Freitagvormittag, Wochenmarktzeit. Die Einkäufer freuen sich über die neue Ernte. Von welchem Gemüse und welchem Obst gibt es reichlich, welche Bestände sind knapp, was machen die Preise nach dem heißen Sommer? Wir haben uns bei Markthändlern umgehört.
„Äpfel, so viele wie nie“, sagt Harry Besch. Der Händler steht seit 40 Jahren in Donaueschingen auf dem Markt. Auch bei Zwetschgen und Mirabellen brechen die Bäume schier zusammen. Bei den Kartoffeln gehe es in Süddeutschland. Die Ernte sei relativ normal, bei den Preisen werde sich das kaum bemerkbar machen. Kaum noch angegangen werde die Winter-Einkellerei. „Es gibt ja kaum noch kühle Keller“. Ausländer machen das noch, so seine Beobachtung. Warum auch, Gemüse sei das ganz Jahr verfügbar.
Beim Stand der Firma Leonhard Glaser aus Itznang passiert gerade das Gegenteil. Ein Kunde ordert einen halben Zentner Kartoffeln für nächsten Freitag. Mit der Ernte ist Juniorchef Mario Glaser zufrieden. Allerdings seien die Äpfel kleiner und machten mehr Arbeit. Generell liege das Kernobst in unendlicher Menge vor. Die Kartoffeln sind weniger und kleiner, auch Karotten sind von der Hitze stark betroffen. Allerdings gehe es ihm nicht anders als seinen Berufskollegen.

Wolfgang Fröhlich aus Hemmenhofen verkauft an seinem Stand nur Obst. Alle Sorten hätten sich entwickelt, freut er sich. Das gelte besonders für die Äpfel. Alle Sorten haben sich gut entwickelt „Gerade die Elstar sind sehr groß und sehr süß.“ Probleme gab es im Sommer durchaus. Äpfel bekamen Sonnenbrand, sie wurden noch am Baum weich.

Die großen Verkaufsschlager des Gemüsebauern Norbert Matt von der Höri sind in diesem Jahr seine Freiland-Paprika und –Tomaten. Aufgrund der niedrigen Boden- und Luftfeuchtigkeit sei die Ernte hier sehr gut ausgefallen. Den Preis seiner Kartoffeln wird der Gemüsebauer erst einmal nicht erhöhen. Zum einen habe er durch eine spezielle Anbaumethode teils eine ordentliche Kartoffelernte zu verzeichnen, auch wenn der Verbraucher sich darauf einstellen müsse, dass mehr Knollen von Löchern durch Drahtwürmer betroffen sind. Denn die Würmer hätten sich bei der Trockenheit besonders zahlreich vermehrt. Vor allem aber sieht Matt eine Wettbewerbschance in den steigenden Kartoffelpreisen bei Discountern, die ihre Ware aktuell nicht zu Billigpreise anbieten können.
Der Wochenmarkt
Der Donaueschinger Wochenmarkt findet auf dem „alten Festhallenplatz“ ganzjährig freitags in der Zeit von 7 bis 13 Uhr statt. Dort bieten aktuell 27 Marktbestücker, Händler und Direktvermarkter, in vielfältiges Sortiment an frischem Obst und Gemüse, Eier, Fleischwaren, Milchprodukte, Brot, Blumen und vielen weiteren Produkten zum Kauf an. (wur)