Dass die Bräunlinger Urhexen immer für eine Überraschung und besondere Aktionen gut sind, das beweisen sie aktuell mit einer Plakataktion, auf der sie mit närrischen Blick, junge Männer auffordern sich zu melden, die Interessierte an ihrer Gemeinschaft haben.
Plakate auf den Litfaßsäulen
In der Narrenhochburg Bräunlingen gibt es seit vergangener Woche am Stadteingang und auf den Litfaßsäulen Werbeplakate der Urhexen zu sehen, die bisher in Bräunlingen in dieser Form noch nicht aufgeklebt wurden. Unter der Überschrift "Wers nit kennt, hät ebbis vobasst" und "Eine belebende Gesichtsmaske? Gibt's nicht bei der Kosmetikerin, sondern nur bei uns" bieten die Urhexen die Möglichkeit an, der verschworenen Gemeinschaft beizutreten.

Dabei werden Männer, die Lust und Interesse haben, zu den furchterregenden Hexen zu stoßen, durch Werbeplakate in Bräunlingen aufgefordert, ihre Bewerbung bis zum 28. Juni 2019 bei den Urhexenmitgliedern abzugeben. Dazu zählen unter anderem laut Werbeplakat Wickli, Hätte, Waldi, Paul, Boris, Armin, Herby, Honk, Jalo, Martin, Joachim und Fizi.
Sind es Nachwuchsprobleme?
Viele Bräunlinger, die das Plakat anschauen, fragen sich: "Hat die sehr beliebte Gruppe der Urhexen Nachwuchsprobleme? Das gab es bisher noch nie, denn immer standen einige Jüngere auf der Warteliste, wenn eine Stammhexe ausschied, denn die freien Plätze waren bisher sehr begehrt.
"Wir haben keine Nachwuchsprobleme, doch wir wollen jedem, der zu uns kommen will, die Chance geben, bei den Urhexen mitzumachen. Das Plakat ist unsere Ausschreibung, die bisher nur in den Stadtnachrichten stand", sagte Hexenmeister Matthias Schmid zu der Aktion.
Es bleiben 16 Hexen
Die Zahl von 16 Urhexen bleibt auf jeden Fall, doch im Sommer höre ein Mitglied der Hexengruppe auf, so dass eine junge Hexe nachrücken kann. Dafür kann sich jeder bewerben, bis dann die Gemeinschaft in einer Sitzung die neue Urhexe wählt. Auf die Plakate als "besondere Aktion" seien die Urhexen schon früher gekommen, doch jetzt wurde die Aktion erstmals umgesetzt.
Hexentradition
In Bräunlingen als traditionelles Hexennest leiten die Narren ihre Hexen aus der alemannischen Vergangenheit ab. Vorbild sind dabei die keltisch-alemannischen Priesterinnen, die Druiden. Die Hexen als altes Weib mit zerlumpter Kleidung und ihrem furchterregenden Aussehen prägten von Anfang an das Fasnetbild in Bräunlingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Urhexe durch eine neue Hexenmaske stilisiert, zu der Valentin Hofacker die ersten Entwürfe schnitzte. Die Hexen mit ihren sieben Plätz und dem roten Kopftuch tragen Strohschuhe und sind mit ihrem Besen und der Chaise unterwegs. Spektakulär sind immer wieder ihre Sprünge über das loderte Hexenfeuer, das den Sprung vom Winter in den Frühling symbolisieren soll.