Brigachtal – Seit gut einem Jahr befasst sich der Gemeinderat mit dem geplanten Neubaugebiet Arenberg, gelegen am östlichen Ortsrand von Klengen. Nun ist es beschlossene Sache. So stimmten in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, bei lediglich zwei Neinstimmen, die Räte mehrheitlich für eine baldige Erschließung.
Die Kosten für die Erschließung belaufen sich auf knapp 2,5 Millionen Euro. Zur Entscheidungsfindung war auch Rainer Christ vom Planungsbüro Bit-Ingenieure bei der Sitzung dabei, das mit Bebauungsplanverfahren sowie der Erschließungsplanung beauftragt wurde. Zur ingenieurplanerischen Umsetzung des Bebauungsverfahrens sowie zur zeitlichen Umsetzung der Maßnahme, nannte Christ einige wichtige Details: Laut Bebauungsplan werden auf einer gesamten Geltungsbereichsfläche von 2,75 Hektar insgesamt 30 Wohnbaugrundstücke mit Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen. Die zur Vermarktung anstehende Nettobauplatzfläche beläuft sich auf zirka 17.200 Quadratmeter, hieß es.
Umfangreiche Planungen
Auch die Erschließungskonzeption wurde kurz erläutert: Die verkehrstechnische Erschließung soll von der Mittelbergstraße aus erfolgen, wie es hieß. Entlang der südlichen Plangebietsgrenze soll ein Gehweg mit Längsparkstreifen und Baumquartieren mit einer Gesamtbreite von vier Metern ausgestattet werden. Der vorhandene Anschluss des bestehenden landwirtschaftlichen Weges zur Mittelbergstraße wird nach Osten verschoben und als Erschließungsstraße mit fahrbahnbegleitendem Gehweg, mit einer Gesamtbreite von 8,5 Metern ausgebaut.
Zentrales Erschließungselement ist die mittlere Hauptachse, die als Wohnstraße mit Wendeplatte für die gleichberechtigte Nutzung im Mischprinzip gestaltet wird. Öffentliche Stellplätze werden punktuell ausgewiesen. Entlang des nördlichen Siedlungsrandes wird eine weitere Erschließungsstraße ausgebaut und zwar mit dem Ziel einer späteren Weiterführung nach Westen.
Für Müllfahrzeuge, Feuerwehr und Schneeräumung ist eine Fahrverbindung über den geplanten Weg zwischen den beiden Hauptachsen vorgesehen. Zur fußläufigen Durchlässigkeit des Wohngebietes mit kurzen Wegen sind entsprechend Fußwege in Nord-Süd-Richtung geplant.
Die Entwässerung soll über sämtliche Leitungsstraßen für das Schmutzwasser innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen erfolgen. Die Entsorgung wird über die Einbindung in den vorhandenen Mischwassersammler der Mittelbergstraße gewährleistet. Die Grundstücksentwässerung wird über entsprechende Hausanschlussleitungen einschließlich eines Kontrollschachts gesichert. Die Ableitung des Dach- und Oberflächenwassers der Baugrundstücke und der Straßenflächen erfolgt über ein neues Regenwassernetz, welches am südwestlichen Gebietsende einer neu zu erstellenden Retentionsanlage zugeführt wird. Diese wird in Erdbauweise erstellt und weist ein Fassungsvermögen von zirka 270 Kubikmetern auf. Zuzüglich zu dem zentralen Rückhaltebecken werden dezentrale Retentionszisternen auf den Baugrundstücken mit einem Rückhaltevolumen von bis zu drei Kubikmeter festgesetzt.
Die neun Baugrundstücke, welche direkt an die Mittelbergstraße angrenzen, werden über ihre Hausanschlüsse direkt in den vorhandenen Regenwassersammler der Mittelbergstraße entwässert. Die Wasserversorgung erfolgt über neu zu verlegende Trinkwasserleitungen. Im Rahmen der Erschließungsplanung wird noch geprüft, inwieweit die vorhandenen Anlagen den Bedarf an Trink- und Brauchwasser decken können. Nach den derzeitigen Erkenntnissen soll die Druckerhöhungsanlage „Zielgass“ jedoch für ausreichende Druckverhältnisse zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und richtlinienkonformen Wasserversorgung für das Baugebiet Arenberg sorgen.
Löschwasser kann dem Netz über die im Zuge der Erschließung bereitzustellenden Über- und Unterflurhydranten entnommen werden. Laut einer hydraulischen Berechnung des Trinkwassernetzes der Gemeinde Brigachtal aus dem Jahr 2018 steht im Bereich des Plangebiets eine Entnahmemenge von über 48 Kubikmeter pro Stunde an.
Das schnelle Internet wird wie in Brigachtal mittlerweile üblich über die Glasfasertrassen in das vorhandene Ortsnetz eingespeist. Die Stromversorgung erfolgt über die Naturenergie Netze GmbH. Um ausreichende Strommengen zur Verfügung stellen zu können, ist am östlichen Gebietsrand noch eine Trafostation vorgesehen.
Planer Christ hofft derweil, dass im Frühjahr 2025 mit der Erschließung begonnen werden kann. Die Arbeiten werden sich allerdings bis Ende 2025, Anfang 2026 hinziehen, wie er sagte. Dann könnten am Arenberg, gegenüber dem bereits erschlossenen Neubaugebiet „Bromenäcker“, die ersten Häuser gebaut werden.