Photovoltaik ist aktuell ein großes Thema in Bräunlingen. Wohl stehen schon Investoren bereit, die Interesse daran haben, weitere Anlagen zu errichten. In diesem Wissen hat die Stadt eine Analyse in Auftrag gegeben und nun Flächen festgelegt, auf denen es möglich sein soll, weitere Photovoltaik-Module zu errichten. Dafür gelten verschiedene Kriterien. So sollen die Geräte etwa einen Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung aufweisen.
Anlage bei Döggingen
Nun gibt es aber schon einige Anlagen auf Bräunlinger Gebiet, die mit der Energie der Sonne kostbaren Strom produzieren. Das größte Projekt befindet sich im Ortsteil Döggingen. Auf einer Wiese nahe der Firma Freilacke stehen die Module. Die Anlage kommt ohne Betonfundamente aus. Mittels Stahlträgern sind die Geräte montiert. Ist die Förderung beendet, können sie einfach entfernt oder anderweitig genutzt werden, sollte das Gelände dann einer anderen Nutzung zugeführt werden. Lediglich einige Träger sind einbetoniert.
Im Dezember 2019 in Betrieb gegangen
Betreiber der Anlage ist die Energiedienst Holding AG. Und die Anlage bei Döggingen soll noch wachsen. Fertiggestellt ist bislang lediglich der erste Bauabschnitt des Projektes. Die erste Freiflächen-Photovoltaik sei laut Unternehmen im Dezember 2019 in Betrieb gegangen. „Und produziert seither erneuerbare Energie“, sagt Pressesprecher Axel Langer vom Energiedienst. Sie besitze eine Leistung von knapp 750 Kilowatt-Peak (kWp). Diese Maßeinheit wird eigens zur Messung der Leistung von Photovoltaik-Anlagen verwendet. Sie bezeichnet die Höchstleistung in Kilowatt, die eine entsprechende Anlage erbringen kann. Über eine Trafo-Station wird der erzeugte Strom gebündelt und ins Mittelspannungsnetz übergeben.
Projekt wird schneller fertig
Ursprünglich geplant waren drei Bauabschnitte, in denen jeweils weitere Anlagen ergänzt werden. Das Ganze in einem zweijährlichen Rhythmus. Hier hat es allerdings einige Änderungen ergeben – und die Umsetzung wird schneller erfolgen: „Der Zwei-Jahres-Rhythmus beruhte auf den Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz“, erklärt Langer. Ursprünglich sei geplant gewesen, drei Anlagen mit jeweils 750 Kilowatt-Peak zu realisieren, um die Anlagen in die Festvergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu bringen. „Bedingung für den Erhalt dieser Festvergütung war ein Abstand von zwei Jahren zwischen den Inbetriebnahmen der einzelnen Teilprojekte.“ Was nun für eine Veränderung gesorgt hat, ist die Veränderung der Sachlage auf dem Markt. Durch die Degression sei die Festvergütung inzwischen so stark gesunken, dass sie gegenüber einer Vermarktung der Energie am Markt, „beziehungsweise den potenziellen Einnahmen bei der Teilnahme am sogenannten Ausschreibeverfahren, keinen Vorteil mehr bringt“, so Langer weiter.
Ohne Förderung
Die neue PV-Anlage sei daher so geplant, dass sie ohne Förderung durch die EEG-Festvergütung wirtschaftlich betrieben werden könne. „Deshalb spielen die ursprünglich begrenzenden Kriterien bei der Leistung und dem zeitlichen Abstand der Bauabschnitte keine Rolle mehr, wir realisieren die verbleibende PV-Fläche in einem Bauabschnitt“, so der Pressesprecher. Und wann wird es soweit sein? „Bau und Inbetriebnahme der Anlage sind für die zweite Jahreshälfte 2021 geplant.“ Das Projekt kommt also noch in diesem Jahr zu seinem Abschluss. Der ursprüngliche Plan sah eigentlich vor, dass die Anlagen des zweiten Abschnittes zu Beginn 2022 ans Netz gehen, der dritte im Jahr 2024.
Wie groß wird das Ganze?
Und wie genau sieht es mit der Größe der Anlage aus, wie viele Photovoltaik-Module werden insgesamt noch dazukommen? „Die Detailplanung ist noch nicht abgeschlossen, aber wir planen eine Anlage mit rund 1,5 Megawatt-Peak-Leistung“, sagt Langer. Beim Einsatz der heute gängigen 440-Watt-PV-Module für Freiflächenanlagen würde das eine Verbauung von rund 3400 Einzelmodulen bedeuten. „Die PV-Anlage wird auf dem bereits umzäunten Gelände direkt am Bahndamm erstellt.“