Wenn drei Generationen unter einem Dach leben und sich dazu noch eine überaus neugierige Nachbarin, deren Haus abgebrannt war, immer wieder in das Familienleben der Familie Glaubrecht einmischt, dann bringt der Alltag doch so einige Diskussionen und Reibereien mit sich.
Was genau da so abgehen kann, das zeigte die Jubiläumstheatergruppe des Heimat- und Trachtenbundes bei ihrem Lustspiel „Auf gute Nachbarschaft“ unter der Regie von Hartmut Müller im Bregtälersaal. Die immer wieder aufbrandenden Lachsalven des Publikums zeigten, dass die Besucher sehr erfreut waren. Es gelang den Hobbyschauspielern sehr gut, die einzelnen Charaktere der unterschiedlichen Hausbewohner in all ihren Facetten gut darzustellen und auch mit witzigen und lokalen Dialogen für Heiterkeit zu sorgen.
Mutter Lotte Glaubrecht (Manuela Müller) sah sich wiederholt vor das Problem gestellt, ein harmonisches Familienleben zu gestalten, da Ehemann Gustl (Elias Köhnen) durch seine vielen Vereinstermine bis hin zum Feuerwehreinsatz, eigentlich nur zu Kurzbesuchen oder zum Schlafen nach Hause kam. Opa Glaubrecht (Josef Nobs), stufte das Rentnerdasein als gefährlich ein, da dieses noch niemand überlebt habe, versuchte den ganzen Tag Kreuzworträtsel zu lösen und füllte Wissenslücken immer wieder mit Hilfe von Lotte und Kätter Knöpfle (Merike Willmann). Letztere versuchte immer wieder, ihren eigenen Vorteil durchzusetzen, was Gustl gar nicht abkonnte. Lotte dagegen hatte Mitleid mit der Nachbarin, deren Haus abgebrannt war. Kätters Mann Friedhelm war nach einem Ehestreit gestürzt, nachdem sie sein Geheimkästchen mit dem Geld für Möbel und den Maler geplündert hatte. Er musste im Krankenhaus behandelt werden, was dann bei Kätter für ein schlechtes Gewissen sorgte und Vorwürfe wegen ihres Verhaltens nach sich zog. Zuflucht suchte sie also im Familienkreis der Glaubrechts.
Dabei versuchte sie, ihre eigenen Vorstellungen über ein Familienleben durchzusetzen. Lottes Mitleid uferte aus, indem sie der Nachbarin sogar das Bett ihres auf Brandwache weilenden Mannes anbot, mit diesem dann aber gemeinsam auf der Couch nächtigen musste. Die Verwicklungen nahmen ihren Lauf, als Dr. Niko Mozart (Simon Dury), in Susi (Manuela Lehmann), die Tochter des Hauses verliebt, Kätter für die zukünftige Schwiegermutter hielt. Diese nutzte die Situation natürlich weidlich aus.
Währenddessen litt Soldat Franzl Glaubrecht (Philipp Müller) als Bundeswehrler, der ein armer Hund ist, unter ständiger Geldnot. Nichtsdestotrotz brachte er modernere Impulse in die traditionelle Familie ein und verlobte sich schließlich mit Barby Müller (Lisa Wetzel). Die zweite Verlobung – Niko und Susi – kam hinzu – und das turbulente Familienleben kehrte langsam wieder in ruhigere Bahnen zurück. Sogar Opa Glaubrecht, der überglücklich von einem Rendezvous im Öschberghof nach Hause zurückkam, reihte sich in den Hausfrieden ein.
Bei diesem dramatisch-lustigen Jubiläumstheater im Bregtäler wurde dem Publikum an beiden Spieltagen ein witziger, spritziger Dreiakter von Erika Elisa Karg präsentiert. Klamauk, Verwechslungen und Situationskomik des Stückes rissen das Publikum mit.