Brigachtal – Ein ganz besonderes Theatererlebnis boten die Schauspieler des Kulturvereins in Brigachtal ihrem Publikum: An historischer Stätte, im Löwensaal des Kirchdorfer Gasthofes „Löwen“, spielten sie drei verschiedene Einakter von Carl Valentin. Das Ganze eingebettet in ein Dreigänge-Menü und angereichert mit weiteren Sketchen und Blasmusik.
Hervorgegangen ist der erst ein Jahr junge Verein aus der Theatergruppe des Musikvereins Brigachtal. Der neue Verein hat schon einige Mitglieder und ist inzwischen bereits mehrfach erfolgreich aufgetreten. Neben dem traditionellen Weihnachtstheater, dem Zirkustheater auf dem Festplatz und der Kneipenfasnet ist es so gelungen, unter anderem dieses zusätzliche Format zu etablieren. Ein- bis zweimal im Jahr nutzt man die Gelegenheit, auch den Gästen des „Löwen“ ein traditionelles Bauerntheater zu präsentieren.
Obwohl schon über 100 Jahre alt, bieten die Stücke von Karl Valentin immer noch tiefsinnige Einblicke in ganz normale gesellschaftliche Themen aller Art. Valentin hat es perfekt verstanden, mit der Sprache zu spielen und die Zuschauer mit seiner ganz eigenen Komik in den Bann zu ziehen. Etwa, wenn die Schauspieler Valentins korrekte Schreibweise von Semmelknödeln erklären oder im Stück „Beim Rechtsanwalt“ zeigen, dass mit Einführung des Telefons in den 30er-Jahren die wirklichen Kommunikationsprobleme ihren frühen Anfang nahmen. Auch beim dritten Einakter, „Bei der Huber-Bäuerin brennt‘s“, präsentierte die Gruppe witzige Einsichten in die Strukturen der Feuerwehr, zumindest die ironische Interpretation aus Sicht von Valentin. Der milde Herbstabend erlaubte es, und so nutzte der Verein die Gelegenheit, diesen Einakter unter freiem Himmel im Dachgarten des Löwen zu spielen. Dort war auch genügend Platz, um eine kleine, passende Bühne nebst Beleuchtung aufbauen zu können. Begleitet wurden die Aufführungen von der „eMVau Theatermusi“, einer kleinen Blasmusikabordnung des Musikvereins Brigachtal.