Nach fast vier Jahren verschwindet eine Narbe im Stadtbild Donaueschingens. Die Abrissarbeiten am Hinterhaus der ehemaligen Bäckerei Gleichauf an der Wasserstraße sind in vollem Gange.
An Pfingsten 2020 schreckte ein Brand Feuerwehrleute, Anwohner und den Hausbesitzer. Mehr als 250.000 Euro Schaden und ein Verletzter – so lautete die Bilanz.
Die Brandruine weicht nun einem Neubau. Der Bäckersohn Matthias Gleichauf erstellt einen dreistöckigen Neubau. Er hofft, dass dieser in einem Jahr fertiggestellt sein wird.
Die Baggerarbeiten gestalten sich sehr vorsichtig. Das hängt mit der Gebäudestruktur zusammen.
Ruine hängt zwischen zwei Gebäuden
Das zerstörte Gebäudezwischenstück hängt zum einen an der ehemalige Bäckerei Gleichauf, die ihren Eingang an der Käferstraße hat, und auf der anderen Seite direkt an einem Wohnhaus an der Wasserstraße.
„Es ist unglaublich, wie perfekt die ausführende Firma hier zu Werke geht, bevor ein Balken aus der Brandruine abgetragen wird“, erzählt Gleichauf von seinen Beobachtungen vor Ort.
Es werde wird genau kontrolliert, ob der jeweilige Arbeitsabschnitt nicht negative Auswirkungen auf die anderen Gebäude hat.

Nach den Abbrucharbeiten, die noch bis Mitte/Ende Februar dauern werden, werde dann eine Betonplatte gegossen und die Arbeiten für das Aufmauern des Neubaus können beginnen.
Bei der Planung des Neubaus hat der in Ketsch, Rhein-Neckar-Kreis, lebende Hufschmied großen Wert auf eine Anlehnung ans typische Erscheinungsbild der Donaueschinger Innenstadt gelegt.
„Den ersten Entwurf des Neubaus aus Glas, Beton und Stahl ließ ich gleich in die Tonne treten“, so der Bauherr.
„Ich will, dass sich der Neubau harmonisch in die vorherrschende Architektur von Donaueschingen integriert. Das ist mit dem zweiten Wurf, so denke ich, gut gelungen“.
Geplant ist ein Erdgeschoss, das als Gewerbeimmobilie ausgewiesen wird, es folgen ein Obergeschoss mit rund 85 Quadratmeter Fläche und ein Dachgeschoss mit an die 70 Quadratmeter Fläche und einer Terrasse.
Parkplätze kommen zusätzlich
Abstriche musste Gleichauf dennoch machen. So muss die Baukante aufgrund behördlicher Anordnung nun in Flucht mit den angrenzenden Gebäuden stehen – und nicht, wie vorher, bis zum Bürgersteig. Den Bauherrn stört das nicht zu sehr. „Dann machen wir halt Parkplätze draus“, gibt er sich pragmatisch.
Ihn plagt eine andere Entwicklung. Dieses Jahr an Pfingsten jährt sich der Brand das vierte Mal. Viele behördlichen Auflagen und Planänderungen, neue Bauvorschriften und erforderliche Genehmigungen spielten am Ende gegen Gleichauf. Zu den ursprünglich geschätzten Kosten kommt nun eine Steigerung von 30 Prozent auf ihn zu.
Hier lesen Sie, was beim Brand bei der ehemaligen Bäckerei Gleichauf an Pfingsten 2020 geschah.