Die Wassersituation hat sich in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt. Die Stadt Bräunlingen hat nun in einer Pressemitteilung erklärt, dass nun mit dem Wasserfahren mit einem Tankanhänger begonnen wird, damit die Hochbehälter wieder voll werden.
„Wir bitten die Bürger um ihre Unterstützung beim Wassersparen“, so Bürgermeister Micha Bächle. „Die aktuelle Hitze und der Klimawandel machen sich bei unseren Quellen bemerkbar“.
Pool füllen und Rasen wässern verboten
Wenn man jetzt damit beginne Wasser zu fahren, müsse jedem klar sein, dass es nicht mehr die Zeit für eine Gartenbewässerung aus dem Trinkwassernetz sei. Aktuell bestehe daher ein Verbot der Poolbefüllung und auch die Rasenbewässerung aus dem Trinkwassernetz ist nicht erlaubt.
Hochbehälter werden nicht mehr voll
Die Stadt hat zwischenzeitlich einen Tankanhänger mit einem Volumen von 15 Kubikmetern – umgerechnet 15.000 Liter – angeschafft, der diese Woche in Betrieb genommen wurde. Damit wird Wasser aus den Hochbehältern in Mistelbrunn und Waldhausen in die Hochbehälter nach Bräunlingen gefahren. Auch der Hochbehälter in Döggingen soll auf diese Weise wieder gefüllt werden. Aktuell reichen laut Angaben der Stadt die Wassermengen nachts nicht mehr aus, damit die Hochbehälter wieder voll werden.
Der aktuelle Stand des Wasserdargebotes ist im Juni und Juli weiter zurückgegangen, dies macht sich sowohl in den Quellschüttungen, als auch beim Tiefbrunnen Ebermann bemerkbar. Durch die anstehende Sanierung der Quellen in Bruggen ab Mitte August verschärft sich die Situation, da das Wasser während der Sanierungszeit nicht zur Verfügung steht.
Sanierung der Bruggener Quellen trotzdem nötig
Die beiden Bruggener Quellen sind umläufig, dies bedeutet, dass die Abdichtung im Quellfassungsbereich undicht ist, und das Wasser sich einen anderen Weg sucht. Grund dafür ist das Alter der Fassungen und der zu nahe Baumbestand des Forstes. Eine der beiden Quellen wurde bereits außer Betrieb genommen. Die zweite wird Mitte August erfolgen. Dies bedeutet, dass sich das zur Verfügung stehende Wasservolumen für Bräunlingen und Bruggen deutlich verringern wird. Eine Verschiebung der Sanierung ist laut Pressemitteilung der Stadt Bräunlingen nicht möglich.
Das Ziel der Quellsanierung ist es, die Wassersituation wieder nachhaltig zu verbessern. Baubeginn ist Ende August, vorbereitende Maßnahmen wurden bereits ausgeführt. Parallel zur Quellsanierung wird auch das Pumpwerk saniert, durch die Gleichzeitigkeit der Maßnahmen, soll das Ausfallen der Quellen möglichst kurz sein, da für die Nutzung des Wassers im System nicht nur die Quellen neu gefasst werden, sondern auch das Pumpwerk modernisiert werden muss.
Die Quellen werden bis zum Jahresende nicht zur Verfügung stehen. Im kommenden Jahr soll sich die Situation nach der Sanierung wieder deutlich verbessern. Die Stadt investiert für die Quellsanierung 500.000 Euro, hinzukommen 260.000 Euro für das Pumpwerk.