Mikrochips in teuren Waschmaschinen reinigen: Das wird in Aasen gemacht. AP&S, ein kleines regionales Unternehmen im Aasener Gewerbegebiet "Obere Wiesen" macht große Schritte auf Weltmarktniveau. Nach dem Start des Unternehmens vor 15 Jahren wurde am Samstag so richtig gefeiert. Offizieller Anlass war die Einweihung des neuen Werks II, aber auch ein Dankeschön an die Mitarbeiter.
So gut 200 Besucher, Mitarbeiter und deren Angehörige und 60 Kinder waren am Samstag auf den Beinen. Sie feierten im neuen Werk II die Eröffnung und die neue 1000 Quadratmeter große Werkshalle, die Mitte März ihren Betrieb aufgenommen hat, nach einer Bauzeit von einem drei Viertel Jahr. Zwei Millionen Euro wurden investiert.

China, Singapur, Shanghai und Malaysia klopfen in Aasen an
"Wir sind ein regionales Unternehmen, das in weltweiten Märkten unterwegs ist", freut sich Horst Hall. Aasens Ortsvorsteher ist Hauptgesellschafter und einstiger Gründer des Unternehmens. Inzwischen klopfen weltweit große Märkte wie China, Singapur, Shanghai und Malaysia in Aasen an. Weitere Standorte sind Reutlingen, Dresden, Regensburg, Catania auf Sizilien, oder die Software-Entwicklung in Neuenburg an der deutsch-französischen Grenze: Horst Hall und Alexandra Laufer-Müller können den Besuchern eine erfreuliche Entwicklung des Unternehmens vorzeigen.
Nach dem Start im Jahr 2003 "hat sich AP&S gut entwickelt" zeigt sich Geschäftsführerin Alexandra Laufer-Müller zuversichtlich. Sie räumt aber ein, "dass wir mit der Entwicklung für 2019 nicht ganz zufrieden sind, aber das geht anderen Unternehmen auch so. Wir machen uns zurzeit keine Sorgen, auch wenn es etwas schwieriger wird."
Offiziell wurde am Samstag das 15-jährige Bestehen von AP&S gefeiert. Aber die Ursprünge des Unternehmens liegen fast ein Viertel Jahrhundert zurück. Horst Hall gab in einer Garage am Aasener Burgring bereits 1995 den Startschuss. Mit damals zehn Mitarbeitern. Es fehlte am Geld, um die Entwicklung voranzutreiben. Trotzdem gab es 2001 ein Werk I mit dann schon 100 Mitarbeitern. "Und 2003 waren wir schon am Ende." Alexandra Laufer-Müller, damals kaufmännische Leiterin im Unternehmen, kämpfte für einen Neustart und begab sich auch finanztechnisch auf einen riskanten "Drahtseilakt", wie sie am Samstag freimütig einräumt. Dennoch gab es mit 17 Mitarbeitern einen Neubeginn mit dem Namen AP&S und mit der Idee, "vom Maschinenbau wegzukommen und sich zum Lösungsanbieter zu entwickeln."
Am Samstag war Anlass zum Feiern. Ein Dank an die Mitarbeiter und ihre Angehörigen, die AP&S tragen und die zwei Werke mit Leben füllen. Ein Buffet von der Aasener Burg, bunte Unterhaltung mit der hauseigenen Blaskapelle "Reinraummusik" und der Band Vinyl. Petra Vosseler, für die Vorbereitung zuständig, hat ein buntes Showprogramm zusammengestellt. Mit dabei sind fleißige Helfer vom Musikverein Aasen, eine Hüpfburg für Kinder und viele gut gelaunte Mitarbeiter.

AP&S Werk II
Das 2003 gegründete Unternehmen im Aasener Gewerbegebiet hat inzwischen gut 160 Mitarbeiter. Es erzielt unter anderem mit der Reinigung von Mikrochips in chemischen Nassprozess-Techniken rund 30 Millionen Euro Umsatz. 2018 wurde eine Hochleistungsanlage für die Wasser-Aufbereitung in Betrieb genommen. Und jetzt aktuell das neue Werk II. Die Investitionskosten liegen bei zwei Millionen Euro, die Produktionsfläche ist um 1000 Quadratmeter vergrößert. Im neuen Werk II arbeiten derzeit schon zehn Mitarbeiter, im Endausbau sollen es 50 Mitarbeiter sein. Seit 2015 beteiligt sich AP&S an der Tepcon GmbH. Hier geht es auch um den Bau von intelligenten Autos "ein wichtiges strategisches Thema auf dem Schritt in die Zukunft", sind Alexandra Laufer-Müller und Horst Hall überzeugt. (bea)