Hoch und heilig haben es Ortsvorsteher Michael Böhm und Tiefbauchef Dirk Monien versprochen: Bis zum Brigachfest ist die Brücke saniert, der Ort nicht mehr geteilt und das Fest kann ohne Baustelle auf jeden Fall stattfinden. Jetzt ist die Baustelle abgeschlossen – doch die Grüninger können aus bekannten Gründen doch nicht ihr Fest feiern.
„Beinahe schon eine langweilige Angelegenheit“
Während die Maßnahme in Grüningen für viel Diskussionen sorgte und auch reichliche Alternativen im Gespräch waren, mit der eine Sperrung hätte vermieden werden sollen, war die reine Ausführung für Monien dann beinahe schon eine „langweilige“ Angelegenheit. „Es lief alles nach Plan und wir hatten keinerlei Überraschungen“, sagt der Tiefbauchef. Mehr noch, die Baustelle ist nicht nur zwei Wochen früher fertig, sie wird auch billiger. Ursprünglich war mit 380 000 Euro gerechnet worden, unter dem Strich werden es dann wohl 350 000 Euro.
Monien zeigt ganzen Einsatz
Ein paar Restarbeiten stehen noch aus, aber am Samstag-Spätnachmittag sollen die Absperrungen entfernt werden. „Notfalls mache ich das echt selbst“, zeigt Monien ganzen Einsatz. Vorher wurde noch die Dehnungsfuge, die Temperaturschwankungen ausgleicht, gemacht und mit ihrer Fertigstellung heißt es dann, 24 Stunden warten. „Das muss erst trocknen, sonst haben wir nachher Abdrücke drin“, erklärt Monien.
Da die Brücke auch eine der wenigen Querungen über die Brigach in diesem Bereich ist, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Deshalb wurde sie auch saniert und für die Zukunft gesichert. Es wurde nicht nur der Überbau komplett erneuert, sondern auch kräftig abgedichtet. „Das Schlimmste bei einer Brücke ist, wenn Wasser oder gar Salzwasser in die Konstruktion eindringt“, erklärt Monien. Rostet dann die Konstruktion, ist es nicht mehr nur mit ein einfachen Sanierung getan.
Bahn saniert Bahnübergang
„Trotz der kurzen Bauzeit war die Brückensanierung natürlich mit Beeinträchtigungen verbunden“, sagt OB Erik Pauly. Doch so sehr sich die Grüninger auch geärgert hätten, nun sei die Maßnahme abgeschlossen. Und da die Bahn auch noch gleich den Bahnübergang saniert hat, müssten die Grüninger in nächster Zeit nicht noch mit einer Sperrung rechnen.
Für Ortsvorsteher Michael Böhm kommt die Öffnung der Brücke zum richtigen Zeitpunkt. „Jetzt fängt die Ernte an und unsere Landwirte sind alle auf der einen Seite und die Felder auf der anderen Seite“, erklärt Böhm. Damit müssten sie nicht immer über Aufen fahren. Corona-bedingt sei es aber durch die Sperrung zu weniger Beeinträchtigungen gekommen. „Der Schul- und Vereinsbetrieb lag ja brach, so waren es in in Anführungszeichen nur die Berufstätigen, die darunter gelitten haben“, so Böhm.