebäude. Und von Zeit zu Zeit bedeutet eine Aktualisierung auch eine Veränderung baulicher Art. So auch im städtischen Kindergarten in Bräunlingen. Rund 35 000 Euro sind dort eingeplant, um die große Glastür in Richtung Bildungs- und Betreuungszentrum zu erneuern und deren Standort zu versetzen. Wie Alexander Misok vom Stadtbauamt erklärt, soll in den nächsten sechs Monaten eine neue Tür einen neuen Brandabschnitt begrenzen, der das Treppenhaus mit einschließt.

Tür mit bewegter Geschichte

Dass die Tür von ihrem Platz wegbewegt wird, ist sie schon gewohnt: Früher war sie ein Rauchabschluss weiter vorne im Raum. Im Genehmigungsverfahren 2013 zur Kindergarten-Nutzung setzte man die Tür schließlich noch weiter in den Gang, wo sie sich noch heute befindet. Die Bauabnahme durch das Landratsamt ließ sich allerdings etwas Zeit – und erfolgte erst im Juli 2018. "Die Tür entspricht allerdings nicht mehr den modernen Auflagen, sondern jenen von 1998, der Schulerweiterung", so Misok. Der Termin zur Bauabnahme wurde schließlich mit einer Brandverhütungsschau kombiniert. Das Ergebnis: Hier muss etwas getan werden.

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"Es reicht hier nicht aus, nur das Glas auszutauschen, wir müssen die komplette Tür ersetzen", sagt Misok. Zur neuen Situation kommt die Tatsache, dass der Kindergarten aus allen Nähten platzt, auch im Obergeschoss ist viel los. Daher wird aus dem kompletten Kindergartenbereich ein Brandabschnitt. Einerseits sei der Plan zwar mit hohen Kosten verbunden, allerdings eine notwendige Maßnahme.

Nicht verteufeln

Auch wenn er viel Geld koste, dürfe man den Brandschutz nicht verteufeln, erklärt Misok, "man hört oft, da werden zu hohe Forderungen gestellt. Dem ist nicht so." Bemerkbar mache sich das im Ernstfall, wenn es zu Verrauchungen kommt oder manche Materialien durch das feuer giftige Dämpfe entwickeln. "Das Landratsamt hat nicht nur die Aufgabe, entsprechend zu prüfen und zu informieren, sonder auch zu beraten. Da ist keine Mühe zu groß und es wird gemeinsam nach der besten Lösung gesucht." Verbunden sind die Ergebnisse der Brandschau auch mit einem entsprechenden Termin, bis wann die Mängel beseitigt sein sollen. Eingeräumt werde dabei ausreichend Zeit.

Wie kommt es aber zu Kosten von über 30 000 Euro für eine bloße Tür?

"Es wird eine Aluminium-Tür mit Sicherheitsglas und Splitterschutz. Zudem verfügt sie über eine intelligente Technik, etwa optische Melder, die auf Qualm reagieren", erklärt Misok. Die Tür erfordere eine regelmäßige Wartung und müsse auch mit der Rohbaudecke des Gebäudes verbunden werden, um sicher zu stellen, dass nirgends Qualm durchdringen könne. "Die Anpass-Arbeiten sind sehr umfangreich", so Misok. Im Treppenhaus befinden sich außerdem zwei weitere Türen, die rauchdicht und selbstschließend gemacht werden sollen.