Brigachtal – In der jüngsten Brigachtaler Gemeinderatssitzung wurden nun die neuesten Zahlen zur Bedarfsplanung der Krippen- und Kindergartenplätze sowie der Kosten, die jährlich bei 4,3 Millionen liegen, bekannt gegeben. Rathausmitarbeiterin Elke Dufner machte hierzu detaillierte Ausführungen.
- Beitragserhöhung: Für das Kindergartenjahr 2024/2025 werden die Beiträge bei den über Dreijährigen um 7,5 Prozent und bei den Gruppen der Altersmischung sowie Krippen um 10,5 Prozent angehoben, was Gemeinderat Josef Vogt für eine vertretbare Erhöhung hält. Rätin Nicole Käding findet es schade, dass die Gemeinde keine Kompromissbereitschaft zeige, und enthielt sich als einzige bei der abschließenden Abstimmung. Der Elternbeirat hatte drei Prozent Erhöhung angeboten. Seit einiger Zeit können Eltern ihre Anmeldungen für einen Kindergartenplatz über ein Online-Portal erledigen. Entsprechende Flyer liegen im Rathaus aus.
- Der Stand: Die altersgemischten Gruppen sind mit 287 Kindern belegt. Bis zum Ende des Kita-Jahres erfolgen weitere Aufnahmen, so Dufner. Für die über Dreijährigen stehen 271 Plätze zur Verfügung. Demgegenüber beläuft sich die Zahl der aktuell in Brigachtal lebenden Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt auf 252 Kinder. Im Kita-Jahr 2024/2025 werden es voraussichtlich nur noch 249 Kinder über drei Jahren sein. Am 1. März 2024 wurden in den fünf Einrichtungen insgesamt 277 Kinder (Vorjahr: 267) betreut. Dies stelle erneut einen neuen Höchststand dar, hieß es. Dazu kommen noch insgesamt 60 Krippenplätze. Die Gemeinde Brigachtal erreicht somit allein mit den vorhandenen Krippenplätzen eine Versorgungsquote von knapp 50 Prozent. Nach Jahren angespannter Betreuungssituation konnten fast alle Überhanggruppen aufgelöst werden. Lediglich in der Kita Am Gaisberg wird die zusätzliche Kleingruppe auch im kommenden Kita-Jahr weitergeführt. Insgesamt sind die Geburtenzahlen rückläufig. „Ob dies bereits ein Trend zu weniger Kindern ist, kann ich nicht sagen“, beantwortete Dufner eine entsprechende Frage aus dem Rat.
- Sprachförderung: Weiter berichtete Dufner über die Sprachförderung bei den Kindergartenkindern. Im Rahmen der Gesamtkonzeption mit dem sogenannten Kolibri (Kompetenzen verlässlich voranbringen) gibt es derzeit fünf Gruppen in zwei Einrichtungen. Durch Zuwendungen in Höhe von jeweils 2200 Euro pro Gruppe werden Entwicklungsgespräche und die Sprachfördermaßnahmen für Kinder mit entsprechendem Sprachförderbedarf finanziell unterstützt. Bondelbach-Kita-Leiterin Brigitte Willmann hält die Maßnahme für dringend notwendig: „Wir haben aktuell zwölf unterschiedliche Nationen in der Kita und sehen daher Bedarf“, sagte sie.
- Rechtsanspruch bei Schulkindbetreuung: Gemäß dem Ganztagsförderungsgesetz sei die stufenweise Einführung einer ganztägigen Förderung für Grundschulkinder ab 2026 vorgesehen, berichtete Dufner. Der Anspruch soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe erweitert werden, damit ab September 2029 jedes Grundschulkind aller vier Klassen eine ganztägige Betreuung in Anspruch nehmen kann. Dieser Rechtsanspruch soll auch in den Ferien gelten. Mit diesem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter soll eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita für viele Familien entsteht, sobald ihr Kind eingeschult wird, heiß es. In Brigachtal läuft die Schulkindbetreuung von 7 bis 17 Uhr sowie freitags bis 14 Uhr. Am 1. März 2024 besuchten zwischen 25 und 31 Kinder die Betreuung vor dem Unterricht. Zum Mittagstisch sind von Montag bis Donnerstag 96 bis 104 Kinder angemeldet, am Freitag essen 19 Kinder in der Schule. Die Betreuung nach den Kursen von Montag bis Donnerstag nehmen 19 Kinder in Anspruch. Zum Schuljahr 2022/23 wurden erstmals drei erste Klassen (bisher zwei) an der Grundschule erforderlich. Im aktuellen Schuljahr 2023/24 wurden aufgrund der hohen Schülerzahl drei erste Klassen gebildet. 2024/25 wird sich die Zahl der ersten Klassen wohl auf zwei reduzieren, 2025/2026 wieder auf drei erhöhen.