Fröhlich tobt Hündin Pixi auf der Wiese neben dem Tierheim. Gemeinsam mit ihren Artgenossen schnüffelt sie am Löwenzahn und holt sich ein paar Streicheleinheiten bei Tierheimleiterin Nadine Vögel und ihren Kollegen ab.
Zwischendurch klickt immer wieder eine Kamera. Pixi und die anderen Hunde werden fotografiert und in den kommenden Tagen auf der Internetseite des Tierheims vorgestellt – so sollen sie ein neues Zuhause finden. Denn aktuell gibt es im Kreistierheim kaum noch Platz.
40 Hunde mussten die Mitarbeiter im Donaueschinger Kreistierheim im April aufnehmen. Das Extreme an der Situation: Sie alle stammen aus einem einzigen Haushalt. Das wirkt sich entsprechend auf die Belegungssituation in der Einrichtung aus: „Wir sind bis obenhin voll“, sagt Nadine Vögel.
Die Unterbringung der vielen Tiere funktioniere dabei nur, weil sie eben aus besagten Verhältnissen kommen: Da die Hunde aus einer Haltung stammen, sind sie aneinander gewöhnt und sozialverträglich – sonst hätte das Tierheim diese Menge an Hunden gar nicht aufnehmen können. So können Hunde, die sich gut verstehen, auch gemeinsam in einem Raum unterkommen.

Unterernährte Tiere brauchen Spezialfutter
Dennoch müssen jetzt auch Bereiche genutzt werden, die eigentlich für andere Tiere vorgesehen sind: „Ein Teil der Hunde musste trotzdem in ein Katzenzimmer ziehen“, berichtet Vögel. Das Problem: Die Neuzugänge brauchen ein spezielles Futter. Einen ganzen Sack Royal Canin Gastro intestinal fressen die Hunde pro Tag. In den sozialen Medien hat das Tierheim deshalb um Futterspenden gebeten.

„Das Futter ist leider nicht ganz billig, aber wir haben mit diesem Produkt gute Erfahrungen bei unterernährten und kranken Tieren gemacht“, berichtet Nadine Vögel. Denn die 40 Tiere seien in der Vergangenheit wohl immer zusammen gefüttert worden. So hätten die großen, kräftigen Tiere den kleineren Hunden ihre Portion weggefressen.
In Anbetracht der Umstände ihrer Unterbringung gehe es davon abgesehen den 40 Hunden aber ganz gut, ein Teil davon könne bereits nach und nach in die Vermittlung gehen. Das ist wichtig, denn auch bei anderen Tierarten könnte es demnächst eng werden.

Auffällig viele Fundhasen
Im Frühjahr wurden viele Kaninchen und Hasen abgegeben. Dadurch, dass die Tiere in Gruppen zusammenleben und in der Regel nicht kastriert sind, gab es schnell Nachwuchs. Derzeit befinden sich 15 Babyhasen im Tierheim.

Im Mai kommt außerdem eine regelrechte Katzenwelle auf das Tierheim zu. „Sobald verwilderte Katzen Junge bekommen, fallen sie auf und werden zu uns ins Tierheim gebracht.“ Bis Ende Juli wird die Anzahl an Katzen also stark zunehmen. Bis dahin, so hofft Nadine Vögel, haben die Hunde dann schon ein neues Zuhause gefunden.