Carmine Galasso ist kein Unbekannter in der Gastronomieszene des Schwarzwalds. Sein Name steht für authentische italienische Küche, Qualitätsbewusstsein und langjährige Erfahrung. Mit der Eröffnung seines neuen Restaurants „Da Carmine“ im Quellhöfle in Donaueschingen kehrt er zurück an einen Ort, der für ihn schon lange Heimat ist.

Laufbahn startet an der Spüle

1985 kam Galasso als Jugendlicher nach Donaueschingen. Ohne Deutschkenntnisse begann er seine berufliche Laufbahn in der Gastronomie – zunächst an der Spüle. „Ich konnte damals kein Deutsch, aber ich habe viel gelernt und nie aufgegeben. Das ist fast 40 Jahre her. Einen Akzent habe ich noch immer, aber das gehört einfach zu mir“, erzählt der 55-Jährige schmunzelnd.

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Über die Jahre arbeitete er sich stetig hoch, sammelte Erfahrungen in verschiedenen Küchen und Lokalen und entwickelte eine Leidenschaft für die italienische Küche. Galassos Weg in die Gastronomie begann früh. Mit 15 Jahren betrat er diese Welt und blieb ihr seitdem treu. „Ich mache das jetzt mein ganzes Leben. Drei Monate habe ich mal etwas anderes probiert, aber das hat mir nicht gelegen“, erinnert er sich.

Die Qualität der Zutaten ist für Carmine Galasso eine Herzensangelegenheit. Deshalb komme viel direkt aus Italien, wie etwa das Oregano.
Die Qualität der Zutaten ist für Carmine Galasso eine Herzensangelegenheit. Deshalb komme viel direkt aus Italien, wie etwa das Oregano. | Bild: Hannah Schedler

993 machte er sich in Villingen selbstständig und sammelte seitdem zahlreiche Erfahrungen in renommierten Lokalen. Ob in Königsfeld, im Hexenweiher oder im Tennisclub in Donaueschingen – Galasso hat sich einen Namen gemacht in der Gastro-Szene.

Zuletzt war er in St. Georgen tätig, wo er mit viel Herzblut das Restaurant Kippy‘s führte. Doch ein schwerer Wasserschaden setzte dem Erfolg dort unerwartet ein Ende. „Es war eine schwierige Situation. Wir wurden lange hingehalten, und am Ende gab es keine Perspektive mehr. Wenn wir das früher gewusst hätten, hätten wir uns schneller nach einer Alternative umgesehen“, erinnert er sich.

Italienischer Genuss zieht nun wieder ins Quellhöfle an der Karlstraße ein.
Italienischer Genuss zieht nun wieder ins Quellhöfle an der Karlstraße ein. | Bild: Hannah Schedler

Die monatelange Zwangspause fiel ihm schwer. „Ohne Arbeit werde ich fast krank. Ich liebe das Kochen, es ist ein großer Teil meines Lebens, und ich habe es in dieser Zeit sehr vermisst.“ Mit „Da Carmine“ hat er jetzt eine neue Heimat gefunden, und die Entscheidung, nach Donaueschingen zurückzukehren, fiel ihm leicht: „Diese Stadt war schon immer etwas Besonderes für mich. Hier habe ich angefangen, hier kenne ich die Menschen, und hier fühle ich mich zu Hause.“

Restaurant in sechs Wochen renoviert

Das Quellhöfle wurde von Galasso und seiner Frau Maria in nur sechs Wochen komplett renoviert. Neuer Fußboden, eine modernisierte Theke und eine freundliche, einladende Atmosphäre machen das Lokal zu einem Ort, an dem sich Gäste wohlfühlen können. Für ihn ist das eine Selbstverständlichkeit: „Ein Restaurant muss mehr sein als nur ein Ort, an dem gegessen wird. Es soll ein Zuhause sein, für die Gäste genauso wie für uns.“

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Auch die Speisekarte des „Da Carmine“ spiegelt diese Philosophie wider. Sie bietet eine ausgewählte, aber hochwertige Auswahl an italienischen Klassikern – Pizza, Pasta und saisonale Gerichte stehen im Mittelpunkt. Dabei legt er besonderen Wert auf die Qualität der Zutaten.

Die Qualität der Zutaten ist für Carmine Galasso eine Herzensangelegenheit. Deshalb komme viel direkt aus Italien, wie etwa das Oregano.
Die Qualität der Zutaten ist für Carmine Galasso eine Herzensangelegenheit. Deshalb komme viel direkt aus Italien, wie etwa das Oregano. | Bild: Hannah Schedler

„Viele unserer Produkte kommen direkt aus Italien, vor allem aus Kalabrien. Die Frische macht den Unterschied, und das schmeckt man. Eine Pizza mit guten Zutaten ist etwas ganz anderes“, sagt er. Fertigprodukte oder Convenience-Lösungen kommen für ihn nicht infrage: „Kochen bedeutet für mich Handarbeit, Liebe und Leidenschaft.“ Das Kochen sei seine zweite Liebe – natürlich neben seiner Frau – schmunzelt er – und seine große Leidenschaft.

Wo jemand fehlt, springt er ein

Der Fachkräftemangel, der derzeit viele Betriebe vor Herausforderungen stellt, ist für ihn kein Grund zur Sorge. „Ich bin ein Allrounder. Wenn jemand fehlt, springe ich ein – sei es in der Küche, im Service oder wo auch immer ich gebraucht werde.“ Für ihn ist die Arbeit in der Gastronomie mehr als nur ein Beruf. „Ich liebe den Kontakt mit den Menschen. Es macht mir Freude, Gästen ein gutes Essen zu bieten und zu sehen, wie sie zufrieden nach Hause gehen.“

Das Schild prangt schon an der Wand.
Das Schild prangt schon an der Wand. | Bild: Hannah Schedler

Seit der Eröffnung wird das „Da Carmine“ von den Gästen gut angenommen. Viele ehemalige Stammkunden sind dem 55-Jährigen nach Donaueschingen gefolgt, und auch neue Besucher schätzen die authentische italienische Küche und die persönliche Atmosphäre. „Mein Tag beginnt morgens und endet spätabends. Aber das gehört dazu, und ich mache es gerne.“