Das größte Straßenbauvorhaben auf der Baar in diesem Jahr hat ganz still schon angefangen. "Derzeit laufen die ersten Vermessungsarbeiten, sagt Hartmut Trenz, der bei der Straßenverkehrsbehörde des Regierungspräsidiums das Projekt B 27-Erweiterung leitet.

Zwar werden dann im Lauf des Monats mit dem Beginn der Erdarbeiten die schweren Baumaschinen zum Einsatz kommen: Doch zuvor steht eine diffizile Aufgabe an. "Bei der Untersuchung der Baustelle arbeiten wir mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst zusammen", erklärt Trenz. Bevor die tonnenschweren Bagger, Lastwagen und Raupenschlepper den Untergrund vorbereiten, muss sicher sein, dass hier keine Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Offenbar habe sich in diesem Bereich eine Flakstellung der Deutschen Wehrmacht befunden, die von der alliierten Luftwaffe mit Bomben bekämpft wurde. Unter Einbindung von Aufnahmen der eigenen Luftaufklärung, mit denen die Luftwaffe ihre Trefferquote analysierte, lassen sich heute abgeworfene und nicht gezündete Fliegerbomben ausfindig machen und entschärfen.

Für den Fall der Fälle: Bei der Baustelle Donaubrücke sind etliche Sandsäcke gelagert.
Für den Fall der Fälle: Bei der Baustelle Donaubrücke sind etliche Sandsäcke gelagert. | Bild: Wursthorn, Jens

 

Eindeutige Beschriftung.
Eindeutige Beschriftung. | Bild: Wursthorn, Jens

In Angriff genommen wird der 2,1 Kilometer lange Ausbauabschnitt Süd, der etwa 200 Meter nördlich des Anschlusses Allmendshofen beginnt und bis zur Abfahrt auf die B 31 reicht. Zunächst wird der Humus abgetragen und auf einem während der Baustellenphase gepachteten Geländestreifen abgelegt.

Um bei der Verbreiterung der Strecke das Niveau anzugleichen, werden 35 000 Kubikmeter Erdreich im Bereich Süd und 70 000 Kubikmeter Erdreich im ebenfalls zwei Kilometer langen, und 2020 umzusetzenden Abschnitte Nord benötigt. Diese enormen Mengen hat das Regierungspräsidium bei Döggingen auf einer gemieteten Fläche gelagert. "Das ist der Aushub beim damaligen Bau des Tunnels". 140 000 Kubikmeter lagern dort: Weit mehr als an der B 27 benötigt wird.

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Die neue Trasse soll im Frühjahr 2020 in den Steckenverlauf eingebunden werden. Ende 2021 soll der Bauabschnitt Nord abgeschlossen sein. Dennoch wird der Verkehr nicht sofort auf vier Spuren rollen. 2022 steht zunächst die Sanierung der beiden Fahrbahnen der "alten" B 27 an.