Gibt es für das kommende Jahr ausreichend Kindergarten-Plätze in der Stadt? Mit dieser Frage muss sich die Stadtverwaltung jedes Jahr aufs Neue auseinander setzen. Und wenn sich dann herausstellt, dass das nicht der Fall ist – müssen Lösungen gesucht werden. Immerhin besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kindergarten-Platz.
Plätze werden gebraucht
Da kam der Vorschlag von Andrea Groß und Alexandra Beyrle recht, in Waldhausen einen Bauernhof-Kindergarten zu etablieren. Nicht nur ein bisher im Schwarzwald-Baar-Kreis einzigartiges Konzept – sondern auch weitere Betreuungsplätze, die in Bräunlingen zur Verfügung stehen. Der Kindergarten soll nämlich Kindern aus dem gesamten Stadtgebiet zur Verfügung stehen.

Es wird schon gebaut
Mittlerweile sind in Waldhausen, beim Waldhauser Hof, wo der Kindergarten entsteht die ersten Baumaschinen im Einsatz. Die Stadt hat für das Projekt einen Förderbescheid in Höhe von 132.000 Euro bekommen und es gibt auch schon einen Termin, wann der Kindergarten offiziell in Betrieb gehen wird: Am 1. März 2022. „Wieso dieser Termin? Das ist ein wichtiges Datum. Für alle Kinder, die dann in Bräunlingen eine Kita besuchen, bekommen wir entsprechend Zuschüsse“, so Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche.
Zwölf Kinder starten dann in der Waldhausener Einrichtung. „Es gibt dann neue Kinder und Kinder, die aus anderen Einrichtungen dorthin wechseln“, so Bertsche weiter. Diese Entlastung helfe, den Bedarf an Plätzen zu decken. „Der Kindergarten wird sich im Laufe des Jahres immer mehr füllen.“

Beteiligung der Stadt
Jetzt werde man auch die für den Betrieb wichtige Trägervereinbarung treffen: „Die Kita Natura wird der Betreiber sein. Bei der Vereinbarung geht es um den Betrieb, die Kosten und Beteiligungen“, sagte der Hauptamtsleiter. Auch die Stadt werde sich einbringen und sich zu 75 Prozent beteiligen, „wie auch bei den katholischen Kitas“, so Bertsche. Beim Bauernhof-Kindergarten gebe es lediglich eine höhere Defizit-Beteiligung, weil andere Bedingungen gelten.
Fakten rund um den Kindergarten
Notwendig ist auch eine Anschub-Finanzierung, die vom Gemeinderat zugesagt wurde. „Das müssen wir nicht, aber wir profitieren auch davon. Dabei handelt es sich um 13.000 Euro, die für Spielzeug, Möbel und weitere Dinge zum Einsatz kommen, die für den Start gebraucht werden.
Tolle Idee aus Bräunlinger Reihen
„Wir können stolz und dankbar sein, dass aus Bräunlinger Reihen eine solche Idee und ein solches Projekt erwachsen sind“, sagte CDU-Stadträtin und Respizientin für Jugend und Kindergärten, Simone Burgert. Die Plätze, die Art des Kindergartens und die dezentrale Versorgung in Waldhausen seien „ein Idealfall“, erklärte CDU-Fraktionssprecher Michael Gut. Die Anschubfinanzierung sei „wichtig und notwendig.“

Begeisterung gab es von Waldhausens Ortsvorsteher Horst Kritzer: „Ganz Waldhausen ist begeistert vom Kindergarten.“ Kritzer würde sich indes wünschen, mehr Kinder aus dem Ortsteil selbst würden berücksichtigt. „Wir lassen das ein- bis zwei Jahre laufen und schauen dann mal. Es wird dann automatisch eine gewisse Fluktuation entstehen“, so Bertsche.