Brigachtal – Kurz nachdem der letzte Ton beim Jubiläumskonzert in der Allerheiligen-Kirche verklungen war, konnte man den Stein hören, der der langjährigen Dirigentin Uta Borho förmlich vom Herzen fiel: „Ich bin wirklich froh, dass wir das Konzert so gut zu Ende bringen konnten.“ Vor allem durch Krankheitsausfälle sei die Vorbereitung des Brigachtaler Akkordeonvereins diesmal sehr nervenaufreibend gewesen, sagte sie vor dem erfolgreichen Konzert vor allerdings nicht ganz komplett gefüllten Reihen.
Gestartet war das Konzert mit dem Lehrerensemble. Da waren zunächst Brigit Käfer (Mundharmonika), Jugendleiter Robin Schmidt oder die Leiterin des Senioren-Orchesters, Ute Behrendt, die Leiterin aus dem ersten Orchester Uta Borho sowie Eva Schäfer und Schlagzeuger Joe Kenney im Kirchenrund mit ihren Instrumenten aktiv.
Die „Irische Suite“, von Seiber und Würthner im Jahr 1961 komponiert, kündigte Ansagerin Selin Solak zum Jubiläumskonzert als erstes an. Im zweiten Part betraten die musikalischen Gäste aus St. Georgen, das Trio Musicando, den Altarraum. Diese Formation mit Gesang (Claudia Habermann), Klarinette (Sabrina Michelfeit) und Klavier (Ute Haas-Woelke) spannte einen weiten Bogen von kammermusikalischen Darbietungen bis hin zu Operette und Musical. Zunächst machte das Trio Station in Paris: Die weltbekannte „Barcarole“ aus Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach erklang hingebungsvoll. Nach Spanien entführte das schwungvolle Stück „Se equivoco la Paloma“. Ins Reich der Operette ging es mit dem bekannten Werk „Lippen schweigen“ aus der Lustigen Witwe von Franz Lehár. Das nächste Stück, „La Rosa y el Sauce“, erklang sehr getragen, bevor aus „My fair Lady“ das bekannteste Stück „Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht, final in die Welt des Musicals entführte.
Dann betraten die Musiker des ersten Brigachtaler Akkordeon-Orchester die Bühne. Eine Bereicherung bot die aktive Akkordeon-Spielerin Eva Schäfer mit ihrem Solo und dem Stück „Konzert-Hora“ von Hans Boll. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Stück „We are the world“, das Weltstar Michael Jackson einst unsterblich machte und bei dem Solistin Selin Solak in beeindruckender Weise das Orchester stimmgewaltig begleitete. Gestartet war das Orchester mit einer Ouvertüre über zwei finnische Themen, von Godzinsky und Würthner geschrieben. Als nächstes erklang „Air and Tune“ des Komponisten Jacob de Haan und „Amen“ von Stanek und Hippe. Nach dem Konzert ging es in den Martinssaal; dort wurden Getränke und Gebäck gereicht.
Später ging Sabine Schrenk, Akkordeon-Urgestein und bereits in vielen Ämtern aktiv, auf die Anfänge des Akkordeonvereins ein: Nach der Gründung im Juli 1974 waren es gerade mal 30 aktive Mitglieder, die einem einzigen Orchester Leben einhauchten. Gründungsdirigent war damals Rolf Häßler. Heute zählt der Verein über 250 Mitglieder, davon sind gut 100 Aktive, und das auf mehrere Orchester verteilt. Durch die Vielzahl an Gruppierungen wie Jugendorchester, Phantasten, Mundharmonie, Akkordi-Kids und Lehrerensemble sind die Konzertdarbietungen abwechslungsreich und unterhaltsam zugleich. Besonders hervorgehoben wurde Sabine Kölz, die von 2005 bis 2018 Dirigentin war und beim Jubiläumskonzert persönlich anwesend war. Ebenso Annette Hildebrand, die von 2011 bis 2021 dem Verein vorstand.